Tiago Apolonia ist ein wichtiger Spieler im Team des ambitionierten Bundesligisten TTF Liebherr Ochsenhausen. Und er ist ein Sympathieträger, der nicht nur in Oberschwaben viele Fans hat. Derzeit ist der 26-jährige Portugiese auf Platz 37 der Weltrangliste notiert. Doch das soll nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach oben sein.
Sein Verein hat in dieser Saison noch einiges vor und möchte in der Meisterschaft und in der Champions League für Furore sorgen. Die Chancen stehen nicht schlecht.
Nachfolgend bringen wir ein aktuelles Interview mit Tiago Apolonia über die Perspektiven seines Klubs und seine persönlichen Ziele und Ideale.
Tiago, Ihr Team belegt zurzeit Rang drei in der Bundesliga. Glauben Sie, dass eine realistische Chance besteht, am Ende ganz oben zu landen und Deutscher Meister zu werden?
T. Apolonia: „Ich bin davon überzeugt, dass wir diese Saison eine sehr gute Mannschaft haben. Unser Ziel ist natürlich erst einmal der Einzug in die Play-offs. Wenn wir das geschafft haben, ist alles möglich. Dann können wir jeden Gegner schlagen und sogar Deutscher Meister werden.“
In der Champions League hat das TTF-Team gute Chancen, das Viertelfinale zu erreichen. Glauben Sie, dass auch mehr möglich sein könnte?
„Da fällt meine Antwort ähnlich aus. Ich denke, dass wir stark genug sind, an guten Tagen jede europäische Top-Mannschaft zu schlagen. Aber zunächst müssen wir mal die erste Hürde nehmen und uns für das Viertelfinale qualifizieren.“
Seit Beginn dieser Saison gehört Ryu Seung Min, Olympiasieger in Athen 2004, zur Ochsenhausener Mannschaft. Ist es etwas Besonderes, mit einem solchen Top-Athleten zusammen zu spielen und zu trainieren?
„Ja, das ist es. Es ist eine besondere Ehre für mich, mit einem Olympiasieger in einer Mannschaft zu spielen. Hinzu kommt, dass Ryu nicht nur ein toller Sportler ist, sondern auch ein sehr sympathischer Mensch. Er ist eine absolute Bereicherung für uns, in jeder Beziehung.“
Ist TTF Liebherr Ochsenhausen ein ganz spezieller Verein, sind die Bedingungen dort besser als an den meisten anderen Tischtennis-Standorten in Europa?
„Ochsenhausen ist ein ganz spezieller Ort. Viele der besten Spieler Europas waren hier und haben sich hier weiterentwickelt. Und aktuell ist das erst recht so. Die Trainingsbedingungen sind sehr gut und haben sich durch das Liebherr Masters College und das Sparkassen-TT-Leistungszentrum weiter verbessert. Ochsenhausen ist ein Ort, der beste Bedingungen und Chancen bietet, zum Top-Spieler zu werden.“
Abgesehen von ihrem Klub: Welches sind Ihre Ziele im Tischtennissport, was glauben Sie, in den kommenden Jahren erreichen zu können?
„Mein Ziel ist immer, mein Bestes zu geben und mich weiterzuentwickeln. Ich will sehen, wie weit ich kommen kann und an meine Grenzen gehen. Was dabei am Ende herauskommt, weiß ich noch nicht. Wichtig ist, dass ich alles investiere, um so weit wie möglich nach oben zu kommen.“
Sie sind 26 Jahre alt. Bis zu welchem Alter möchten Sie als Tischtennis-Profi Ihr Geld verdienen? Jan-Ove Waldner hat ja mit 46 Jahren noch in der Bundesliga gespielt.
„Ich denke und hoffe, dass ich mindestens noch zehn Jahre auf hohem Niveau spielen kann.“
Manche Ihrer Fans bezeichnen Sie als den „Christiano Ronaldo des Tischtennissports“. Was denken Sie über einen solchen Vergleich? Kennen Sie Ihren Landsmann Christiano Ronaldo persönlich?
„Ein solcher Vergleich ehrt mich natürlich. Ich habe Ronaldo einige Male in Portugal getroffen, aber das ist schon eine Weile her. Er war und ist ein großer Fan des Tischtennissports. Ich erinnere mich, dass er öfters als Zuschauer bei Wettkämpfen war, bei denen ich als Spieler aufgetreten bin.“
Wie wichtig ist für Sie als Leistungssportler gesunde Ernährung?
„Gesunde Ernährung ist für mich einer der wichtigsten Aspekte im Leben eines Sportlers. Ich bin fest davon überzeugt, dass die richtige Ernährung nicht nur Verletzungen und Krankheiten verhindern hilft, sondern den Sportler auch dabei unterstützt, seine Möglichkeiten auszuschöpfen und seine Grenzen zu erreichen. Die richtige Ernährung stärkt auch das Immunsystem und fördert das Konzentrationsvermögen. Ich gebe mir große Mühe, mich gezielt zu ernähren.“
Lassen wir den Sport nun mal beiseite: Welches sind Ihre persönlichen Ziele im Leben?
„Das Allerwichtigste ist, Glück und Zufriedenheit zu empfinden.“
Wie würden Sie Ihren Charakter beschreiben, wo liegen Ihre Stärken, wo Ihre Schwächen?
„Eine Stärke von mir ist sicher meine Entschlussfreudigkeit. Mit den Schwächen ist das so eine Sache. Ich bin sicher ziemlich sensibel. Zudem wirke ich manchmal vielleicht ein wenig „arrogant“. Aber ich glaube, dass sich gewisse Schwächen in manchen Situationen auch positiv auswirken können.“
(Quelle: TTF Liebherr Ochsenhausen)