Der DTTB-Bundestag in Frankfurt am Main hat am Samstag eine Entscheidung von großer Tragweite getroffen. Die im Juni 2012 auf dem vorherigen Bundestag noch abgelehnte Änderung der Ligenstruktur fand nach intensiver und kontroverser Diskussion eine Mehrheit unter den Delegierten.
Beschlossen wurde, von der Saison 2014/15 an mit eingleisigen 2. Bundesligen der Herren und Damen zu spielen und als Unterbau 3. Ligen zu installieren, die ebenfalls ab der übernächsten Saison ihren Betrieb aufnehmen. In Liga 3 wird es eine Süd- und eine Nordgruppe mit jeweils zehn Teams geben, gespielt wird mit Vierermannschaften. Der Meister jeder Gruppe besitzt das direkte Aufstiegsrecht in die 2. Bundesliga. Unter der 3. Liga sind die Regionalligen als dann vierthöchste Spielklasse angesiedelt, dahinter folgen die Oberligen.
Ziel der Strukturreform ist, die Attraktivität der 2. Bundesligen zu steigern und den Abstand zu den 1. Ligen zu reduzieren, damit spielstarke Teams künftig strukturell bessere Möglichkeiten erhalten, einen sportlichen Aufstieg auch wahrzunehmen.
Aus diesem Grund trat etwa die TTBL-Führung seit langem für eine derartige Reform ein, da der Aufstieg von Liga 2 ins Oberhaus für die meisten sportlich qualifizierten Klubs in der Vergangenheit eine zu hohe Hürde darstellte, die dann auf den großen Sprung ins Ungewisse verzichteten. Es bleibt abzuwarten, ob durch die in Frankfurt beschlossenen einschneidenden Neuerungen tatsächlich mehr Durchlässigkeit nach oben erreicht wird.
Darüber hinaus ging es den Protagonisten der Reform um eine weitere Vereinheitlichung und klarere Strukturierung der Ligen und der Spielsysteme, wohl wissend, dass die Crux dieses Sports in allzu vielen verschiedenen Systemen besteht, die oft nur noch von Experten überblickt werden.
DTTB-Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig, der sich für die neue Lösung stark gemacht hatte, äußerte sich zufrieden nach der Abstimmung: „Ich bin froh, dass dieses umfangreich entwickelte Konzept verabschiedet wurde. Ich betrachte es als Chance und Verantwortung. Als Chance, weil wir versuchen, etwas für die Zukunft der Bundesligen zu tun, und als Verantwortung, weil ich weiß, dass es schwierig wird, es in der Praxis so umzusetzen, wie wir es uns vorstellen. Es muss einen engen Informationsaustausch mit den Kandidaten für die eingleisige Liga geben, um die erfolgreiche Umsetzung der Beschlüsse von heute zu realisieren.“