Do, 5. Dezember 2024
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ETTU CUP: Souveräne Düsseldorfer holen den Pokal mit spielerischer Leichtigkeit

Nachdem bei Rekordmeister Borussia Düsseldorf in der ersten Saisonhälfte reichlich Sand im Getriebe war – das Saisonziel „Triple Triple“ wurde deutlich verfehlt – zeigen die Rheinländer gegen Rundenende endlich überragende Form.

Mit dem Sieg im ETTU Cup, von vielen auch als Europapokal bezeichnet, errangen die Borussen den 58. Titel ihrer an Erfolgen so reichen Vereinsgeschichte.

Am Sonntag um 15:10 Uhr überreichte ETTU-Vize-Präsident Eberhard Schöler den Pokal an den deutschen Vorzeigeklub.

Borussia Düsseldorf – Vaillante Sports Angers 3:0 

Das französische Topteam aus Angers war im Finalrückspiel lediglich ein besserer Sparringspartner für die drei DTTB-Nationalspieler Boll, Baum und Süß. In nicht einmal zwei Stunden hatten die Düsseldorfer ihrem überforderten Gegner, der im Viertelfinale immerhin Ochsenhausen ausgeschaltet hatte, die Grenzen aufgezeigt. Lediglich der Tscheche Josef Simoncik konnte beim 2:3 gegen Christian Süß recht ordentlich mithalten.

Die Düsseldorfer hatten das Hinspiel im Hexenkessel von Angers mit 3:1  bei 11:4 Sätzen gewonnen – eine denkbar günstige Ausgangsposition. Und im Rückspiel war nach einer knappen Stunde bereits alles entschieden, als ein kompromisslos agierender Patrick Baum mit 2:0 Sätzen gegen den griechischen Defensivkünstler Panagiotis Gionis in Front lag – zuvor hatte Timo Boll mit dem 18-jährigen Benjamin Brossier Katz und Maus gespielt.

Auch wenn alles bereits unter Dach und Fach war, zeigte sich die Borussia an diesem Sonntagmittag vor 1.100 Fans im vollbesetzten ARAG CenterCourt nicht gewillt, irgendwelche Geschenke zu verteile. Vizeeuropameister Baum gewann auch den dritten Durchgang gegen Gionis, dem er im Hinspiel noch zum Sieg hatte gratulieren müssen. Anschließend biss sich auch Christian Süß in das gewiss nicht einfache Match gegen Simoncik hinein, der mit seiner gefährlichen Rückhand ein ums andere Mal punktete, die Bigpoints aber dem rotblonden Westfalen überlassen musste.

So konnte am Ende ein glasklarer Sieg bejubelt werden, der nie ernstlich in Gefahr war. Düsseldorf hat mit diesem Auftritt auch eine Duftmarke für das Finale um die deutsche Meisterschaft gegen den 1. FC Saarbrücken TT am kommenden Freitag in Bamberg (19 Uhr) gesetzt. Doch die Saarländer, die eine überragende Saison gespielt haben, denken gar nicht daran, sich mit dem von vielen Experten erwarteten Düsseldorfer Triumph abzufinden und werden Boll & Co. sicher viel Kampf und Herzblut entgegensetzen. Spannender werden dürfte es in der Bamberger Stechert-Arena allemal als heute im ARAG CenterCourt.

Das sieht Dr. Fritz Wienke, Präsident der Borussia, ähnlich: „Das war schon souverän heute. Es soll nicht überheblich klingen, aber eigentlich war die Borussia für den ETTU Cup eine Nummer zu groß. Natürlich sind wir sehr glücklich, diesen Titel gewonnen zu haben, da die ganze Saison von Verletzungs- und Krankheitssorgen geprägt war, so dass ein Triumph, ganz gleich in welchem Wettbewerb, in sehr weite Ferne gerückt war. Am Freitag in Bamberg wird es allerdings schwerer.“

Borussia-Trainer Danny Heister zeigte sich hocherfreut: „Das ist ein großer Tag für uns. Man hatte uns nach dem Seuchenjahr schon abgeschrieben, aber wir haben uns nicht unterkriegen lassen und diese schwierige Saison nun mit einem Titel gekrönt. Heute wird gefeiert, ab morgen gilt unsere ganze Aufmerksamkeit dem Endspiel um die Deutsche Meisterschaft am Freitag.“

Manager Andreas Preuß lenkte den Blick ein wenig zurück und ließ auch das gestrige Fußball-Drama der Münchner Bayern nicht aus: „Das Halbfinale gegen Hennebont war hochdramatisch, im Finale aber waren wir beide Male das bessere Team. Anders als die Bayern gestern hat sich unsere Mannschaft heute mit dem Gewinn des Europapokals für ihre gute Leistung belohnt. Es ist toll, vor unseren Fans diesen Titel gewonnen zu haben und nun mit ihnen feiern zu können.“

Timo Boll wollte auch den unterlegenen Franzosen ein kleines Kompliment nicht verweigern: „Das Finale war nicht so klar, wie es am Ende aussieht. Im Hinspiel hatten wir heftige Gegenwehr, konnten uns aber behaupten und uns damit die gute Ausgangsposition für das Rückspiel verschaffen. Jetzt sind wir natürlich happy und werden heute kräftig feiern.“ Patrick Baum schließlich strahlte noch eine Stunde nach Spielende übers ganze Gesicht: „Ich wollte mich unbedingt für die Niederlage im Hinspiel revanchieren. Wir haben heute alle eine gute Leistung gezeigt und verdient den Cup gewonnen.“


Ergebnisse

Timo Boll – Benjamin Brossier  11:4, 11:6, 11:5 = 3:0  1:0

Patrick Baum – Panagiotis Gionis  11:6, 11:3, 12:10 = 3:0  1:0

Christian Süß – Josef Simoncik  7:11, 11:9, 11:7, 10:12, 14:12 = 3:2  1:0

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