Er hat es wieder getan: Deutschlands Nummer eins, Dimitrij Ovtcharov, wies beim 3:1-Sieg seines Super-League-Klubs Jiangsu gegen den Titelfavoriten Shandong Luneng am Dienstagabend erneut Olympiasieger und Weltmeister Zhang Jike in die Schranken. Zum zweiten Mal in Folge nach dem Mannschafts-WM-Finale von Tokio hatte der Weltranglistenvierte gegen Zhang die Nase vorne, diesmal in fünf Sätzen (4:11, 11:7, 9:11, 11:8, 7:5). Zur Erläuterung: Der Entscheidungssatz geht in der Super League immer nur bis zum siebten Punkt. Angesichts dieses Sieges und des Erfolgs seines Teams, das mit dem hochkarätigen Gegner in der Tabelle gleichzog und nun nach sieben Spieltagen ebenfalls sehr aussichtsreich im Rennen um die Play-off-Plätze liegt, konnte „Dima“ auch seine 1:3-Niederlage im Auftakteinzel gegen einen bärenstarken Hao Shuai verschmerzen.

3.000 Fans in Wujin erlebten die packende Begegnung, die mit der ersten Saisonniederlage des Boll-Teams endete. Der weltberühmte Odenwälder im Dress von Shandong musste zuschauen, er wäre erst im Abschlusseinzel an die Reihe gekommen.

Die besten vier Klubs spielen im August erstmals in einem Final Four den chinesischen Mannschaftsmeister aus. Einziges noch ungeschlagenes Team und damit alleiniger Tabellenführer ist nun Ningbo Haitian mit Ma Long, Yan An und Joo Se Hyuk, gegen die Boll & Co. am Samstag zeigen müssen, dass sie steigerungsfähig sind.

Der nächste Gegner von „Dimas“ Truppe ist Shandong Weiqiao mit dem zweifachen Olympiasieger von Peking, Ma Lin. Gewiss auch kein Spaziergang für den besten deutschen Tischtennisspieler und seine chinesischen Kollegen.

Dimitrij Ovtcharov kommentierte die Partie gegen Shandong Luneng auf seiner Facebook-Seite wie folgt: „Sensationeller Sieg gegen den Meisterschaftsfavoriten Shandong mit Zhang Jike und Timo Boll vor einer Wahnsinnskulisse von über 3000 Zuschauern! Musste im ersten Einzel einem richtig starken Hao Shuai gratulieren, dann konnte ich meinen zweiten Sieg in Folge gegen Olympiasieger Zhang Jike feiern. Es war sehr cool, Timo wiederzusehen und wir sind jetzt als Tabellenzweiter richtig gut im Rennen! So kann es weitergehen!!“

Timo Boll postete auf seiner Facebook-Seite: „Wir hatten auf einen 2:2 Zwischenstand taktiert und mich für das entscheidende, abschließende Einzel aufgestellt. Die Taktik schien aufzugehen, als Hao Shuai Dima schlagen konnte. Doch dann hat leider Zhang Jike in seinen beiden Partien nach klarer Führung jeweils völlig den Faden verloren. Das macht ihn menschlich… Am Samstag geht’s gegen Ningbo mit Ma Long, Yan Ahn und Joo Sehyuk. Das wird megaschwer!“ 

Jiangsu Super Cable – Shandong Luneng 3:1
Dimitrij Ovtcharov – Hao Shuai 1:3 (-9,-5,9,-8)
Zhang Chao – Zhang Jike 3:2 (-2,9,-6,3,7:4)
Lin Chen/Zhang Chao – Fang Bo/Hao Shuai 2:1 (-7,5,7:5)
Dimitrij Ovtcharov – Zhang Jike 3:2 (-4,7,-9,8,7:5)