Fr., 10. Januar 2025
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OLYMPIA 2012: Medientag der DTTB-Herren in Rotenburg

Acht Tage vor Beginn der Olympischen Spiele in London stellten sich die DTTB-Herren, die sich derzeit in Rotenburg an der Fulda zum letzten Formcheck vor dem großen Highlight versammelt haben, im Göbel’s Hotel Rodenberg den Medienvertretern. Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov und Ersatzspieler Patrick Baum waren dabei und zeigten sich optimistisch in Hinblick auf die bevorstehende Herausforderung, Bastian Steger musste dagegen leicht verletzt vorzeitig abreisen.

Die deutschen Hoffnungsträger reden in Rotenburg indes nicht bloß über Olympia, sondern spielen auch Tischtennis unter Wettkampfbedingungen gegen starke Kontrahenten beim Olympischen Vorbereitungsturnier, das am Samstag zu Ende geht.

Inzwischen gab es Entwarnung beim Saarbrücker Bundesligaprofi Steger: Die diagnostizierte Oberschenkelverhärtung dürfte den amtierenden deutschen Einzelmeister nicht von der Olympiateilnahme abhalten, zumal er erst am 3. August im Teamwettbewerb zum Einsatz kommen wird. Der an Position vier gesetzte Timo Boll und die Nummer acht der Setzliste, „Dima“ Ovtcharov, werden dagegen bereits ab dem 30. Juli ihre ersten Einzel bestreiten – sie steigen in der Runde der letzten 32 in das Turnier ein. Im Mannschaftswettbewerb ist das DTTB-Team „nur“ als Nummer vier gesetzt, was bedeutet, dass sich die Wege mit Topfavorit China bereits im Halbfinale kreuzen könnten.

In Rotenburg wird derzeit ein Olympia-Vorbereitungsturnier ausgetragen, bei dem die drei deutschen Nationalspieler Boll, Ovtcharov und Baum am Freitag das Viertelfinale gegen starke Konkurrenz erreicht haben – immerhin sind europäische Topspieler wie der Weißrusse Samsonov, der Rumäne Crisan, die Österreicher Chen, Gardos und Habesohn, die Kroaten Gacina und Primorac, die Schweden Lundquist und Karlsson sowie der Franzose Mattenet mit von der Partie.

STIMMEN VON DER PK IN ROTENBURG

DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig:„Wir haben uns als Ziel gesetzt, zu den Medaillengewinnern zu gehören. Jedes Turnier läuft anders, gerade Olympia bietet viele Überraschungen. Der Modus ist neu. In Peking sind wir mit der Gruppenphase im Teamwettbewerb eingestiegen, jetzt wird zuerst Einzel gespielt, und es geht gleich im K.-o.-System los. Alle Spieler haben Druck, man kann nichts reparieren. Das ist eine Ausgangssituation, mit der wir bei Olympia noch keine Erfahrung haben. Bei den Herren sind wir sehr stark aufgestellt, in beiden Wettbewerben gibt es realistische Chancen auf eine Medaille. Im Damenbereich waren wir bei der WM in Dortmund nah dran. Es hängt viel davon ab, in welcher Verfassung wir sind, wer unsere Gegner sein werden und in welcher Verfassung sie antreten. Wir werden aber in allen vier Wettbewerben angreifen.“

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf: „Wir sind im Team und mit Timo an vier gesetzt, Dima ist die fünf bis acht. Es hat aber noch kein Spieler wegen seiner Setzung eine Medaille um den Hals gehängt bekommen. Es gibt genügend Beispiele von sehr guten Spielern, die keine Medaille bei Olympia gewonnen haben. Wir haben zwei Spieler dabei, die es schaffen können. Es ist wichtig, ein klares Ziel zu haben. Wir müssen konzentriert sein, gut spielen. Die Mannschaft kann mit viel Druck umgehen, das hat man bei der WM in Dortmund gesehen. Meine Spieler sind gut vorbereitet, das sind aber alle bei Olympia. Ich bin optimistisch, denn wir haben alles dafür getan, dass wir in London erfolgreich sein können.“

Herren-Assistenztrainer Zhu Xiaoyong: „Bisher habe ich keine schlaflose Nacht gehabt, aber vielleicht kommt das noch in London. Olympia ist für jeden, der dabei ist, etwas ganz Besonderes. Zudem sind es meine ersten Olympischen Spiele. Ich freue mich, der Mannschaft vor Ort helfen zu können.“

