Da war so viel mehr drin! Es sah zeitweilig gut aus im Achtelfinal-Prestige-Duell gegen Österreich – mit dem Einzug ins Viertelfinale hätte das DTTB-Team einen tollen Erfolg erzielt. Doch man konnte den Sack nicht zumachen und am Ende durften „Susi“ und Co. jubeln.
Tragische Figur war Sabine Winter, die bei dieser WM ackert und ackert – und fast alle knappen Spiele verliert. So auch gegen Sofia Polcanova, inzwischen klare Nummer eins der an Position sieben gesetzten Alpenländerinnen und deutlich besser als Liu Jia, aber auch am Ende gegen Österreichs Damen-Tischtennis-Ikone und Teamkollegin bei Kolbermoor. Und jedesmal in fünf Sätzen.
Petrissa Solja hatte zwar „Susi“ (Liu Jia) gut im Griff, die förmlich deklassiert wurde, konnte aber im so wichtigen vierten Match eine 2:0-Satzführung gegen die 1,82 Meter große Polcanova nicht ins Ziel bringen.
Zwischenzeitlich hatte Deutschland mit 2:1 geführt – nach Nina Mittelhams Fünf-Satz-Sieg gegen Materialkünstlerin Amelie Solja –, doch dann die folgenden beiden engen Spiele verloren, von denen eines hätte kommen müssen, um einen großen internationalen Erfolg zu erzielen. Ohne Han Ying und Shan Xiaona wäre ein Platz unter den besten Acht für das an elf gesetzte DTTB-Team traumhaft gewesen. Aber es hat nicht sollen sein!
Österreich – Deutschland 3:1
Sofia Polcanova – Sabine Winter 3:2 (11:7, 11:6, 3:11, 7:11, 11:4)
Liu Jia – Petrissa Solja 0:3 (5:11, 8:11, 3:11)
Amelie Solja – Nina Mittelham 2:3 (9:11, 11:8, 8:11, 11:7, 6:11)
Sofia Polcanova – Petrissa Solja 3:2 (5:11, 9:11, 11:9, 11:3, 11:6)
Liu Jia – Sabine Winter 3:2 (11:5, 11:9, 6:11, 9:11, 11:5)
Weitere Achtelfinal-Ergebnisse Damen
Taiwan – Hongkong 1:3
Das an 3 gesetzte Taiwan ist nach teilweise grottenschlechten Auftritten in Halmstad gescheitert, war aber auch im Vorfeld überschätzt worden, da Cheng I-Ching (glasklare Niederlage gegen Doo Hoi Kem) und Chen Szu-Yu (glasklare Niederlage gegen Lee Ho Ching) jedes, wirklich jedes Turnier spielen und entsprechend in der Weltrangliste deutlich zu hoch eingestuft sind.
Singapur – Ukraine 2:3
Faustdicke Überraschung, nur Feng Tianwei punktet für Singapur und schlägt die Defensivkünstlerinnen Tetyana Bilenko und Ganna Gaponova deutlich, die aber beide gegen Yu Mengyu punkten. Margaryta Pesotska steuert einen wichtigen Sieg zum Erfolg der Ukraine bei (3:1 gegen Lin Ye).
Nordkorea – Russland 3:0
In dieser Höhe und mit 9:0 Sätzen überraschend. Und auch hier die Setzungen völlig unrealistisch: Russland 9, Nordkorea 19! Ganz, ganz klare Siege von Kim Song I (gegen Yana Noskova), Kim Nam Hae (gegen Polina Mikhailova) und Cha Hyo Sim (gegen Mariia Tailakova).
Zeitplan, Auslosungen, Ergebnisse und Livestream (von 12 Tischen)
Text u. Fotos (2): Dr. Stephan Roscher