Sechs Partien auf durchweg hohem Niveau fanden am Wochenende in der Südstaffel der 2. Herren-Bundesliga statt – die meisten waren zudem richtig spannend. Nichts neues ganz oben: Der Post SV Mühlhausen sprintet dem Meistertitel entgegen.
Und es gab einen neuen Saison-Zuschauerrekord: Das dramatische 9:6 des TSV Hilpoltstein im Bayern-Derby gegen den SC Fürstenfeldbruck sahen 320 Zuschauer, mehr als bei 18 von insgesamt 52 TTBL-Spielen der laufenden Saison in den Hallen waren. Gegen den Sensationszweiten, der durch die Niederlage auf Rang drei zurückfiel, überzeugte nicht nur das vordere Paarkreuz des TSV, wo Nico Christ (2) und Alexander Flemming drei Punkte holten, sondern auch die Nummer drei, Arne Hölter, der Podpinka (3:0) und Zubcic (3:2) besiegen konnte.
Nach dem 9:3 beim Abstiegskandidaten 1. FC Saarbrücken TT II – Cedric Nuytinck agierte bei den Saarländern auf Topniveau und schlug Bardon und Burgis – kann den Post SV Mühlhausen kaum noch etwas stoppen. Die Zweifel daran, dass die Thüringer ihre Spitzenposition bis zum Ende der Runde halten und 2013/14 Erste Liga spielen, sind wirklich nur noch theoretischer Natur.
Gewinnen die Thüringer, die sechs Minus-, aber zehn Pluspunkte Vorsprung auf Grünwettersbach haben, am 10.03. ihr Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 – und damit ist zu rechnen –, stehen sie zu 99 Prozent als Südmeister fest. Dann bräuchten sie theoretisch noch einen Punkt aus drei Partien. Es würde aber auch reichen, wenn die Karlsruher Vorstädter, von deren derzeitigem sechstem Platz man sich nicht täuschen lassen sollte, noch einen Zähler in ihren ausstehenden sieben Ligaspielen abgeben würden.
Nicht schlecht spielte der abstiegsbedrohte TTC Zugbrücke Grenzau II am Samstag gegen Titelverteidiger ASV Grünwettersbach und hielt auch ohne Dennis Müller dreieinhalb Stunden mit, bis das 4:9 gegen den klaren Favoriten feststand. TTC-Spitzenspieler Alberto Mino aus Ecuador ließ Lei Yang keine Chance und hätte um ein Haar auch noch Adam Robertson geschlagen (10:12 im 5. Satz).
Auf Position zwei schob sich wieder der schwäbische Talentschuppen TTC matec Frickenhausen II vor. Die prickelnde 255-Minuten-Partie gegen den TTC Fortuna Passau, der in der Rückrunde um Längen besser spielt als in der verkorksten Hinserie, endete mit einem 9:7-Erfolg der Qiu-Truppe, bei der Masaki Yoshida – wie gewohnt – für zwei Einzelpunkte sorgte und zudem noch beide Doppel an der Seite von Zolt Sel gewann. Mit einer Einzelbilanz von 23:1 ist der junge Japaner mit meilenweitem Abstand der stärkste Spieler der Südstaffel, gefolgt vom Mühlhausener Mattis Burgis (19:8).
Am Sonntag punktete der „Tälesklub“ dann erneut, nämlich mit 9:5 beim alles andere als schwachen 1. FSV Mainz 05, der weiterhin in Abstiegsnöten schwebt und nur zwei Zähler vor Saarbrücken und Grenzau liegt. Bei den Rheinhessen überzeugte Spitzenspieler Jaime-Felipe Olivares. Der Chilene schlug Qiu Liang und schaffte es gegen Ausnahmespieler Yoshida immerhin in den Entscheidungssatz. Zudem gewann der 20-Jährige sein Doppel mit Benjamin Bator.
Die wieder erstarkten Passauer, die auf Rang sieben feststecken, hatten nicht nur in Frickenhausen Pech, sondern tags darauf auch beim TTC 1946 Weinheim, wo sie ebenfalls ein hauchdünnes 7:9 quittieren mussten. Nach vier Stunden und 35 Minuten hatte sich der aktuelle Tabellenvierte aus Nordbaden vor 180 Fans durchgesetzt. Das Schlussdoppel entschieden Schlichter/Devos mit 11:9 im Entscheidungssatz gegen Pytlik/Pristal zu ihren Gunsten. Stark präsentierte sich beim Gastgeber der junge Belgier Robin Devos, der im vorderen Paarkreuz Tomas Sadilek und Frantisek Krcil bezwang.