Timo Boll: „Wir dürfen nicht den Fehler machen und uns nur auf die Chinesen konzentrieren. Klar macht man sich seine Gedanken, aber man sollte sich auf die ersten Runden konzentrieren. Wenn ich nur auf die Chinesen schaue, kriege ich plötzlich in der ersten Runde einen Nordkoreaner, der mich dann abzieht. Es wird schwierig, weil wir im Einzel einen Kaltstart hinlegen müssen. In der ersten Runde kann gleich ein richtiger Brocken kommen, der schon ein Spiel gemacht hat. Da zählt es, sofort bereit zu sein, sofort 100 Prozent zu zeigen. Vor den anderen Olympiaden habe ich nicht so uneingeschränkt trainieren können wie jetzt vor London. Ich konnte gut durchtrainieren nach der WM in Dortmund. So reibungslos ist es vor Olympischen Spielen noch nie gelaufen. Der Körper fühlt sich gut an, ich hoffe, dass das so bleibt.“

Dimitrij Ovtcharov: „In Peking war die Aufregung sehr groß. Nachdem wir mit der Mannschaft Silber gewonnen hatten, war es schwer, die Spannung für das Einzel hochzuhalten. Diesmal wird der Druck auch ein ganz anderer sein. Eine Medaille mit der Mannschaft ist schon fast Pflicht für uns. Chancen sind auch im Einzel da, das Feld ist geschwächt im Vergleich zu einer WM. Ich bin im Einzel an fünf bis acht gesetzt, habe gegen jeden, der vor mir steht, schon gewonnen, Zhang Jike, Wang Hao, Timo und Mizutani. Klar habe ich gegen sie schon häufiger verloren, aber ich habe zuletzt gut gespielt, mit meinem Verein drei Titel geholt, die WM gut gespielt, das Europe Top 12 klar gewonnen. Ich bin gut vorbereitet, aber es hängt viel ab von der Tagesform ab, von Kleinigkeiten, die man gar nicht beeinflussen kann. Ich bin aber gut drauf und habe alles dafür getan, eine erfolgreiche Olympiade zu spielen.“

Patrick Baum: „Ich war schon öfter bei vergangenen Turnieren als Ersatzspieler dabei, EM oder WM zum Beispiel. Ich kenne diese Rolle. Für den Fall, das was passiert, bin ich da und werde helfen. Ich bin bereit, von mir aus könnte es heute schon losgehen.“

 

OLYMPIA-VORBEREITUNGSTURNIER

Ergebnisse erster Turniertag (Freitag)


Gruppe 1: Boll, Gacina, Gardos
Timo Boll – Andrej Gacina CRO 3:0
Boll – Robert Gardos 3:0
Gardos – Gacina 3:0

Gruppe 2: Ovtcharov, Crisan, Lundquist, Primorac
Dimitrij Ovtcharov – Jens Lundquist SWE 3:1
Ovtcharov – Adrian Crisan ROU 3:0
Ovtcharov – Zoran Primorac CRO 3:0
Crisan – Primorac 3:0
Crisan – Lundquist 3:0
Lundquist – Primorac 3:0

Gruppe 3: Samsonov, Chen, Karlsson
Vladimir Samsonov BLR – Chen Weixing AUT 3:0
Samsonov – Kristian Karlsson SWE 3:2
Chen – Karlsson 3:0

Gruppe 4: Baum, Habesohn, Mattenet
Patrick Baum – Daniel Habesohn AUT 1:3
Baum – Adrien Mattenet FRA 3:2
Habesohn – Mattenet 3:0

 

Zweiter Turniertag (Samstag)


Viertelfinale (ab 10:30 Uhr)
Timo Boll – Adrian Crisan ROU, 10:30 Uhr
Patrick Baum – Vladimir Samsonov BLR, 10:30 Uhr
Daniel Habesohn AUT – Chen Weixing AUT, 11:30 Uhr
Dimitrij Ovtcharov – Robert Gardos AUT, 11:30 Uhr

1. Halbfinale 13:30 Uhr
2. Halbfinale 14:30 Uhr

Finale 16:00 Uhr

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