Fr., 10. Januar 2025
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ITTF WORLD TOUR: Fang Bo und Ding Ning gewinnen die Austrian Open

Nicht der große Favorit Zhang Jike, auch nicht sein vermeintlich heftigster Rivale Hao Shuai, sondern ein Außenseiter aus dem Reich der Mitte sicherte sich den Sieg in der Herrenkonkurrenz bei den GAC Group World Tour 2013 Austrian Open, die am Sonntag in Wels zu Ende gingen.

Fang Bo, aktuell gerade einmal die Nummer 74 des internationalen Rankings und lediglich die Nummer 27 der Setzliste, besiegte im Finale seinen an drei gesetzten Landsmann Hao Shuai in sechs Sätzen (11:8, 9:11, 2:11, 11:6, 11:8, 11:8). Fang war damit im ersten World-Tour-Finale seiner Karriere sogleich erfolgreich. Für Hao war es dagegen bereits die achte Finalteilname. Der Turniersieger, Jugendweltmeister von 2009, der für extrem schnelle, feste Angriffsschläge steht, hatte im Halbfinale den Werder-Bundesligaprofi Chuang Chih-Yuan mit 4:1 Sätzen ausgeschaltet.

Dass der Weltmeister und Olympiasieger Zhang Jike diesmal erst gar nicht in diese Regionen vorstieß, war einem ehemaligen Jülicher und Bremer Bundesligaspieler zu verdanken. Der 24-jährige Japaner Taku Takakiwa (WRL 45) sorgte nämlich am Samstagabend im Viertelfinale für die Sensation des Turniers, indem er den amtierenden Weltmeister und Olympiasieger trotz zwischenzeitlichem 1:3 in sieben packenden Sätzen bezwang (10:12, 11:9, 6:11, 8:11, 12:10, 11:7, 13:11). Gegen Hao Shuai blieb Takakiwa im Halbfinale dann jedoch chancenlos (0:4).

Bei den Damen kam es im Endspiel erwartungsgemäß zum Duell der Gigantinnen zwischen der Weltranglistenersten  Ding Ning und Olympiasiegerin Li Xiaoxia. Das Match begann spannend, Ding sicherte sich die ersten beiden Sätze hauchdünn (12:10, 13:11). Doch dann war es mit einem Schlag vorüber, da Li aufgrund einer Handgelenksverletzung aufgeben musste. Somit kann man das Finale von Wels allenfalls stark eingeschränkt als gelungene Revanche Dings für die Finalniederlage von London bewerten.

Ein ganz bemerkenswertes Match erlebten die Zuschauer übrigens in der Runde der letzten 32. Da spielte Amelie Solja, Pfälzerin mit österreichischem Pass, vielleicht ihr bestes Tischtennis aller Zeiten und lieferte sich mit der chinesischen Weltranglistenzehnten Chen Meng atemberaubende Ballwechsel, konnte leider jedoch insgesamt neun Matchbälle nicht verwerten und unterlag – trotz 3:0-Satzführung – am Ende unglücklich mit 3:4 (11:8, 11:5, 13:11, 3:11, 11:13, 8:11, 15:17). Dennoch durfte die derzeitige Nummer 82 des internationalen Rankings, die sich zuletzt signifikant verbessert hat und wesentlich dynamischer als früher spielt, verdientermaßen die Ovationen von mehr als 300 österreichischen Fans in der Rotax-Arena entgegennehmen, die bei diesem packenden Match bis zum letzten Ballwechsel mitgefiebert hatten.

Der Doppelwettbewerb der Herren ging an die favorisierten Chinesen Zhang Jike / Hao Shuai, die sich allerdings im Finale gegen das Taiwan-Duo Chuang Chih-Yuan / Huang Sheng-Sheng schwer taten und erst in der Verlängerung des Entscheidungssatzes die Oberhand behielten.

Im Damendoppel waren die Teilnehmerinnen aus der Volksrepublik China am Ende freilich wieder ganz unter sich. Ding Ning / Li Xiaoxia besiegten im Finale ihre jüngeren nationalen Rivalinnen Chen Meng (19 Jahre) / Zhu Yuling (18) mit 3:0.

Nur Chinesen in sämtlichen Finals, zwei davon im Herren-Doppel wenigstens aus Taiwan kommend: Nicht viel Neues also ist aus Wels zu vermelden, zumindest was die absolute Spitze betrifft. Immerhin hatten im Vorfeld nur wenige den späteren Herren-Sieger ganz oben auf dem Treppchen erwartet.

Wenig berauschend war das Abschneiden des DTTB-Aufgebots. Christian Süß brachte es noch am weitesten und schied im Achtelfinale ziemlich chancenlos gegen Hao Shuai aus (1:4). Wenigstens reichte es für Patrick Franziska und Petrissa Solja zu Bronzemedaillen im U 21-Wettbewerb. Die Titel gingen hier an Japan: Maharu Yoshimura gewann bei den Herren, Shiho Matsudaira siegte in der Damen-Konkurrenz.

Austrian Open 2013 auf der ITTF Website

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