Damit hatten nicht viele gerechnet: Am 3. Spieltag der TTBL unterlagen indisponierte Westerwälder aus Grenzau den Schwaben aus dem Remstal in eigener Halle mit 1:3. Ruwen Filus verlor sowohl gegen Torben Wosik als auch gegen Aleksandar Karakasevic, der auch Andrej Gacina bezwingen konnte. Für Grenzau konnte lediglich Spielertrainer Tomas Pavelka punkten.
In den beiden anderen Sonntagsspielen setzten sich Düsseldorf und Frickenhausen durch. Das Topspiel vor 810 Zuschauern im sächsischen Döbeln zwischen dem Titelverteidiger und Herausforderer Fulda-Maberzell hielt, was es versprochen hatte. Die Borussia behauptete sich knapp mit 3:2 dank eines einmal mehr überzeugenden Timo Boll, musste aber zwischenzeitlich ganz schön zittern, besonders als Patrick Franziska sein Team durch einen Sieg gegen Christian Süß in Front gebracht hatte. Für den anderen Gästepunkt sorgte Wang Xi (gegen Patrick Baum), während Boll (2) und Baum (gegen Jonathan Groth) für den Rekordmeister erfolgreich waren.
Das arg dezimierte Herne – der verletzte Lars Hielscher musste erneut abschenken, Kim Jung Hoon krankheitsbedingt absagen –, war allenfalls ein Sparringspartner für die Frickenhausener, die in sage und schreibe 45 Minuten die beiden Zähler mitnahmen (Punkte durch Wang Yang, Koki Niwa, Steffen Mengel).
TTC Zugbrücke Grenzau – SV Plüderhausen 1:3
Das hatten sich Tomas Pavelka und seine Kollegen ganz anders vorgestellt. Erstmals in dieser Saison war die neu formierte Truppe aus dem Brexbachtal als Favorit in die Box gegangen, dazu auch noch vor heimischer Kulisse. Gegen den „Underdog“ aus Baden-Württemberg, den vor der Saison fast alle Experten als schwächstes Team der TTBL eingeschätzt hatten, sollten da doch zwei Punkte herausspringen – dachte man wenigstens. Doch es kam ganz anders. Indisponierte, teilweise übernervöse Grenzauer zeigten ihre bisher eindeutig schwächste Saisonleistungen und durften sich nach zwei Sunden und 50 Minuten über die 1:3-Schlappe gegen Karakasevic & Co. nicht beschweren.
Nationalspieler Ruwen Filus, vergangenen Dienstag in der DTTB-Auswahl beim EM-Qualifikationsspiel in Spanien noch absolut überzeugend, fand gegen den clever agierenden SVP-Routinier Torben Wosik überhaupt nicht zu seinem Spiel und musste ein 0:3 quittieren, auch wenn der dritte Satz (11:13) sehr knapp verlief. Nun wäre es an Andrej Gacina gewesen, gegen Aleksandar Karakasevic zu egalisieren und den TTC zurück ins Spiel zu bringen. Doch es lief nur phasenweise passabel bei dem Kroaten, während „Kara“ gerade dann seine Traumbälle auspackte, wenn der Grenzauer Neuzugang sie überhaupt nicht gebrauchen konnte. Mit 9:11 im Entscheidungssatz ging dieses Match denkbar knapp an den Gast, und es sah zur Pause alles andere als gut aus.
Anschließend war Spielertrainer Tomas Pavelka an der Reihe – und auch er hatte harte Arbeit zu verrichten. Gegen Jungnationalspieler Philipp Floritz geriet nämlich – nach 2:0-Satzführung – Sand ins Getriebe beim Tschechen, der folglich den Ausgleich zum 2:2 hinnehmen musste. Im Entscheidungsdurchgang war es eine ganz, ganz enge Geschichte mit dem besseren Ende für Pavelka (11:9). Die Hoffnung beim Gastgeber war zurück, würde die Wende gelingen?
Dazu musste natürlich im Duell der Einser Filus gegen Karakasevic gewinnen. Doch der blonde Defensivkünstler sah im ersten Satz kein Land (4:11). Zwar kämpfte er sich noch ins Match hinein, konnte jedoch nur den zweiten Satz gewinnen. Durchgang drei brachte die Vorentscheidung zugunsten der Schwaben – „Kara“ holte ihn in der Verlängerung (11:13). Als der Serbe schließlich auch den vierten Satz für sich entschieden hatte, war der Jubel beim SVP groß, während man auf Grenzauer Seite die Köpfe hängen ließ.
Damit versäumten es die Westerwälder, Werbung in eigener Sache vor dem Schlagerspiel gegen Rekordmeister Borussia Düsseldorf am 3. Oktober zu machen und fielen in der Tabelle einstweilen auf Rang sieben zurück (2:4 Punkte).
Tomas Pavelka konnte mit den Grenzauer Darbietungen natürlich nicht zufrieden sein: „Das war heute keine gute Leistung von unserer Seite. Wir haben müde gewirkt und sind weder spielerisch noch kämpferisch richtig auf Touren gekommen. Ich bin enttäuscht, aber das ist Sport, da kann auch sowas mal passieren.“ Folglich denkt der Tscheche bereits an die nächste Partie: „Wir haben jetzt zehn Tage Zeit, um unsere Fehler zu analysieren und uns auf Düsseldorf vorzubereiten. In dieses Spiel müssen wir viel frischer und dynamischer hineingehen.“
Ergebnisse Filus, Ruwen – Wosik, Torben 7:11, 8:11, 11:13 Gacina, Andrej – Karakasevic, Aleksandar 4:11, 11:5, 5:11, 11:5, 9:11 Pavelka, Tomas – Floritz, Philipp 11:7, 11:9, 6:11, 7:11, 11:9 Filus, Ruwen – Karakasevic, Aleksandar 4:11, 11:8, 11:13, 8:11 |