In zweieinhalb Wochen (Stichtag: 31. März) müssen die Bewerber für die Saison 2013/14 ihre Unterlagen bei der TTBL eingereicht haben, um am Lizenzierungsverfahren teilnehmen zu können. Nach dem letzten Stand zeichnet sich eine Liga mit neun Mannschaften für die kommende Spielzeit ab.
Wie man allerorts hört, sind die Bewerbungen des so gut wie sicheren Süd-Meisters Post SV Mühlhausen sowie des derzeitigen Nord-Dritten TTC Hagen absolut seriös – am Aufstiegswillen beider Klubs scheint kein Zweifel zu bestehen.
Anders die Situation in der westlichen Grenzregion, wo der TTC indeland Jülich inzwischen einen „Schlingerkurs“ fährt und sich die Anzeichen vermehren, dass man – entgegen vollmundigen Ankündigungen – nun doch lieber zweitklassig bleiben möchte.
Zwar hat sich das Team durch drei Siege in Folge, darunter ein imponierendes 9:3 über Herbstmeister Bergneustadt, inzwischen auf Platz zwei hochgearbeitet, doch die Kosten der Erstklassigkeit scheinen den „indeländern“ nunmehr doch zu hoch zu sein.
Da sich zudem die Hinweise verdichten, dass der SV Plüderhausen keine weitere Saison im Oberhaus anstrebt, würde dies eine TTBL mit neun Mannschaften bedeuten – vorausgesetzt alle Bewerber erhalten die Lizenz. Das wäre etwas besser als aktuell, jedoch immer noch recht unbefriedigend.
Die Aachener Zeitung – naturgemäß recht gut über das Geschehen beim TTC informiert – zitiert am 13. März ausführlich Jülichs Manager und Ehrenpräsident Arnold Beginn. Hier die wichtigsten Passagen:
„Die Nachricht aus Frankfurt hat uns gefreut und überrascht, aber sie kam sehr spät. Wir hätten wohl einen Platz in der Bundesliga, müssen aber zuvor eine Lizenz erhalten. Das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Die formalen Anforderungen sind enorm. Wir können keine Sponsoren aus dem Hut zaubern, der Spielermarkt ist für unser Budget sehr überschaubar. Das hängt natürlich auch mit dem Zeitpunkt jetzt zusammen, den wir nicht beeinflussen konnten.
Wir wollen wenn natürlich auch eine Erstliga-Mannschaft, mit der sich unsere Fans identifizieren können. Nur ausländische oder ältere Spieler zu verpflichten – das wollen wir nicht, weil es nicht zu unserem Verein passt.
Natürlich waren uns die Bedingungen bekannt, aber dazu zählt eben auch die Option, dass wir zweitklassig bleiben. Ob wir den Lizenzantrag stellen werden, können wir nur sehr kurzfristig klären, aber ich sage jetzt schon sehr deutlich, dass wir keine Lösung anstreben, die unseren Gesamtverein in Gefahr bringt. Wir haben in der Region mehrfach gesehen, was Sportvereinen blühen kann, wenn die Risiken Realität werden. Im Moment spricht mehr dafür, dass wir weiter in der 2. Liga bleiben.
Wir haben ganz bewusst über die erste Liga nachgedacht und den Antrag gestellt. Der Zeitpunkt ist grundsätzlich günstig, selbst wenn wir eine abstiegsbedrohte Mannschaft hätten und in einem Jahr zurück in Liga 2 müssten. Dann wären wir aber automatisch in der eingleisigen Zweiten Liga dabei. Wenn wir Zweitligist bleiben, müssten wir uns für die von 20 auf 10 Vereine reduzierte Staffel erst qualifizieren. Auch das geht nicht mit minimalem Aufwand.“
Demensprechend hätten sich – so in der Aachener Zeitung nachzulesen – Arnold Beginn und TTC-Trainer Johannes Dimmig darauf verständigt, das spielende Personal für die Saison 2013/14 so zusammenzustellen, dass es für beide Klassen passen würde. Den Anfang machte man bereits vor einigen Wochen mit der Verpflichtung des 20-jährigen Rumänen Hunor Szöcs vom Ligarivalen TTS Borsum – siehe auch: http://www.tt-news.de/de/tischtennis/news/l/334/.