Fr, 29. November 2024
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LIEBHERR POKAL-FINALE: Düsseldorf fährt als Favorit nach Stuttgart

Nicht Titelverteidiger 1. FC Saarbrücken, sondern der 20-fache Deutsche Pokalsieger Borussia Düsseldorf ist der Favorit beim LIEBHERR Pokal-Finale – kurz genannt „Final 8“ – am Samstag und Sonntag in der Stuttgarter Porsche-Arena. Die Rheinländer sind heiß auf das Turnier, wollen den 60. Titel ihrer Vereinsgeschichte und gleichzeitig die Revanche gegen die Saarländer, denen man vor einem Jahr bereits im Viertelfinale zum Sieg gratulieren musste. Und wie es die Glücksgöttin so wollte, treffen die beiden Rivalen am Samstag erneut in der Runde der letzten Acht aufeinander.

Zum engeren Favoritenkreis zählt auch der SV Werder Bremen, der letztes Jahr im Halbfinale knapp gegen die Saarländer den Kürzeren zog und sein Team nochmals signifikant verstärkt hat. Allerdings hat Werder mit dem TTC matec Frickenhausen einen schweren Gegner erwischt, der zudem als einer der beiden „Platzhirsche“ viele Fans mobilisieren dürfte. Die Veranstalter hoffen auf eine gute Kulisse so kurz vor dem Jahreswechsel, beim Pokal-Finale 2011/12 kamen rund 4.500 Zuschauer an den zwei Tagen in die Halle.

Zum erweiterten Favoritenkreis zählt sicher noch der TTC RS Fulda-Maberzell, der zwar in der Liga bisher enttäuschte, im Pokalviertelfinale mit Zweitligist TTC Altena, der für Herne ins Feld gerückt ist, jedoch vor einer Pflichtaufgabe steht. Der Traditionsverein aus der diese Saison extrem ausgeglichenen 2.Liga Nord ist derzeit Tabellenneunter, steht also auf einem Abstiegsplatz.

Gegen einen weiteren Zweitligisten muss der zweite Lokalmatador SV Plüderhausen antreten. Der Sensationssieger von 2008/09 in Hannover ist immer heiß auf solche Pokalturniere und geht als Favorit ins Duell mit SV Union Velbert, dem derzeitigen Tabellenzweiten der Nordgruppe des Unterhauses.

Nicht dabei aus der Beletage des deutschen Tischtennissports sind die im Achtelfinale gescheiterten Ochsenhausener und Grenzauer, wobei die Niederlage der Westerwälder in Düsseldorf gewiss weniger überraschend kam als das Pokal-Aus der Oberschwaben in Frickenhausen. Das ist Pokal, zwei Zweitligisten sind in der Endrunde dabei, zwei traditionsreiche Bundesligisten nicht, von denen einer, Ochsenhausen, sicher Chancen besessen hätte, in Stuttgart sehr weit oben zu landen.

Wir halten Boll & Co. eindeutig für den Turnierfavoriten. Sie hatten die Saarbrücker im letztjährigen Finale um die Deutsche Meisterschaft in Bamberg gut im Griff und gewannen unlängst in der TTBL gegen Steger & Co. sogar ohne ihre weltbekannte Nummer eins. Zudem wollen sie unbedingt Titel Nummer 60, den sie eigentlich schon vor zehn Tagen beim Super-Cup in Orenburg hätten einfahren sollen. Dass sie dort scheiterten, macht sie in der Porsche-Arena umso gefährlicher.

Allerdings hat die Borussia auf dem Weg ins Finale die vermutlich härtesten Rivalen aus dem Weg zu räumen. Schlägt man die Saarbrücker, trifft man nämlich im Halbfinale auf den Sieger aus Frickenhausen vs. Bremen – und der ist ebenfalls nicht ohne. Im anderen Tableau erscheint es wesentlich leichter, ins Endspiel vorzustoßen. Läuft dort alles wie erwartet, stehen sich nämlich in der Neuauflage des letztjährigen Halbfinales der SVP und die Maberzeller gegenüber. Beteiligt ist hier also keine Topmannschaft aus der TTBL. 

Doch das Gesetz der Serie spricht so oder so für die Borussia aus Düsseldorf. 2008/09 siegte mit dem SVP ein Außenseiter, in den nächsten beiden Jahren sicherten sich die Düsseldorfer in Dortmund und Stuttgart den Titel, danach war mit dem 1.FCS mal wieder ein Außenseiter an der Reihe. Geht man davon aus, dass es nur in jedem dritten Jahr einen Überraschungssieger gibt, wäre nun also, beim dritten Endrunden-Turnier in Stuttgart in Folge, wieder Düsseldorf an der Reihe und in der nächsten Saison gleich noch mit. Für den Spannungsfaktor im Turnier ist natürlich zu hoffen, dass Boll, Süß, Baum und Walther nicht locker durchmarschieren, sich also heftigen Widerstandes erwehren oder gar vorzeitig die Heimreise antreten müssen, wenn einer der beiden ersten Gegner über sich hinauswächst. Doch – wie gesagt – fällt es uns schwer, daran zu glauben. 

Aber einstweilen ist das graue Theorie. Denn eines darf man nie vergessen: Am Wochenende wird Pokal gespielt – und der hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.

 

Viertelfinale (Samstag, 29.12.)

Spiel Nr.

Tisch

Zeit

Verein

Verein

1

1

14:30

SV Union Velbert

SV Plüderhausen

2

2

14:30

1. FC Saarbrücken TT

Borussia Düsseldorf

3

1

anschl.

TTC Altena

TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell

4

2

anschl.

TTC matec Frickenhausen

SV Werder Bremen

 

Halbfinale (Sonntag, 30.12.)

Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 3 (13:00 Uhr)

Sieger Spiel 2 – Sieger Spiel 4 (13:00 Uhr)

Das Finale findet im Anschluss an das Halbfinale statt.

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