Dass der Post SV Mühlhausen in heimischen Gefilden eine Macht ist, hat sich allgemein herumgesprochen. Doch nun trumpfen die Thüringer auch noch auswärts auf wie am Sonntag beim 3:0 in Fulda, mit dem sie sich an die Tabellenspitze katapultierten.
Es klingt drastischer als es war, denn alle drei Matches in der osthessischen Bischofsstadt gingen über die volle Distanz, doch jedesmal erwies sich der Post-SV-Spieler als der nervenstärkere. Der wiedererstarkte Steffen Mengel besiegte im Duell der Ex-Hanauer Ruwen Filus – ein cleverer Aufstellungs-Schachzug der Gäste, da Mengel Filus genau kennt und schon immer gut gegen Abwehr gespielt hat -, Daniel Habesohn schlug Wang Xi und Ovidiu Ionescu punktete gegen Tomislav Pucar. „Das war ein heißer Kampf“, befand Mülhausens Trainer Erik Schreyer. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen. Sie hat gerade in den entscheidenden fünften Sätzen unglaublich gut gespielt und einen kühlen Kopf bewahrt.“ Enttäuscht zeigte sich Maberzells Trainer Qing Yu Meng: „Das 0:3 ist natürlich schade, aber wir haben wirklich sehr gut gekämpft. Mit ein bisschen mehr Glück hätten wir vielleicht 3:0 gewonnen.“ Fulda muss aufpassen, bei nun 6:8 Punkten nicht den Anschluss an die Play-off-Ränge zu verlieren.
Wichtigen Boden hat auch Werder Bremen durch die 1:3-Heimschlappe gegen die Bergneustädter Schwalben verloren. Konkret heißt das ebenfalls 6:8 Zähler und Platz 8. Benedikt Duda überagte beim Gast aus dem Bergischen Land mit Siegen über Hunor Szöcs und Bastian Steger. „Das war ein hartes Stück Arbeit hier in Bremen“, meinte Duda nach der unterhaltsamen Partie. „Wir haben die Woche über in Düsseldorf gemeinsam hart trainiert, um nach dem Erfolg vor einer Woche gleich nachzulegen.“
Ochsenhausen hatte gegen Grenzau beim 3:0 wenig Mühe. Im einzigen wirklich engen Match gewann Jakub Dyjas gegen Mihai Bobocica jeden der drei Sätze mit jeweils zwei Punkten Unterschied. Der letzte Saison phasenweise schwächelnde Pole ist 2018/19 noch ohne Niederlage (5:0). „Das war eine sehr gute Mannschaftsleistung“, freute sich Kristijan Pejinovic. „Die Jungs sind sehr konzentriert zur Sache gegangen und haben nicht das Geringste anbrennen lassen.“ Der TTF-Präsident ergänzte: „Unser Gegner war nach Ehingen gekommen, um uns zu ärgern, doch das haben wir nicht zugelassen. Wir wissen ja aus der Vergangenheit, dass man gerade Grenzau nie auf die leichte Schulter nehmen darf.“ „Wir waren heute nicht in der Lage, Paroli zu bieten. Ochsenhausen war heute einfach eine Klasse besser als wir“, räumte Grenzaus Trainer Dirk Wagner ein.
Der ASV Grünwettersbach – eigentlich mit einer Mannschaft am Start, die im Mittelfeld mit Sichtkontakt nach oben stehen müsste – verkauft sich nach wie vor unter Wert und steht mit indiskutablen 2:12 Punkten auf dem vorletzten Platz. Auch gegen Saarbrücken musste man eine Niederlage quittieren. Bis zum abschließenden Doppel hatte allein Patrick Franziska (jeweils 3:0 gegen Bojan Tokic und Sathiyan Gnanasekaran) den Vizepokalsieger im Spiel gehalten. Doch dann schlug das Saarbrücker Doppel Liao Cheng-Ting/Darko Jorgic zu und sicherte dem FCS durch ein 3:2 über Ricardo Walther/Qiu Dang den 3:2-Erfolg.
