Sa., 11. Januar 2025
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2. BUNDESLIGA NORD: Velbert schiebt sich an die Spitze, BVB im tiefen Tal

Auch in der Nordgruppe der 2. Liga brachte der 11. Spieltag bemerkenswerte, richtungsweisende Resultate. So konnte Union Velbert Herbstmeister Bergneustadt im „Duell der Giganten“ mit 9:4 besiegen und verdrängte die „Schwalben“ von der Tabellenspitze. Der TTC Hagen büßte zwar überraschend einen Zähler beim 8:8 in Borsum ein, blieb jedoch auf Rang zwei.

Die Dortmunder Borussia gerät immer tiefer in den Abstiegsstrudel. Durch das 6:9 gegen Titelverteidiger SV Siek fiel der BVB auf den vorletzten Platz zurück. Ganz übel sieht es freilich für die Berliner Herthaner aus, die nur noch ein Wunder retten kann. Dem 1:9 gegen Köln (wir berichteten) folgte nämlich tags darauf ein 4:9 bei Aufsteiger Altena, der seinerseits auf Rang sieben kletterte und vorläufig etwas durchatmen kann.

Jülich besiegte Borsum mit 9:4 und untermauerte damit seine Position im vorderen Mittelfeld, während der Tabellenachte aus Niedersachsen weiterhin um den Klassenverbleib bangen muss.

 

Hertha BSC Berlin – 1. FC Köln 1:9

http://www.tt-news.de/de/tischtennis/news/l/287/

TTS Borsum – TTC Hagen 8:8

Ein unerwarteter Punktgewinn für die abstiegsbedrohten Niedersachsen gegen die Westfalen, die zu den Topteams der Liga zählen. Vor 120 Fans duellierten sich beide Teams fünf Stunden und zwei Minuten, bevor die Punkteteilung feststand. Dabei hatte der Favorit nach den Doppeln mit 3:0 und später nochmal mit 8:6 vorne gelegen, doch die Borsumer steckten nie auf. Beim Gastgeber überragte der rumänische Spitzenspieler Hunor Szöcs, der Dragan Subotic und Filip Szymanski besiegte – jeweils in fünf Sätzen – und im Schlussdoppel zusammen mit Jan Zibrat gegen die Hagener Szymanski/Tran klar die Oberhand behielt. Beim Gast punktete „Oldie“ Georg Böhm dreifach (Siege gegen Conny Schmidt und, ganz knapp, gegen Marius Hagemann sowie im Doppel).

BV Borussia Dortmund – SV Siek 6:9

Was ist bloß mit der Borussia los? Das der SV Siek stark ist und sein volles Potenzial in dieser Runde noch nicht ausgeschöpft hat, steht außer Frage. Dennoch hätte man vom BVB, der im Abstiegskampf jeden Zähler zum Überleben benötigt, wenigstens ein 8:8 wie im Hinspiel erwartet. Doch daraus wurde nichts – und das Drama fing schon mit den Doppeln an, die allesamt an die Holsteiner gingen. Zwar kämpften sich die Mannen aus dem „Pott“ auf 5:6 heran, doch zum Punktgewinn fehlte am Ende doch einiges, wenngleich man in den Einzeln 6:6 spielte. Der Däne Mikkel Hindersson überragte bei Siek (klare Siege gegen Robin Malessa und Björn Helbing sowie im Doppel mit seinem Landsmann Jakob Asmussen). Beim BVB wußte Qi Wencheng zu gefallen (Siege Wang Yansheng und Deniz Aydin). Auch die Nummer fünf Tran Le Vu glänzte (jeweils 3:0 gegen Rafael Schulz und Daniel Cords). Doch es reichte eben am Ende nicht zu etwas Zählbarem. 

