Die JOOLA European Nations League ist Geschichte, der neue europäische Wettbewerb für Nationalteams, die JOOLA EM-Qualifikation, ist nunmehr in vollem Gange. Dabei geht es konkret um die Qualifikation für die Europameisterschaften im österreichischen Schwechat vom 4. bis 13. Oktober 2013. Am Dienstagabend stand in Dessau-Roßlau eine Doppelveranstaltung auf dem Programm.

Die DTTB-Herren besiegten Serbien mit 3:1, der zweite Erfolg im zweiten EM-Quali-Spiel – gegen Schweden hatte es am 14. Juli ein 3:0 gegeben. Die deutschen Damen ließen in ihrer ersten Begegnung des neuen Wettbewerbs ebenfalls nichts anbrennen. Sie schlugen die Auswahl Englands erwartungsgemäß mit 3:0.

Vor 1.300 Zuschauern kamen die Topstars wie Boll, Ovtcharov oder Wu nicht zum Einsatz. Ranghöchster Akteur war Patrick Baum, assistiert von Patrick Franziska und Steffen Mengel. Die Damen traten mit Kristin Silbereisen, Zhenqi Barthel und Petrissa Solja an.

Herrenspiel: Nur Mengel stand neben sich

Patrick Baum, seines Zeichens amtierender Vizeeuropameister, ließ seinen Gegnern Zsolt Pete und Marko Jevtovic keinen Satzgewinn. Allerdings kann man seine Siege auch nicht als absolut souverän bezeichnen, da reihenweise enge Sätze dabei waren. So gewann der Rheinhesse gegen Jevtovic alle Sätze in der Verlängerung. Patrick Franziska präsentierte sich in ähnlich guter Form wie beim Fuldaer TTBL-Auftakt zwei Tage zuvor. Der junge Dragan Subotic blieb gegen den 20-jährigen Hoffnungsträger des DTTB chancenlos. Lediglich Steffen Mengel hatte einen „gebrauchten“ Tag erwischt. Der lange Siegerländer, nunmehr in Frickenhausen unter Vertrag, spielte beim 0:3 gegen Jevtovic fahrig und nervös.

Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf bekräftigte nochmals die Ziele seiner Mannschaft: „Für uns ist wichtig, unter die ersten Zwei in der Gruppe zu kommen, damit wir bei der EM ins Viertelfinale gesetzt sind und auch bei der Setzung insgesamt eine gute Ausgangsposition haben.“ Dies sollte zu schaffen sein, wenngleich man die weiteren Quali-Gegner Portugal, Frankreich und Spanien nicht unterschätzen darf.

Deutschland – Serbien 3:1

Patrick Baum – Zsolt Pete 3:0 (10,9,7)
Steffen Mengel – Marko Jevtovic 0:3 (-7,-8,-8)
Patrick Franziska – Dragan Subotic 3:0 (6,8,10)
Baum – Jevtovic 3:0 (10,12,10)

Damenspiel: Petrissa Solja tütet den Sieg ein

Die DTTB-Damen gerieten gegen England nie ernsthaft in Gefahr, wenngleich einige enge Sätze dabei waren und in zwei Matches jeweils die Spielerin von der Insel mit 1:0 in Führung ging. Zhenqi Barthel und Petrissa Solja taten sich anfänglich ein wenig schwer mit den klassischen Verteidigungsspielerinnen Joanna Parker und Hannah Hicks, bekamen ihre Matches mit zunehmender Dauer jedoch immer besser in den Griff.

England war gewissermaßen der Gegner zum Aufwärmen für die DTTB-Spielerinnen. Die weiteren Gruppengegnerinnen Rumänien, Spanien, Russland und Tschechien sind allesamt deutlich stärker einzuschätzen. Es könnte auf einen Vierkampf zwischen Deutschland, Rumänien, Spanien und Russland um die zwei EM-Qualifikationsplätze für das Viertelfinale hinauslaufen.

Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp fand den Auftritt ihrer durch Silbereisen verstärkten 1B-Auswahl ansprechend: „Ich bin mit meiner Mannschaft zufrieden. Wir haben souverän und erwartungsgemäß gewonnen. Mehr kann man nicht verlangen.“ Gleiches gilt für Kristin Silbereisen: „Nach Olympia ist vor Olympia. Ich bin sehr motiviert aus London zurückgekommen und habe gut trainiert. Der Sieg war ein guter Einstieg in die neue Saison.“

Deutschland – England 3:0

Kristin Silbereisen – Kelly Sibley 3:0 (9,5,6)
Zhenqi Barthel – Joanna Parker 3:1 (-11,9,5,6)
Petrissa Solja – Hannah Hicks 3:1 (-6,7,5,3)