Mi., 15. Januar 2025
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TTC Zugbrücke Grenzau: Homogene Mannschaft mit starken Schwankungen

In unserer Mini-Serie mit Vorrunden-Rückblicken aus der TTBL befassen wir uns heute mit dem Westerwälder Traditionsverein TTC Zugbrücke Grenzau.

Mit dem wichtigen 3:2-Sieg im Vier-Stunden-Krimi bei Ruhrstadt Herne verbesserten sich die Grenzauer am letzten Vorrundenspieltag auf Tabellenplatz sechs. Man weist zur Halbzeit 6:10 Punkte und somit zwei weniger als der Fünfte Frickenhausen und vier Zähler Rückstand auf die Gruppe der Düsseldorf-Verfolger auf, die aus Bremen, Saarbrücken und Ochsenhausen besteht. Bei einem Lauf und einer Serie in der Rückrunde wäre also noch einiges nach oben hin möglich.

Allerdings beträgt das Polster auf die Abstiegszone mit Fulda (!) und Herne auch nur ganze zwei Punkte.

Zoltan Fejer-Konnerth und Kollegen können mit den drei Siegen der ersten Halbserie angesichts einer Reihe knapper, unglücklicher Niederlagen noch einigermaßen zufrieden sein, wohl wissend, dass in der Rückrunde etwas mehr kommen sollte, damit die Truppe am Ende einen Platz erreicht, der ihrer tatsächlichen Qualität entspricht.

Großartig präsentierten sich die Westerwälder bei den Siegen gegen die Play-off-Kandidaten Werder Bremen (3:2) und TTF Liebherr Ochsenhausen (3:1).

Auf Augenhöhe mit den Gegnern zeigte man sich auch beim 2:3 gegen den 1. FC Saarbrücken und beim 1:3 gegen Borussia Düsseldorf – am 3. Oktober hatte man dem mit einem Timo Boll in Spiellaune angereisten Rekordmeister länger als dreieinhalb Stunden Paroli geboten und hätte gewinnen können, wenn Andrej Gacina diverse Matchbälle gegen Boll genutzt hätte.

Eher dürftig waren dagegen die Heimauftritte der Brexbachtaler gegen die Schwaben-Teams aus Plüderhausen (1:3) und Frickenhausen (0:3). Da meinte der neutrale Beobachter eine ganz andere Grenzauer Mannschaft vor sich zu haben als bei den Topspielen gegen die „Großen“.

Bei jedem einzelnen Spieler ist noch Steigerungspotenzial vorhanden, selbst bei Andrej Gacina, der als Neuzugang gut eingeschlagen hat und mit einer 7:6-Bilanz momentan der einzige TTC-Spieler mit positivem Ergebnis ist. Doch der in der Liga gefürchtete Kroate kann sicher noch erfolgreicher spielen. Auch bei Ruwen Filus – 3:7-Bilanz nach einer Serie unglücklicher Fünfsatzniederlagen – sowie Tomas Pavelka (2:3) und Zoltan Fejer-Konnerth (2:4 bei am Ende klar nach oben weisender Tendenz), ist noch einiges möglich. Alle können in dieser starken Liga positiv, mindestens aber ausgeglichen spielen.

Als Mannschaft hat man sich im Übrigen gut gefunden, die Harmonie in der Truppe ist unverkennbar. Auch dieser Umstand macht optimistisch, dass es in der Rückrunde weiter nach oben geht. Nur muss die Truppe aus dem rheinischen Westerwald in der zweiten Saisonhälfte die Kurve kriegen und erheblich mehr Konstanz in die eigenen Auftritte bringen.

Mit engagiertem Spiel und sehenswerten Ballwechseln – nicht zuletzt, wenn Defensivstratege Filus am Tisch stand – hat man die Herzen der durchaus verwöhnten Westerwälder Fans gewonnen, die wieder begeistert mitgehen, wenn ihre Idole um Siege und Punkte kämpfen. 470 Besucher sahen im Durchschnitt die Heimspiele des TTC, was über dem Schnitt der Vorsaison liegt.

Nun hat das Team aus dem idyllischsten Tischtennis-Dorf Deutschlands im alten Jahr noch das schwere TTBL-Auswärtsspiel bei Werder Bremen (16.12.) sowie das wichtige ETTU-Cup-Achtelfinale im französischen Istres kurz vor Weihnachten vor der Brust. Auf europäischer Ebene diese Saison richtig weit zu kommen ist eines der wichtigsten Grenzauer Saisonziele. Erst nach Istres dürfen sich die TTC-Asse auf ein paar ruhige, besinnliche Festtage freuen.

Doch eigentlich nicht dürfen, sondern müssen, da man im Pokalachtelfinale ausgeschieden ist und folglich nicht beim großen Endrundenturnier in der Stuttgarter Porsche-Arena dabei sein darf. Bei etwas Losglück hätte dies auch ganz anders laufen können, denn man musste im September ausgerechnet bei der Ausnahmemannschaft Borussia Düsseldorf antreten.

Alles in allem besteht durchaus Grund zum vorsichtigen Optimismus für die Rückrunde – auch wenn der TTC nur noch drei Heimspiele hat.

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