Mo, 25. November 2024
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TTBL: Schwerer Rückschlag für Borussia Düsseldorf

Borussia Düsseldorf hat am 9. Spieltag im Kampf um die Play-off-Plätze einen herben Rückschlag erlitten und das Spiel gegen den TTC Zugbrücke Grenzau mit 1:3 in den Sand gesetzt. Im dezimierten Borussia-Team wusste lediglich Anton Källberg zu gefallen.

550 Zuschauer im ARAG Center Court staunten nicht schlecht. Natürlich hatten die meisten Fans vorher vernommen, dass Timo Boll nicht spielen würde – der Odenwälder stand aufgrund eines Termins in China nicht zur Verfügung. Und Kristian Karlsson, solider Punktesammler gerade in schwierigen Spielen, war für die Swedish Open freigestellt worden war, wo er am Mittag im Doppelfinale stand und zusammen mit Mattias Falck den zweiten Platz belegte.

Doch dann wären ja immer noch Anton Källberg, Omar Assar und Kamal Sharath Achanta da gewesen, mit denen man im Normalfall eine der schwächeren Bundesligamannschaften wie Grenzau locker besiegt. Pustekuchen! Assar (Ägypten) und Achanta (Indien) dürfen als Nicht-EU-Ausländer nicht gleichzeitig eingesetzt werden. Also musste Cheftrainer Danny Heister, der sich selbst als Nummer drei aufstellte, zwischen den beiden wählen und entschied sich für den so furios in die Saison gestarteten Assar – ein folgenschwerer Fehler, was er aber nicht ahnen konnte. Der 1,97 Meter lange Ägypter stand nämlich diesmal ziemlich neben sich und hatte zudem das Pech am Schläger kleben.

Mit einem Assar in ansprechender Form gewinnt man solch ein Match dennoch. Er sorgt für zwei Punkte und den dritten steuert Anton Källberg, der bei den Swedish Open und auch schon zuvor andeutete, dass es allmählich wieder bergauf mit ihm geht, bei. So die Überlegungen von Trainer und Manager im Vorfeld. Doch der 27-jährige Assar lieferte sowohl im Auftaktmatch gegen Anders Lind, als auch später gegen Mihai Bobocica keine guten Vorstellungen ab. Zwar konnte er sich in beiden Matches jeweils in den fünften Satz retten und im vierten Durchgang gegen den jungen Dänen sogar sechs Matchbälle am Stück abwehren, doch ging er im Entscheidungssatz zweimal baden.

Da Spielertrainer Heister gegen Mihai Bobocica komplett überfordert war, konnte für den Rekordmeister schon nichts mehr gehen. Lediglich Anton Källberg war in der Lage, etwas Zählbares zu erspielen. Mit seinem umkämpften 3:2-Erfolg über Grenzaus Spitzenspieler Kirill Gerassimenko sorgte er zwischenzeitlich für ein wenig Hoffnung beim Gastgeber, der jedoch im nachfolgenden Match Assar vs. Bobocica brutal auf den Boden zurückgeholt wurde.

„Trotz der personellen Engpässe war heute mehr drin“, trauerte Manager Andreas Preuß den vergebenen Chancen nach. „Mit Blick aus die Play-offs sind wir jetzt schon unter Druck, das wird kein Selbstläufer. In den nächsten Wochen ist die ganze Mannschaft gefragt.“

Nach zwei Niederlagen in Folge steht der vormalige Ligaprimus inzwischen nur noch auf Rang fünf, also auf einem Nicht-Play-off-Platz. Hinter dem neuen Spitzenreiter Ochsenhausen, Bergneustadt, Mühlhausen und Saarbrücken. Natürlich ist die Qualität des Borussia-Kaders groß genug, um es am Ende doch – und wahrscheinlich sogar locker – zu schaffen, aber ein Warnschuss vor den Bug war das Debakel gegen die Westerwälder schon.

Deren Trainer Dirk Wagner, einst selbst in Düsseldorf unter Vertrag, freute sich natürlich wie ein Schneekönig, ließ sich das aber kaum anmerken. „Wir wussten natürlich, dass Düsseldorf heute nicht komplett spielt und haben uns eine kleine Chance ausgerechnet“, gab Wagner zu Protokoll. „Am Ende ist unsere Rechnung aufgegangen, unsere Aufstellung zu verändern.“

Am kommenden Wochenende pausiert die TTBL wegen der Austrian Open. In 14 Tagen empfängt der Tabellenneunte Grenzau den Post SV Mühlhausen, während die Borussia in heimischer Halle gegen die mit 6:10 Punkten schon ziemlich abgeschlagenen Werderaner aus Bremen wieder Boden gutmachen will.  


Das Spiel im Überblick 

Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau 1:3

Omar Assar – Anders Lind 2:3 (8:11, 11:9, 2:11, 14:12, 7:11)

Danny Heister – Mihai Bobocica 0:3 (4:11, 4:11, 6:11)

Anton Källberg – Kirill Gerassimenko 3:2 (11:6, 10:12, 11:4, 9:11, 11:8)

Omar Assar – Mihai Bobocica 2:3 (8:11, 9:11, 11:6, 11:5, 5:11) 

 

Text: Dr. Stephan Roscher

Foto: Johannes Heil

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