Allmählich nimmt die mit nur sieben Teams spielende Nordgruppe der 3. Bundesliga Fahrt auf. Am Samstag fanden die Spiele Nummer drei und vier der laufenden Runde statt, am Sonntag folgen die nächsten beiden – zuvor waren seit dem 14. September erst zwei Begegnungen ausgetragen worden.
Zu erwarten war der glatte Sieg des Ligafavoriten Nummer eins, TTC Ober-Erlenbach, gegen den drei Wochen zuvor mit einem Remis gegen die Reinickendorfer Füchse gestarteten TuS Xanten.
Überraschend hingegen der 6:3-Auswärtserfolg des zweiten hessischen Vertreters TTC Seligenstadt bei Hertha BSC – die mit einem 6:3 in Siek gestarteten Berliner haben sich immerhin den Aufstieg in die eingleisige 2. Liga auf die Fahne geschrieben.
Natürlich haben Ober-Erlenbach und Brackwede etwas dagegen, die vermutlich noch einen Tick besser besetzt sind als der Hauptstadtklub.
Offenbar ist aber mit beiden hessischen Klubs im „Unterhaus unter dem Unterhaus“ zu rechnen, die nun erst einmal die noch wenig aussagekräftige Tabelle anführen.
Vor der schockierenden Kulisse von 20 Fans lieferten die Seligenstädter der Hertha einen heißen Dreieinhalb-Stunden-Tanz, aus dem sie als verdienter Sieger, nicht zuletzt dank eines überragenden Richard Prause, hervorgingen. Der Ex-Herren-Bundestrainer, von der TG Nieder-Roden gekommen, besiegte Andy Römhild und Sebastian Borchardt klar und punktete zudem im Doppel an der Seite von Alexander Krenz (3:2 gegen Aydin/Gözübüyük).
Für die weiteren Punkte des Teams aus dem idyllischen Fachwerkstädtchens aus dem Landkreis Offenbach sorgte der ebenfalls stark aufspielende Ex-Grenzauer Dennis Müller, der Ali-Serdar Gözübüyük (3:1) und sogar den favorisierten Deniz Aydin (3:2) schlug. Zudem gewann Müller sein Doppel mit Matthias Bomsdorf in vier Sätzen – die Doppelstärke der Hessen lenkte die Partie frühzeitig in ihre Richtung.
Für die Herthaner konnten sich lediglich Sebastian Borchardt (3:1 gegen Krenz), Deniz Aydin (3:0 gegen Bomsdorf) und Andy Römhild (3:0 gegen Krenz) in die Siegerliste eintragen.
Sollte den Seligenstädtern auch noch am Sonntag ein Sieg beim Hertha-Lokalrivalen Füchse gelingen, könnten man mit Fug und Recht sagen, dass Berlin wahrlich eine Reise wert war.
Vor der bisherigen Drittliga-Rekordkulisse von 218 Zuschauern setzte sich der so unglücklich in letzter Sekunde am Aufstieg in die eingleisige 2. Liga gescheiterte TTC Ober-Erlenbach erwartungsgemäß mit 6:1 gegen das letztjährige Zweitliga-Schlusslicht TuS Xanten durch.
Für den Gast vom Niederrhein konnte nur der 19-jährige Neuzugang Laurens Tromer punkten – der hochgewachsene neue TuS-Spitzenspieler aus den Niederlanden besiegte den 17-jährigen Dominik Scheja in vier Sätzen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte es bereits 3:0 für den Gastgeber aus dem Bad Homburger Vorort gestanden, der in den kurzweiligen zwei Stunden das Heft stets in der Hand hatte und insgesamt lediglich sechs Sätze abgab.
Ober-Erlenbach hatte schon in den Doppeln die Weichen gestellt durch Siege von Keinath/Schabacker (3:1 gegen Tromer/Servaty) und Scheja/Mohr (3:0 gegen Przybylik/Köstner). TTC-Spitzenspieler Thomas Keinath hatte gegen den Ex-Jülicher Michael Servaty – aus Holzbüttgen gekommen – nachgelegt (11:8,11:4, 6:11, 11:2).
Nach Tromers Sieg gegen Scheja waren wieder die Hessen am Drücker. Julian Mohr (3:1 gegen Ex-Nationalspieler Sascha Köstner), Jens Schabacker (3:0 gegen Milosz Przybylik) und Thomas Keinath (3:0 gegen Laurens Tromer) brachten die ersten beiden Punkte für ihre Farben unter Dach und Fach.
3. BL Herren am Samstag
TTC Ober-Erlenbach – TuS Xanten 6:1
Hertha BSC – TTC Seligenstadt 3:6
3. BL Herren am Sonntag
Füchse Berlin – TTC Seligenstadt
SV Brackwede – SV Siek (beide 14 Uhr)