Die „Geißböcke“ liegen nach Ende der Vorrunde mit 11:7 Punkten auf Platz vier der Tabelle in der starken, extrem ausgeglichenen Nordliga – für einen Aufsteiger ein außerordentlich gutes Ergebnis. Ursprüngliches Ziel war nur, nach einer „Ehrenrunde“ in der Regionalliga den erneuten Abstieg zu vermeiden. Doch die Mannschaft ist viel zu stark besetzt, um überhaupt an die unteren Regionen denken zu müssen.
Man startete mit drei Unentschieden (in Altena, gegen Hagen und in Jülich). Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht zweifelsfrei zu erkennen, in welche Hälfte der Tabelle sich die Rheinländer orientieren würden. Doch im weiteren Verlauf der Runde ließ das FC-Sextett, eigentlich eher ein Septett, zunehmend aufhorchen, etwa durch Siege in Dortmund und gegen Meisterschaftsfavorit Velbert. Gewonnen wurde auch gegen Hertha BSC und in Borsum. Niederlagen gab es in Siek und Bergneustadt.
Der Erfolg basierte weniger auf überragenden Leistungen einzelner Spieler als auf einer geschlossenen, homogenen Mannschaft, die auch kämpferisch voll auf der Höhe ist. Vorne spielte man insgesamt knapp positiv (Lennart Wehking 11:7 – letzte Rückrunde bei Velbert noch 14:3 –, Dimitris Papadimitriou 8:10), in der Mitte ebenso (Thomas Brosig und Jochen Lang jeweils 9:8), hinten indes stark unterschiedlich. Wenn Assistenz-Bundestrainer Zhu Xiaoyong an den Tisch ging, war er nur schwer zu schlagen (4:1), Dennis Mortazavi blieb knapp positiv (7:6), während der junge Marcus Steinfeld noch manches schuldig blieb (2:9). Spitze ist das Doppel Lang / Wehking, das die Box elfmal als Sieger verließ und nur in zwei Fällen den Kürzeren zog.
Abteilungsleiter Helmut Vollbach ist angetan: „Der 1. FC Köln ist als Aufsteiger natürlich mit dem Verlauf der Hinrunde sehr zufrieden. Wir bleiben jetzt Optimist, auch am Ende unter den ersten fünf zu landen. Probleme bereiten da mehr die Strukturreformen. Aber Probleme sind da, um gelöst zu werden. Mit den Spielern werden wir sicher die richtige Lösung finden.“
Neuzugang Thomas Brosig ist ebenfalls zufrieden: „Sportlich gesehen läuft beim FC alles perfekt. Grund für das gute Abschneiden ist wahrscheinlich die Harmonie im Team. Einige knappe Einzelniederlagen weniger und wir hätten noch besser abschneiden können. Aber wir wollen uns nicht beklagen.“
Am kommenden Samstag startet man in die zweite Saisonhälfte bei Schlusslicht Hertha BSC, das um jeden Preis gewinnen muss, um noch aus dem Schlamassel herauszukommen. Ein echter Prüfstein für Brosig und Kollegen. Besteht man die Prüfung, stehen die Weichen auch für die Rückserie auf Erfolg. Man würde dann den TOP 3 Bergneustadt, Hagen und Velbert sogar bedrohlich dicht im Nacken sitzen.