Die spinnen, die Deutschen. So oder so ähnlich klingen einige Kommentare in den Dortmunder Westfalenhallen, die man heute, am vorletzten Tag der Liebherr Team WM 2012 hören kann. Wovon reden diese Zuschauer?
Vom vielleicht größten Treppenwitz, den sich die ITTF bei dieser WM erlaubt hat, ist man versucht zu sagen. Mit Engelszungen wurde seitens des DTTB auf die ITTF eingeredet, die beiden deutschen Mannschaften nicht zeitgleich um 13 Uhr spielen zu lassen. Nach längerem Hängen und Würgen, durften die Damen in ihrem Platzierungsspiel dann doch um 16 Uhr antreten.
Dass dies dann immer noch zeitgleich mit den Herren war,lag an den Damen aus Singapur und Korea, die mit ihrem 3:2 Spiel für die erste größere Zeitverzögerung sorgten.
Der Spielort für die Damen trieb dann all denen, die sich mit Spielhalle 2 schon auseinander gesetzt hatten, wechselweise Schweißperlen und Fragezeichen auf die Stirn. Tisch 12 sollte es sein. Das konnte die ITTF doch nicht wirklich ernst meinen? Tisch 12? Der Tisch in der hintersten Ecke? Warum nicht gleich Tisch 36, an dem war doch auch kein Spiel angesetzt und weniger Zuschauer hätten dort auch nicht Platz gefunden, ok, zumindest nicht viel weniger.
Die gesamte Woche über fanden an Tisch 12, Teil der zweiten Center Court Area, keine Spiele der Championship Divison statt. Also gerade recht, um den Gastgeber spielen zu lassen. Dass sich die Zuschauer, die nach Beendigung des Herren Halbfinals natürlich in Teilen den Weg zu den Damen fanden, hier gegenseitig auf den Füßen stehen und von den beiden größeren Tribünen diesen Tisch auch nicht wirklich gut einsehen können, interessiert hier offensichtlich keinen.
Vielmehr gewinnt man den Eindruck, die ITTF hat sich mit der Tischansetzung einfach nur revanchiert für den Wunsch nach zeitlicher Verlegung. Welchen Preis die ITTF dafür verdient hat? Man suche es sich aus: die Ananas des Tages, den Zonk des Monats, völlig egal. Es ist und bleibt lächerlich und kindisch.