Die deutschen Damen haben vorgelegt, die Herren haben nachgezogen! Auch die deutsche Herren-Nationalmannschaft um Superstar Timo Boll konnte ihr Auftaktmatch gegen Tschechien mit 3:0 siegreich gestalten.
In Duellen der deutschen Gruppengegner setzten sich Portugal mit 3:0 gegen Serbien und Singapur mit 3:2 gegen Spanien durch.
Vor allem Patrick Baum warnte im Vorfeld, dass Tschechien über eine starke Mannschaft verfügt, insbesondere mit Dmitrij Prokopcov an Position 1, aber auch die weiteren Spieler um Altstar Petr Korbel dürfe man nicht unterschätzen.
Timo Boll fügte hinzu, dass man bei den letzten Welt- und Europameisterschaften ja gesehen habe, dass sich das deutsche Team vor allem immer am Anfang etwas schwer getan hat.
Auftaktprobleme hatte Timo Boll nur im ersten Satz, der über weite Strecken von Prokopkov bestimmt wurde. Das bessere Ende hatte trotzdem Deutschlands Nr.1, der sich in der Verlängerung durchsetzen konnte. Im weiteren Spielverlauf bestimmte Timo Boll klar das Geschehen und setzte sich letztendlich ungefährdet mit 3:0 durch (12:10, 11:4, 11:5).
Keinerlei Startschwierigkeiten hatte Dimitrij Ovtcharov, der Antonin Gavlas zu keinem Zeitpunkt eine Chance ließ. Am Ende stand ein klares 3:0 (11:6, 11:8, 11:7).
Nun war es an Patrick Baum, das Spiel mit einem Sieg über Tschechiens Legende Petr Korbel zu beenden. Der junge Deutsche legte auch los wie die Feuerwehr und ging schnell mit 6:0 in Führung und sicherte sich Satz 1 überlegen mit 11:4. Doch Petr Korbel drehte das Geschehen und war in den beiden folgenden Sätzen der sicherer Spieler und Patrick Baum zeigte Probleme beim Rückschlag. Im vierten Satz konnte Baum vor allem mit seiner starken Rückhand das ein und andere Mal punkten und glich mit einem 11:7 aus. Petr Korbel hatte nur eine Chance, wenn er selber das Spiel eröffnet hat, doch Baum war letztendlich der aggressivere Spieler. Auch im Entscheidungssatz setzte Baum klar die Akzente und ging direkt mit 5:1 in Führung. Das Zepter gab er auch nicht mehr aus der Hand und entschied den Satz und damit auch das Spiel mit 3:2 für sich (11:4, 9:11, 6:11, 11:7, 11:2).
Für die deutschen Herren gibt es heute keine Ruhepause, denn um 20.00 Uhr steht schon das zweite Gruppenspiel gegen Spanien auf dem Programm. Das weitere Programm sieht die Partien gegen Singapur (Montag, 19 Uhr), Portugal (Dienstag, 19 Uhr) und Serbien (Mittwoch, 16 Uhr) vor.
Das Ziel ist der direkte Einzug ins Viertelfinale, für den man Gruppenerster in der 6-er Gruppe werden muss. Die Mannschaften auf Platz 2 und 3 in der Abschlusstabelle müssen in eine Zwischenrunde, um sich ebenfalls für die Viertelfinals zu qualifizieren.
In einem weiteren Spiel in der Gruppe B setzte sich Portugal mit 3:0 gegen Serbien durch.
Marcos Freitas bestritt das Auftakteinzel gegen Marko Jevtovic und brachte Portugal mit einem 3:1 Sieg in Führung (11:8, 11:6, 10:12, 11:2).
Danach kam es zum Dauerbrenner zwischen Joao Monteiro und Aleksandar Karakasevic, die sich auch schon bei mehreren Duellen zwischen dem 1.FC Saarbrücken und dem SV Plüderhausen gegenüber standen. Linkshänder „King Kara“ spielt selber nur ungern gegen Linkshänder, jedoch konnte er in der jüngeren Vergangenheit auch schon gegen Monteiro gewinnen. Karakasevic war es bewußt, wie wichtig seine Partie für Serbiens Chancen war und kämpfte in einer hart umkämpften Partie unter hitziger Atmosphäre nicht nur mit dem Spielgeschehen, sondern auch mit seinen Nerven, den Schiedsrichtern, dem Schicksal und demonstrierte eindrucksvoll, warum er auch immer mal wieder als der „bad boy“ der Tischtennis-Szene gilt. Es half alles nichts, Monteiro ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und brachte Portugal mit seinem 3:1 Sieg mit 2:0 in Führung. (11:9, 12:10, 11:13, 11:8)
Portugals Triumph machte Andre Silva perfekt, der in einer hart umkämpften Partie über die volle Distanz, Serbiens Zolt Pete mit 3:2 besiegen konnte (11:9, 7:11, 11:9, 9:11, 11:6).
Andre Silva war sehr stolz auf seinen Sieg, aber auch froh in Dortmund für sein Land spielen zu dürfen, nachdem er vor zwei Jahren in Russland (Moskau) und vor vier Jahren in China (Guangzhou) nicht nominiert wurde. „Ich habe bei den Weltmeisterschaften in Yokohama 2009 und Rotterdam 2011 gespielt, aber das waren Individual-Weltmeisterschaften und keine Mannschaft-WMs. Ich war sehr nervös vor meinem Spiel und bin sehr zufrieden, dass ich gewonnen habe und stolz, dass ich für mein Land gewonnen habe.“
Singapur wackelte gegen Spanien – ist aber nicht gefallen
Im dritten Spiel der Gruppe B gab es Spannung pur!
Singapurs Topstar Gao Ning setzte sich, nicht ganz ohne Probleme, gegen den unorthodox agierenden He Zhiwen mit 3:1 durch. Doch Carlos Machado glich nach 1:2 Rückstand durch seinen 3:2 Sieg gegen Yang Zi zum 1:1 Gesamtstand aus.
Genauso hart umkämpft war die Partie zwischen Pang Xue Jie und dem spanischen Penholderspieler Jesus Cantero, der ebenfalls 1:2 in Rückstand geriet und ausgleichen konnte. Im Entscheidungssatz setzte sich sein Gegner aus Singapur mit 11:8 durch.
Nun konnte Gao Ning alles klar machen, doch Carlos Machado sorgte mit seinem 3:1 Sieg für einen Paukenschlag und Singapur wackelte enorm. In einem spannenden, äußerst knappen Spiel sicherte Yang Zi mit einem 11:9, 11:9, 11:13, 9:11 und 11:8 über He Zhiwen den 3:2 Sieg für Singapur.