Coaching - Hilfe oder Behinderung?

[Zuni]

Zitat von Rückhandmonster

Es ist gutes Coaching, wenn es dem Spieler hilft.

Sehe ich ebenso.

Ich selbst hasse es gecoacht zu werden, weil lediglich 2 Leute meinesVereins mich vernünftig coachen können und auf meinen Spielstil eingehen - ansonsten habe ichlieber meine Ruhe um mich auf den nächsten Satz zu konzentrieren und eventuelle Probleme des letzten noch einmal im Kopf durch zu gehen.

Allerdings fällt mir vor allem bei unseren Jugendmannschaften auf, dass es sehr hilft, wenn man zu ihnen in die Box geht. Dabei ist es nicht einmal zwangsweise wichtig etwas wirklich sinnvolles zum Spiel sagen zu können, sondern in erster linie beruhigend auf sie ein zu wirken. Spieltaktisches kommt da meiner Meinung nach nämlich fast erst an zweiter Stelle.

[Power-Seven]

Zitat von Zuni

wenn man zu ihnen in die Box geht.

Nix verloren da - bitte an der Bande coachen, Spieler drinnen, Coach draußen ;-)

[jimih1981]

Also ich kann mich nicht beschweren ich habe drei Leute in der Mannschaft die Verstehn wie ich erfolgreich mit meinem Spielsystem spielen kann.

[Zuni]

Zitat von Power-Seven

Nix verloren da - bitte an der Bande coachen, Spieler drinnen, Coach draußen ;-)

Sollte ich jemals Verbandsliga oder höher spielen bzw dort coachen werde ich daran denken

[klugscheisser]

Siegertypen (technisch und kämpferisch)zu coachen, ist einfach, schwieriger schon ist die Begleitung junger Spieler in deutlich aussichtsloser Lage, die brauchen jemand, der auch bei einer deutlichen Niederlage sich zu ihnen bekennt und sich nicht demonstrativ abwendet. Das ist natürlich viel schwerer,als sich als "Siegercoach" feiern zu lassen.
Aber für den Nachwuchs sehr wichtig

[jimih1981]

Kenn ich auch hab schon öfter mal Jugendmannschaften gecoacht die keine Chance hatten zu gewinnen. War natürlich schwierig aber man muss ihnen vermitteln das man an sie glaubt und auch dann noch wenn sie verlieren.

[Daniel]

Zitat von Hillegosser

Tipps zur Technik machen im Wettkampf wirklich wenig bis keinen Sinn.

Es ist ja klar, dass man nicht in der Satzpause anfängt, die RH-Topspintechnik zu korrigieren. Aber wenn jemand jeden Ball ins Netz zieht wegen zu langsamem Armzug und er zu wenig nach oben zieht oder wenn er ständig über den Tisch blockt, weil er zu spät am Ball ist oder ein zu offenes Schlägerblatt hat, sollte man natürlich die beiden Dinge ansprechen.

[kum25]

Es ist aufjedenfall ein Unterschied in welcher Karrierephase sich der Spieler befindet. Ist der Spieler Anfänger spielt seine ersten Spiele/Turniere ist es meiner Ansicht nach durchaus Sinnvoll technische Fehler anzusprechen. Ein vielleicht etwas übetriebenes Beispiel: Ein junger unerfahrener Spieler spielt sein erstes Turnier. Er spielt den Konter fast immer ins Netz, weil er einen zu hohen Schlagansatz hat. In diesem Fall sollte man darauf hinweisen, dass er seinen Schlagansatz weiter unten haben sollte usw.
Daher: Technisches Coaching ist auf jeden Fall in der Lernphase sinnvoll und vermutlich sogar Notwendig.

Hat ein Spieler eine gewisse stabilität in seiner Technik nimmt dies immer mehr ab und es geht mehr in Richtung taktische Aspekte zu coachen.

Ist ein Spieler "ausgereift" sollte auf die Technik wirklich nur bei groben Fehlern die der Spieler mehrmals gemacht hat hingewiesen werden und sonst nur taktische Punkte angesprochen werden.

Grundsätzlich sollte der Spieler beim Coaching erst mal etwas runter gebracht werden. Zuerst etwas trinken lassen und je nach Situation loben oder etwas runter bringen falls er verärgert sein sollte. Danach 1-2 Punkte ansprechen die man verbessern/verändern kann oder ihm aufzeigen mit welchen taktischen Mitteln er gepunktet hat. Danach sollte man den Spieler wieder etwas pushen bzw. wieder auf "Betriebstemperatur" bringen.
So könnte man das Coaching in 3 Phasen gliedern:
Phase 1: Spannungsabbau
Phase 2: Aufnahmephase
Phase 3: Spannungsaufbau

Natürlich ist dies auch immer Spielerabhängig. Es gibt Spieler, die achten beim Spiel nicht auf den Gegner und bemerken nicht wenn der etwas verändert und wissen dann auch nicht warum bestimmte Bälle aufeinmal nicht mehr kommen. Bei diesen Spielern ist der Trainer taktisch stärker gefordert, da er ihnen vermitteln muss, was der Spieler zu tun hat.

Dann gibt es Spieler die den Gegner sehr gut beobachten können und auch selbst merken wenn der etwas verändert und auch selbst die eigene Taktik während dem Satz verändern können. Bei diesen Spielern sollte sich der Trainer etwas zurückhalten und mehr motivieren und wenige taktische Dinge ansprechen, da dieser Spieler meist selbst dem Trainer sagt was er meint, das beste zu sein.

Aber das wichtigste meiner Ansicht nach am Coaching ist es, dem Spieler das Gefühl des Vertrauens zu geben. Fühlt sich der Spieler gut nach dem Coaching wird er bessere Leistungen abrufen können als wenn er mit einem Negativen Gefühl aus dem Coaching kommt.

[TT Andy]

Moin, ich denke, dass das Choaching ein viel breiterer Ansatz ist, als es lediglich im Wettkampf einzusetzen! Dort ist es auch! wichtig.

Gerade der gezielte Einsatz von verschiedensten Coaching-Methoden im Training und der Wettkampfvorbereitung ist eine Möglichkeit, die oft aus Unwissenheit nicht genutzt wird ... oder deren Wirkung unterschätzt wird ... oder man niemanden kennt, der das entsprechende Wissen parat hat.

Positive Anker setzen, Bewegungsabläufe in Hypnose lernen oder verändern, Konzentration gezielt erhöhen bzw. Stress im Spiel gewollt abbauen, die Trainingsleistungen in den Wettkampf übertragen ... es gibt sooo viele Ansätze, wie Coaching in das Training aktiv integriert werden kann :-)) ... ein breiter aufgestelltes Coaching bietet einfach eine schöne Möglichkeit, seine eigenen Fähigkeiten auch auf der mentalen Ebene deutlich weiter zu entwickeln!