TTC Altena – Hertha BSC Berlin 9:4

O weh, Hertha! Der Wille war erkennbar, doch ohne Leistungsträger Sven Kath konnte es nicht reichen beim bis in die Haarspitzen motivierten Aufsteiger und Final8-Teilnehmer. Vier zweitligataugliche Akteure – normal sind es deren fünf, und auch das scheint nicht zu reichen – waren schlicht und einfach zu wenig, um im Bergischen Land etwas zu reißen. So hatte der gastgebende Traditionsklub nach exakt drei Stunden die Ernte verdient eingefahren. Natürlich wären vier Punkte Rückstand aufs rettende Ufer in sieben ausstehenden Partien noch zu kompensieren, doch was bleibt ist nur noch das Prinzip Hoffnung, zumal bei der Ausgeglichenheit der Liga damit gerechnet werden muss, dass auch die Konkurrenten immer wieder punkten werden. Die Hauptstädter hätten eben zu Beginn der Rückrunde ein Erfolgserlebnis benötigt, um Auftrieb für die kommenden Aufgaben zu bekommen. Petko Grabowski und Andrzej Makowski gewannen jeweils beide Einzel für Altena, bei den Herthanern gefielen Sebastian Borchardt (3:0 gegen Ara Karakulak), Andy Römhild (3:0 gegen Sascha Nimtz) und Miroslav Bindatsch (3:1 gegen Karakulak).

SV Union Velbert – TTC Schwalbe Bergneustadt 9:4

130 Zuschauer wollten das Schlagerspiel im Norden, gleichzeitig eine Art Bergisches-Land-Derby, sehen, das im Pokalhalbfinalisten Union Velbert nach 220 Minuten den verdienten Sieger fand. Ionescu & Co. nahmen damit erfolgreich Revanche für die 6:9-Niederlage im Hinspiel. Über ein 2:1 in den Doppeln bauten die Unioner ihre Führung auf 4:1 aus, da Ovidiu Ionescu (3:2 gegen Benedikt Duda) und Adrian Dodean (3:1 gegen Frane Kojic) vorne siegreich blieben. Die „Schwalben“ kamen zwar durch ihre starke Mitte (Roman Rosenberg, Muhamed Kushov) heran, doch Velbert zog danach auf 7:3 davon und musste lediglich noch einen Gegenpunkt durch Youngster Duda hinnehmen, der das Duell der Zweier gegen Dodean knapp zu seinen Gunsten entschied. Der Serbe Bojan Milosevic, Karakasevic-Bezwinger im deutschen Pokal-Viertelfinale, machte durch ein 11:9, 8:11, 11:9 und 11:8 gegen Rosenberg endgültig den Sack zu für den neuen Tabellenführer.

TTC indeland Jülich – TTS Borsum 9:4

Die „indeländer“ machten vor 100 Zuschauern in Brühl am Sonntagnachmittag deutlich, dass ihre Blickrichtung nach oben und nicht nach unten geht, während die jungen Borsumer nach dem Remis gegen Hagen auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt wurden. Zwar konnten Szöcs und Kollegen knapp dreieinhalb Stunden dagegenhalten, die 31:19 Sätze zugunsten des einstigen Bundesliga-Dinos aus dem äußersten Westen der Republik sprechen aber schon eine deutliche Sprache. Bei Jülich schwächelte indes ausgerechnet der routinierte Holländer Trinko Keen, über dessen weitere Verwendung Manager-Urgestein Arnold Beginn nach der Partie entscheiden wollte – es geht um die Frage, ob der lange Linkshänder dem einen oder anderen ambitionierten Jülicher Nachwuchs-Ass eventuell den Platz wegnimmt. Andererseits ist es bekanntlich gerade für junge Akteure von Vorteil, einen erfahrenen Führungsspieler an der Seite zu haben. Keen unterlag vorne Jan Zibrat mit 1:3 sowie Hunor Szöcs ohne Satzgewinn – nur im Doppel zusammen mit Dmytrc Pysar hatte er Erfolg. Immerhin blieb es dabei, dass der TTC noch kein Spiel verloren hat, wenn der 41-Jährige – Einzelbilanz nunmehr 6:6 – mit von der Partie war. Szöcs, schon gegen Hagen eine Bank, war auf Seiten der Borsumer erneut nicht zu schlagen und gewann auch gegen den langen Belgier Lauric Jean sowie sein Doppel mit Jan Zibrat (3:1 gegen Jean/Servaty). Mit einer Einzelbilanz von 17:5 nimmt Borsums Rumäne Platz zwei in der Spieler-Rangliste der Nordgruppe ein, direkt hinter seinem Landsmann Ionescu (16:4).

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