Kolbermoor gewann auch das Halbfinal-Rückspiel gegen berlin eastside in eigener Halle. Erneut hieß es am Ende 6:3 für das Team aus Oberbayern – ein logisches Resultat, wenn man vorne sowie in den Doppeln ausgeglichen spielt und hinten alles im Griff hat.
SV DJK Kolbermoor – ttc berlin eastside 6:3
Somit geht der ttc berlin eastside nach vier nationalen Meistertiteln in Folge diesmal leer aus. Nächste Saison dürfte das bei den namhaften Neuzugängen anders aussehen. Doch diesmal war angesichts der Ausfälle wichtiger Leistungsträgerinnen nicht mehr drin. Somit blieb Pota und Co. nur die deutsche Pokalmeisterschaft, da man ja auch im Halbfinale der Champions League gescheitert war. Für Kolbermoor, sonst immer im Schatten der Berlinerinnen, stehen jetzt die Chancen auf den ersten Titel nicht schlecht, doch dürfte der erwartete Endspielgegner Bingen/Münster-Sarmsheim (heute 15.00 Uhr in Busenbach) auf Augenhöhe sein – es könnte spannend werden.
Es gab in dem durchaus unterhaltsamen Drei-Stunden-Match in Oberbayern einen Moment, in dem Berlin die Sache in eine günstigere Richtung hätte lenken können, doch die Gelegenheit blieb ungenutzt. Die japanische Aufschlagskünstlerin Shiho Matsudaira hatte beim Spielstand von 1:1 gute Siegchancen gegen Liu Jia, die trotz keines einzigen Einsatzes in der Punktrunde in den Play-offs spielen darf, und verlor nach 2:1-Satzführung die folgenden beiden Durchgänge jeweils hauchdünn mit 10:12. Das wäre ein Break gewesen, doch es glückte nicht. Bei einer derart kritischen Personalkonstellation, wie sie für den Titelverteidiger gegeben war, bekommt man eben nur ganz wenige Chancen. Wenn man dann nicht zuschlägt, war es das.
Ansonsten erinnerte alles sehr an das Hinspiel, wenngleich Kolbermoor die Doppel-Aufstellung an einer Position verändert hatte. Vor rund 150 Fans punktete Liu Jia doppelt, während Kristin Lang – diesmal etwas knapper als in Berlin – zweimal unterlag. Im hinteren Paarkreuz blieb Berlin, wie gehabt, nur die Rolle des Punktelieferanten.
Das Spiel im Überblick
Liu/Michajlova – Pota/Matsudaira 1:3 (6:11, 11:6, 8:11, 6:11)
Lang/Winter – Palina/Palina 3:0 (11:8, 11:3, 11:6)
Liu Jia – Shiho Matsudaira 3:2 (9:11, 11:7, 6:11, 12:10, 12:10)
Kristin Lang – Georgina Pota 2:3 (11:7, 13:11, 7:11, 9:11, 6:11)
Sabine Winter – Lilia Palina 3:0 (11:4, 11:3, 11:8)
Katharina Michajlova – Irina Palina 3:2 (11:13, 11:7, 11:6, 6:11, 11:7)
Liu Jia – Georgina Pota 3:2 (13:11, 11:5, 7:11, 9:11, 11:4)
Kristin Lang – Shiho Matsudaira 1:3 (4:11, 3:11, 13:11, 9:11)
Sabine Winter – Irina Palina 3:1 (12:10, 11:7, 5:11, 11:6)
Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher