Der Ball von Mitsuki Yoshida (Böblingen) landete an der Netzkante und fiel auf die Tischseite von Kathrin Mühlbach (Leutzscher Füchse). Was die Zuschauer in diesem Moment noch nicht erahnen konnten: Der Netzroller stellte sich beim Damen-Tischtennis-Bundesliga-Spiel zwischen dem Leipziger TTV Leutzscher Füchsen und der SV Böblingen im Nachhinein als die Böblinger Nadel für die Leutzscher Seifenblase vom Unentschieden heraus. Davon hatten die Füchse vor dem Spiel geträumt. Der erhoffte perfekte Abend der Messestädterinnen blieb allerdings aus. Die Füchsinnen mussten sich der SV Böblingen mit 1:6 geschlagen geben.
Zum Zeitpunkt des Netzrollers war die Leutzscher Seifenblase noch ganz. Nach dem 1:1 aus den Doppeln schien Spitzenspielerin Mühlbach gegen Yoshida alles im Griff zu haben, führte mit 11:4 und 12:11. Alles lief nach Plan, auch weil Mühlbach einen 6:10-Rückstand im zweiten Satz egalisieren konnte.
Doch der Netzroller veränderte alles. Vergebens erarbeitete sich Mühlbach zwei weitere Satzbälle, denn Satz zwei ging mit 14:16 verloren. „Der Verlust des zweiten Satzes brachte Kathrin (Mühlbach) etwas ins Kippen, denn sonst hatte sie gegen Yoshida immer alle knappen Sätze gewonnen“, erklärte Trainer Marco Fehl. Als Mühlbach nach 10:9 im dritten Satz mit 10:12 verlor, „war endgültig der Wurm drin“. Zum ersten Mal verließ Mühlbach gegen Yoshida als Verliererin den Tisch. Aus Leutzscher Sicht hätte es keinen schlechteren Zeitpunkt geben können. Es war die Vorentscheidung im Spiel, denn auch Anna-Marie Helbig konnte ein weiteres Schlüsselspiel nicht gewinnen. Gegen Julia Kaim verpasste es die 23-Jährige Helbig, bei Satzführung (2:1) im vierten Durchgang eine 5:1-Führung nach Hause zu bringen. „Julia hat mit ihren 16 Jahren unglaublich nervenstark gespielt. Das habe ich so von einer jungen Spielerin noch nicht erlebt“, lobte Helbig die Kontrahentin. Die Leutzscher Seifenblase vom Unentschieden war endgültig geplatzt.
Wie erwartet fanden die Füchsinnen während des ganzen Punktspiels gegen Nummer eins von Böblingen, Qianhong Gotsch, kein Mittel. Die Europameisterin von 2000 blieb im Doppel und ihren beiden Einzeln ungeschlagen und legte den Grundstein für den Auswärtssieg Böblingens. Die Leutzscher Füchse bleiben mit 4:10-Punkten auf dem achten Platz, der den Klassenerhalt sichert. Weiter geht es am 13. Dezember (Sporthalle Leplaystraße, ab 18.15 Uhr) mit einem Heimspiel gegen die TTG Bingen-Münster/Sarmsheim.
(Quelle: LTTV Leutzscher Füchse, Lars Wittchen)
Leipziger TTV Leutzscher Füchse 1990 – SV Böblingen 1:6
Anna-Marie Helbig/Linda Renner – Qianhong Gotsch/Mitsuki Yoshida 1:3 (8:11, 9:11, 11:4, 1:11)
Kathrin Mühlbach/Marina Shavyrina – Anja Schuh/Julia Kaim 3:0 (11:7, 11:7, 14:12)
Kathrin Mühlbach – Mitsuki Yoshida 1:3 (11:4, 14:16, 10:12, 2:11)
Marina Shavyrina – Qianhong Gotsch 0:3 (1:11, 3:11, 3:11)
Anna-Marie Helbig – Julia Kaim 2:3 (12:10, 4:11, 11:7, 9:11, 7:11)
Linda Renner – Anja Schuh 0:3 (7:11, 4:11, 8:11)
Kathrin Mühlbach – Qianhong Gotsch 0:3 (5:11, 3:11, 2:11)
Links zu Mitsuki Yoshida
1. BUNDESLIGA DAMEN: Mitsuki Yoshida wechselt nach Böblingen