Schwedens Tischtennis-Legende Jan-Ove Waldner beendete mit 50 Jahren am Donnerstagabend seine Punktspiel-Karriere. Schon vor der Saison hatte Waldner angekündigt, in dieser Spielzeit seine einzigartige Karriere ausklingen zu lassen.
Zudem stand er seinem Klub Spårvägens BTK – seinem schwedischen Heimatverein, für den er mit sechs Jahren das erste Mal am Tisch gestanden und mit zwölf sein Debüt in Schwedens Topliga gegeben hat – nur noch bei einigen Heimspielen zur Verfügung. Nun bestritt die Tischtennis-Legende, von manchen als „Mozart des Tischtennissports“ bezeichnet, also das letzte Pflichtspiel in der ersten schwedischen Liga gegen Helsingborg – ein denkwürdiger Tag.
Waldner, der in Deutschland noch sehr viele Fans hat, ist ein Spieler mit einer ganz besonderen Ausstrahlung, ein Filigrankönner mit außergewöhnlichen Fähigkeiten und einem phänomenalen Ballgefühl, wie man es einfach nicht erlernen kann.
Der sechsmalige Weltmeister hatte es bis zu Beginn der 2000er-Jahre immer wieder geschafft, auch die besten Chinesen zu bezwingen und gewann 1992 in Barcelona Olympia-Gold im Herren-Einzel.
„Waldi“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, spielte mehrfach in der Bundesliga. So schlug er für Saarbrücken, Plüderhausen und zuletzt – bis 2012 – für Fulda-Maberzell auf. Für Schweden bestritt Waldner seine 15. und letzte WM 2006 in Bremen.
Doch komplett wird der Tischtennis-Magier den Schläger nicht an den Nagel hängen. Tischtennis ist eben Teil seines Lebens. Waldner wird weiterhin Schauturniere spielen, für die er ein besonderes Geschick hat, weil er es versteht, das Publikum mit einzubeziehen und mit Kabinettstückchen aus seinem unerschöpflichen Repertoire zu animieren. Zurzeit spielt er die ITTF Legends Tour und weiß dort zu glänzen.
Und die deutschen Fans können ihr Idol bereits am Samstag in Saarlouis wieder bewundern, wo Waldner am Energis Masters Cup (Stadtgarten Halle, St.Nazairer Allee 13, 66740 Saarlouis, ab 10:30 Uhr) teilnehmen und zeigen wird, dass ein begnadeter Könner wie er auch mit 50 nicht zum alten Eisen gehört.
