Am heutigen Mittwoch finden nicht an jedem Tisch der zweiten Spielhalle auch tatsächlich Spiele statt. Die Tische 34 bis 36 sind heute verwaist, auch Tisch 33 kommt nur sporadisch zum Einsatz. Man könnte also denken, es würde ruhiger werden doch dem ist nicht so.

In der ersten Runde sorgen die Kroaten dafür, dass richtig gute Stimmung in der Halle ist. Klar klingt das Zwischenergebnis von 2:0 gegen die Slowaken, doch von 7 Sätzen endeten 6 mit gerade Mal 2 Punkten Unterschied. Gleich 4 davon gingen in die Verlängerung. Entsprechend aufgeheizt ist die Stimmung in den Boxen.

Auch die anwesenden Zuschauer finden sichtbar Gefallen an dem Match, die Tribünen sind für einen Mittwoch Vormittag ganz gut besetzt.

Bei der 5. Division der Herren kann man Regelkunde learning by doing beobachten. Das Team aus Sambia ist mit 2 Mann hier angetreten. Die Rückfrage des Schiedsrichters, wo sich denn der 3. Mann befände, wurde beantwortet mit den Worten: We don`t know, he didn`t arrive yet.
Auch in Regelfragen nimmt man es in Afrika wohl nicht so genau. So reagiert einer der beiden recht verwundert, als der Schiedsrichterassistent ihm beim Stande von 4:4 den Gang zum Handtuch verwehrte, indem er einfach die Hand über selbiges legte. In der Satzpause wurde er dann vom Schiedsrichter aufgeklärt, dass das nur alle 6 Punkte erlaubt ist, ab da konnte man ihm beim Bälle zählen zusehen. Zur Sicherheit vergewisserte er sich aber beim Schiedsrichter, ob er denn nun zum Handtuch dürfe. Seine Freude darüber, bei dieser WM teilnehmen zu dürfen ist sichtbar und trotz der genauen Einhaltung der Regeln durch die anwesenden Schiedsrichter scheint sie ungebrochen. Für diese beiden herrscht hier das olympische Motto eindeutig vor. Während ihrer Spielpausen sieht man sie durch die Halle schlendern. eigentlich erinnern sie mehr an Touristen denn an Spieler, ihr breites Lachen muss man aber einfach erwiedern.

Während wir hier nun die Spieler aus Sambia beobachtet haben, ist das Spiel der Kroaten beendet. Irgendwie ist das Ergebnis zur Nebensache geworden. Allein an der plötzlich eingetretenen relativen Stille war erkennbar, sie sind schon gar nicht mehr in der Halle, während unsere afrikanischen Freunde noch mit leuchtenden Augen die Eindrücke in sich aufsaugen.