Bad Königshofen hat vor der für die Unterfranken äußerst dürftigen Kulisse von 253 Zuschauern Jülich mit 3:1 geschlagen und sich damit ins Tabellenmittelfeld abgesetzt, während der punktlose Aufsteiger weiter die rote Laterne innehat und vermutlich so schnell auch nicht mehr abgeben wird. Mizuki Oikawa (3:0 gegen Martin Allegro, 3:1 gegen Robin Devos) und Bence Majoros (3:2 gegen Dennis Klein) sorgten für die Punkte des Gastgebers, während für Jülich lediglich Devos erfolgreich war, der TSV-Ersatzmann Filip Zeljko keine Chance ließ.
Durch den klaren Erfolg in Fulda hat sich Mühlhausen in der Tabelle vor die punktgleiche Düsseldorfer Borussia geschoben, die spielfrei war. Auch die Ochsenhausener haben durch ihren Sieg gegen Grenzau nach Punkten mit Düsseldorf gleichgezogen. Somit haben wir nun eine dreiköpfige Spitzengruppe in der Liga mit Mühlhausen, Düsseldorf und den TTF, die – bei jeweils 10:2 Zählern – nur durch die Spieldifferenz voneinander getrennt sind. In Lauerstellung befinden sich mit jeweils 8:4 Punkten die Teams aus Bergneustadt und Saarbrücken.
Erst am 28. Oktober geht es weiter. Im Schlagerspiel des 8. Spieltags empfangen die TTF Liebherr Ochsenhausen dann in Ehingen die Düsseldorfer Borussia.
Der komplette 7. Spieltag in der Übersicht
TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – Post SV Mühlhausen 0:3
Ruwen Filus – Steffen Mengel 2:3 (11:8, 8:11, 13:11, 7:11, 8:11)
Wang Xi – Daniel Habesohn 2:3 (9:11, 12:10, 11:9, 5:11, 6:11)
Tomislav Pucar – Ovidiu Ionescu 2:3 (12:14, 6:11, 11:7, 13:11, 9:11)
Zuschauer: 400
SV Werder Bremen – TTC Schwalbe Bergneustadt 1:3
Bastian Steger – Paul Drinkhall 3:1 (11:7, 10:12, 11:4, 11:8)
Hunor Szöcs – Benedikt Duda 0:3 (13:15, 8:11, 7:11)
Floren Lambiet – Alvaro Robles 0:3 (7:11, 8:11, 6:11)
Bastian Steger – Benedikt Duda 1:3 (10:12, 11:6, 11:13, 6:11)
Zuschauer: 270
TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC Zugbrücke Grenzau 3:0
Simon Gauzy – Marcelo Aguirre 3:0 (11:2, 11:6, 11:9)
Hugo Calderano – Kirill Gerassimenko 3:1 (10:12, 11:1, 11:7, 11:6)
Jakub Dyjas – Mihai Bobocica 3:0 (11:9, 15:13, 12:10)
Zuschauer: 230
ASV Grünwettersbach – 1. FC Saarbrücken TT 2:3
Sathiyan Gnanasekaran – Liao Cheng-Ting 3:0 (12:10, 11:3, 11:4)
Bojan Tokic – Patrick Franziska 0:3 (4:11, 10:12, 3:11)
Ricardo Walther – Darko Jorgic 3:1 (4:11, 11:7, 11:8, 11:9)
Sathiyan Gnanasekaran – Patrick Franziska 0:3 (8:11, 4:11, 4:11)
Walther/Dang Qiu – Liao/Jorgic 2:3 (6:11, 11:6, 9:11, 11:3, 5:11)
Zuschauer: 320
TSV Bad Königshofen – TTC indeland Jülich 3:1
Mizuki Oikawa – Martin Allegro 3:0 (11:7, 11:8, 11:8)
Filip Zeljko – Robin Devos 0:3 (11:13, 3:11, 6:11)
Bence Majoros – Dennis Klein 3:2 (11:8, 11:13, 9:11, 11:9, 11:7)
Mizuki Oikawa – Robin Devos 3:1 (10:12, 11:8, 11:4, 11:9)
Zuschauer: 253
Text & Foto Dyjas: Dr. Stephan Roscher
Teaserfoto Ionescu: Christian Habel
Foto Bad Königshofen: Rudi Dümpert