Am kommenden Sonntag stehen die letzten vier Vorrunden-Begegnungen der Tischtennis-Bundesliga der Herren auf dem Programm. Pünktlich um 15 Uhr erfolgt der „Anpfiff auf allen Plätzen“.
Die Neuauflage des Finales von 2011/12 zwischen Vize Saarbrücken und Champion Düsseldorf ist natürlich das absolute Highlight des 8. Spieltags. Gespielt wird nicht wie üblich in der Joachim-Deckarm-Halle, sondern in der neuen Multifunktionshalle an der Hermann-Neuberger-Sportschule in Saarbrücken vor sicher guter Kulisse. Immerhin empfängt der Tabellenzweite den Ligaprimus und wäre bei einem Sieg Herbstmeister.
Doch auch die drei anderen Begegnungen bergen Zündstoff: Frickenhausen will den Derbysieg gegen Plüderhausen und geht – trotz des unberechenbaren „King Kara“ – als Favorit ins Spiel. Die Maberzeller wollen raus aus der Flaute, und gerade Bremen mit seiner Toptruppe könnte dafür ein gutes Pflaster sein, zumal der Druck nicht allzu groß ist und kaum einer von ihnen einen Sieg erwartet. Grenzau will in Herne die unselige Abstiegszone verlassen, während die Ruhrstädter zu gerne an ihre tolle Leistung in Fulda anknüpfen würden.
Spielfrei ist der aktuelle Tabellendritte TTF Liebherr Ochsenhausen.
1. FC Saarbrücken TT – Borussia Düsseldorf
„Basti“ Steger und Kollegen haben gerade einen Lauf. Sie gewannen nun schon sechs Pflichtspiele in Serie. Doch die Borussia kommt mit einer noch besseren Empfehlung an die Saar – Boll & Co. siegten siebenmal in Folge, fünfmal in der TTBL und zweimal in der Königsklasse. Eine Serie wird folglich reißen. Und es spricht einiges gegen den 1.FCS, der nämlich am Freitag das schwere ECL-Spiel am Ende der Welt beziehungsweise am Ural gegen Orenburg zu absolvieren hat und vor dem Bundesligaknaller mächtig im Stress ist, während der Rekordmeister in eigener Halle gegen Niederösterreich vermutlich nicht einmal an seine Grenzen gehen muss, um den Gruppensieg einzutüten. Doch die Saarländer werden heiß wie Frittenfett sein und jede noch so kleine Chance zu nutzen versuchen. Schafft es einer aus dem Terzett Steger / Monteiro / Tokic, Timo Boll zu schlagen, wird Saarbrücken gewinnen. Anderenfalls legen wir uns stimmgewaltig auf ein 3:2 für die Rheinländer fest.
TTC matec Frickenhausen – SV Plüderhausen
Frickenhausen hat zuletzt zweimal als Verlierer die Box verlassen. Zur Krönung der starken Hinrunde wollen Mengel & Co. nun aber unbedingt das Schwabenderby in heimischer Halle gegen Schlusslicht SV Plüderhausen gewinnen und den erneuten Angriff auf die Play-off-Ränge wagen. Im Fall eines Sieges hätte man die Hinserie mit 10:6 Zählern abgeschlossen und wäre wieder mittendrin statt nur dabei. Aber Achtung: Derby ist Derby und „Kara“ ist „Kara“. Zudem würden die wackeren Remstaler die rote Laterne drei Wochen vor den Festtagen zu gerne noch loswerden. Dennoch gehen wir von einem 3:1 für die Truppe aus dem Neuffener Tal aus, die einfach mehr Qualität im Kader hat.
SV Werder Bremen – TTC RS Fulda-Maberzell
Der SV Werder Bremen steht inzwischen auf einem Endrundenplatz, doch den gilt es gegen angeschlagene Maberzeller zu verteidigen, die fünf TTBL-Partien in Folge verloren haben und sich momentan sensationell in der Abstiegszone wiederfinden. Ein verletztes Raubtier ist bekanntlich besonders gefährlich. Wang Xi und Kollegen werden alles versuchen, um an der Weser zu punkten und sich die Festtage nicht mit einer beispiellosen Misserfolgs-Serie zu versauen. Wir glauben dennoch, dass sie knapp scheitern werden, trauen es aber besonders Patrick Franziska zu, ein Ausrufungszeichen zu setzen. Sollte Defensiv-Ass Wang mit dem zuletzt stotternden Motor gar wieder zu alter Form auflaufen und Werder-Einser Chuang schlagen, der bekanntlich kein Abwehrkiller ist, können wir für gar nichts mehr garantieren. Die Grün-Weißen sind zwar stark, ließen es bisher jedoch an Konstanz fehlen. Eine hochinteressante Partie.
TTC Ruhrstadt Herne – TTC Zugbrücke Grenzau
Richtig interessant zu werden verspricht auch das Abstiegsduell zwischen Ruhrstadt Herne, zuletzt Sensationssieger in Fulda, und der Truppe aus dem idyllischen rheinischen Westerwald – beide mit 4:10 Punkten notiert. Bei Herne ist Kim Jung Hoon immer für einen Punkt gut, Lars Hielscher zudem gefährlich, wenn er auf Abwehr trifft – Grenzaus Filus sollte ihm tunlichst aus dem Weg gehen. Und wenn die Mitstreiter punkten, sagt auch Jakub Kosowski im Regelfall nicht nein. Bei den Profis aus dem Brexbachtal waren beim unglücklichen 2:3 gegen Saarbrücken Zoltan Fejer-Konnerth und Ruwen Filus bärenstark. Läuft es auch bei Spitzenspieler Andrej Gacina wieder rund, wird Grenzau die Punkte aus dem Pott entführen.
Das meinen wir jedenfalls – und wir liegen zumindest nicht immer falsch.