Zwei Partien fanden am Wochenende in der 2. Bundesliga Gruppe Nord statt – und die hatten es richtig in sich. Ganz eng ging es zu, beide endeten 9:7. Meisterschaftsfavorit Union Velbert behauptete sich mit Mühe und Not beim abstiegsgefährdeten TTC Altena, während TTBL-Bewerber TTC Hagen das Spitzenspiel gegen Herbstmeister Schwalbe Bergneustadt nach 6:7-Rückstand noch hauchdünn gewann.
In der Tabelle bleibt Hagen ganz oben (19:7 Punkte) bei allerdings zwei mehr ausgetragenen Spielen als Velbert (17:5). Auch Bergneustadt (14:8), der 1. FC Köln (13:9) und der aufstiegswillige TTC indeland Jülich (12:8) könnten nochmals ganz oben angreifen, während der Abstand des Sechsten SV Siek (11:11), Meister der Vorsaison, auf die Spitze bereits zu groß erscheint. Und hinter den Holsteinern beginnt schon die Zone mit den Teams, die um den Klassenerhalt bangen müssen.
Besonders die Nordliga ist in der letzten Saison nach dem alten Mannschaftssystem extrem ausgeglichen und hochspannend, doch die Fans honorieren das nicht wirklich. 84 im Ligaschnitt sowie jetzt wieder 70 in Hagen und 55 in Altena sind einfach enttäuschend.
TTC Altena – SV Union Velbert 7:9
Da es lediglich vier Fünfsatzpartien gab – drei davon gingen an Velbert –, war die Gesamtspieldauer trotz der Ausgeglichenheit beider Teams an diesem Tag mit knapp vier Stunden noch relativ moderat. Anders als im Hinspiel (4:9) präsentierte sich der Außenseiter im Duell der Mannschaften aus dem Bergischen Land diesmal auf Augenhöhe und hätte den einen, vielleicht überlebenswichtigen Punkt auch verdient gehabt. Doch im Schlussdoppel konnten Yoshihiro Ozawa und Petko Grabovski gegen das einmal mehr bärenstarke Rumänen-Gäste-Duo Adrian Dodean / Ovidiu Ionescu nichts ausrichten (1:3). Dodean und Ionescu gewannen beide Doppel sowie ihre sämtlichen vier Einzel, wobei Dodeans 3:2 gegen Ozawa (11:9 im 5. Satz) denkbar knapp ausfiel. Weiterhin punkteten für die Unioner Tomas Janasek (3:1 gegen Andrzej Makowski) und Jiri Kroulik (12:10 im 5. Satz gegen Sascha Nimtz sowie das Doppel Bojan Milosevic / Robert Krzywkowski. Für den Aufsteiger mit dem großen Namen punkteten im Eröffnungsdoppel Ozawa / Grabowski sowie Grabovski (Siege gegen Bojan Milosevic und Tomas Janasek), Makowski (3:0 gegen den nach einem Satz verletzt aufgebenden Milosevic), Nimtz (3:1 gegen Krzywkowski) und Florian Buch, der hinten beide Einzel zu seinen Gunsten entschied.
TTC Hagen – TTC Schwalbe Bergneustadt 9:7
Ein echtes Spitzenspiel von unvergleichlicher Spannung mit Happyend für den Aufstiegsanwärter, der aus einem 6:7 ein 9:7 machte und nach insgesamt vier Stunden und 35 Minuten jubeln durfte. Nach den ersten fünf Matches hatten die „Schwalben“ gar mit 4:1 in Front gelegen. Benedikt Duda / Roman Rosenberg und Vladislav Broda / Markus Grothe hatten ihre Doppel jeweils in vier Sätzen gewonnen – nur Muhamed Kushov / Patrick Würtz hatten ihren Gegnern Filip Szymanski / Tran Le Minh zu einem knappen Sieg gratulieren müssen. Vorne legten Kushow (3:1 gegen Szymanski) und der in dieser Saison groß auftrumpfende Duda (3:2 gegen Dragan Subotic) nach, so dass es anfänglich sehr gut für den Überraschungs-Herbstmeister aussah. Dies galt auch nach den Einzeln im mittleren Paarkreuz, nach denen der Gast mit 5:2 führte – Broda hatte zwar gegen Daniel Kriston 0:3 verloren, doch Rosenberg in vier Sätzen gegen Tran die Oberhand behalten. Doch dann gaben die Hagener richtig Gas und machten durch vier deutliche Siege in Folge (Georg Böhm gewann 3:0 gegen Markus Grothe, Andreas Fejer-Konnert 3:1 gegen Würtz, Szymanski überraschend klar 3:0 gegen Duda und Subotic 3:0 gegen Kushov) aus dem deutlichen Rückstand eine 6:5-Führung. Bergneustadt bäumte sich auf und ging letztmalig in Führung (7:6) durch Fünfsatz-Erfolge von Rosenberg gegen Kriston und – besonders knapp – Broda gegen Tran. Altmeister Böhm, inzwischen 50 Jahre alt und noch immer gefährlich (Einzelbilanz 16:4), der auch gegen Würtz keinen Satz einbüßte, sowie der ebenso routinierte Fejer-Konnert (3:0 gegen Grothe) spielten die 8:7-Führung des Gastgebers vor dem packenden Schlussdoppel heraus, in dem sich Hagens Topdoppel Szymanski / Tran mit 12:10, 11:8, 9:11 und 13:11 gegen Duda / Rosenberg durchsetzte.