Der sechste Pokal-Viertelfinalist steht fest – nur zwei Tickets sind noch zu vergeben, was am Donnerstag und Freitag geschehen wird. Der ASV Grünwettersbach machte kurzen Prozess mit Zweitligist TTC OE Bad Homburg, der sich schon etwas ausgerechnet hatte.
9:1 Sätze, die meisten davon ziemlich eindeutig, und keine 90 Minuten Spieldauer – knappe 75 nach Abzug der Pause. Spannung kam eher selten auf im Ober-Erlenbacher Wingert Dome. Auch enttäuschend für den Gastgeber: Gerade 120 Fans waren gekommen – man dürfte gegen den personell gut besetzten Erstligisten, der sich in der Liga bisher lediglich unter Wert verkauft hat, eher mit der doppelten Menge gerechnet haben.
Beim Zweitligisten hatte man große Hoffnungen in den 17-jährigen Rares Sipos gesetzt, durch einen Auftakterfolg über Dang Qiu den Favoriten unter Druck zu setzen. Doch der Penholderspezialist, der selbst schon beim TTC OE unter Vertrag stand, hat sich gut weiterentwickelt. Nur der zweite Satz lief ihm aus dem Ruder, ansonsten hatte er beim 3:1 alles gut im Griff. Der Schwede Harald Andersson kam anschließend gegen den Inder Sathiyan Gnanasekaran, aktuelle Nummer 36 der Welt, unter die Räder und blieb beim 0:3 chancenlos. Besser machte es zwar Nandor Ecseki, obwohl er erst gegen Mittag aus Ungarn vom Länderspiel gegen Portugal zurückgekommen war. Gegen den 37-jährigen ASV-Routinier Bojan Tokic war der TTC OE-Dreier zwei Sätze auf Augenhöhe, ohne dass er einen Durchgang gewinnen konnte – im dritten Satz war dann nichts mehr drin und die Messe war gelesen.
„Mit viel Selbstvertrauen ist unser Team in die Vorbereitung auf das heutige Pokal-Achtelfinale gestartet und hat die Sache fokussiert angenommen“, so Bad Homburgs Sportlicher Leiter Mirko Kupfer. „Spielerisch konnten wir teilweise mithalten, leider fehlte uns die Konstanz, um auch die einfachen Punkte zu machen. Insgesamt war Grünwettersbach eine Nummer zu groß.“
„Unser Team hat von Anfang an keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen lassen und siegte souverän”, stellte Grünwettersbach Pressesprecher Karl-Heinz-Fritz fest. Der ASV möchte jetzt natürlich auch nach Neu-Ulm zum Liebherr Pokal-Finale. „Nun hoffen Spieler, Verantwortliche und Fans auf die Gunst von Glücksgöttin Fortuna, um erstmals ins Final-Four-Turnier in Ulm einziehen zu können”, so Fritz. “Am besten in Form eines Heimspiels gegen einen schlagbaren Gegner.”
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Bis jetzt entpuppt sich das Pokal-Achtelfinale als Langweiler, bei dem Zweitligisten völlig chancenlos bleiben und die Favoriten allesamt mit 3:0 gewinnen. Wird es den einen Favoritensturz noch geben, der eigentlich zum Cup-Wettbewerb wie das Salz zur Suppe gehört? Nur noch eine Achtelfinal-Partie steht an, in der sich ein Zweitligist mit einem TTBL-Klub duelliert – die zweite noch zu spielende Begegnung (Saarbrücken vs. Mühlhausen) ist ein reines Erstliga-Duell. Natürlich traut man es Bad Hamm zu, am morgigen Donnerstag TTBL-Schlusslicht Jülich auszuschalten – sensationell wäre das aber nicht einmal, da Allegro und Co. bis jetzt noch nicht den Nachweis erbringen konnten, mehr als gehobenes Zweitliga-Niveau zu besitzen. Mal sehen, ob sie den Verfasser morgen Lügen strafen werden, der sogar auf Bad Hamm wetten würde.
Das Spiel in der Übersicht
TTC OE Bad Homburg – ASV Grünwettersbach 0:3
Rares Sipos – Dang Qiu 1:3 (5:11, 11:9, 8:11, 3:11)
Harald Andersson – Sathiyan Gnanasekaran 0:3 (8:11, 6:11, 6:11)
Nandor Ecseki – Bojan Tokic 0:3 (11:13, 9:11, 5:11)
Deutsche Pokalmeisterschaft 2018/19 – Achtelfinale
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 3:0
1.FSV Mainz 05 – SV Werder Bremen 0:3
TSV Bad Königshofen – TTC Schwalbe Bergneustadt 0:3
TV Hilpoltstein – TTC Zugbrücke Grenzau 0:3
TTC OE Bad Homburg – ASV Grünwettersbach 0:3
TTC GW Bad Hamm – TTC indeland Jülich (04.10., 19 Uhr)
1.FC Saarbrücken TT – Post SV Mühlhausen (05.10., 18.30 Uhr)
Freilos: Borussia Düsseldorf
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: ASV Grünwettersbach