Am Sonntag um 15:00 Uhr empfängt der größte Düsseldorf-Rivale in der TTBL, TTF Liebherr Ochsenhausen, Schlusslicht SV Plüderhausen zu einem vermutlich recht einseitigen Schlagabtausch.
Doch das ist an diesem Nachmittag nicht der alleinige Aspekt. Es wird nämlich ein besonderes Spiel in einem besonderen Rahmen sein. Nicht Biberach, wo die Ochsenhausener normalerweise ihre Heimspiele austragen, sondern Markdorf (Bodenseekreis) ist Schauplatz des Events. Dort fällt das diesjährige Finale der EnBW-Bodenseetour mit dem Bundesligaderby gegen den SV Plüderhausen zusammen. Deshalb werden viele junge Fans und Familien zugegen sein, denen etwas Außergewöhnliches geboten werden soll.
Die Oberschwaben sind die Mannschaft der Rückrunde: fünf Spiele, fünf Siege, die meisten davon sehr deutlich.
Nur zuletzt am Sonntag beim 3:2 gegen Titelverteidiger Düsseldorf ging es etwas knapper zu. Das Play-off-Ticket ist bereits gebucht. Gemeinsam mit den Rheinländern steht man punkt- und spielgleich auf dem Spitzenplatz der Bundesliga und möchte diesen nicht mehr hergeben. Dazu ist es natürlich Pflicht, gegen den Tabellenachten Plüderhausen nachzulegen – am sinnvollsten in Form eines 3:0-Sieges.
Aber Achtung: Der Gegner aus dem Remstal liegt den Ochsenhausenern nicht gerade optimal. Mancher wird sich noch an das Hinspiel am 18. November in der Plüderhausener Hohbergsporthalle erinnern, als die TTF als klarer Favorit an den Tisch gegangen waren und – nach eher mäßiger Leistung – eine ernüchternde 1:3-Schlappe erlitten hatten. Damals hatte nur Kirill Skachkov ein Match gewinnen können, während ansonsten kein TTF-Spieler etwas Zählbares mitnahm. Dass an diesem für Ochsenhausen „gebrauchten“ Tag Spitzenspieler Ryu Seung Min aufgrund von Verpflichtungen in seiner Heimat fehlte, machte die Angelegenheit nicht besser. Das soll nicht wieder passieren. Wiedergutmachung ist angesagt.
Dem Kader der Remstaler besteht aus dem Serben Aleksandar Karakasevic (Weltrangliste: 64 / TTBL-Bilanz: 7:7), dem Routinier Torben Wosik (WRL 118 / 3:5), zuletzt 2008 deutscher Einzelmeister, dem 29-jährigen Engländer Andrew Baggaley (WRL 144 / 1:7) sowie DTTB-Jungnationalspieler Philipp Floritz (WRL 199 / 1:6). Bekanntlich hat sich Karakasevic, Publikumsidol in Plüderhausen, im Januar beim Bundesligaspiel gegen Grenzau schwer verletzt und musste wegen eines Achillessehnenrisses operiert werden. Doch auch ohne „King Kara“ wäre es von den TTF leichtsinnig, den Gegner, für den es möglicherweise die Abschiedssaison im Oberhaus ist, auf die leichte Schulter zu nehmen. Auch Wosik, Baggaley und Floritz sind kein „Fallobst“ und immer dann gefährlich, wenn man sie in ihr Spiel kommen lässt und nicht konsequent genug dagegenhält.
Das wissen die Ochsenhausener Asse, die in Markdorf auflaufen werden, nur zu genau. Es handelt sich um den Olympiasieger von Athen 2004, Ryu Seung Min (Weltrangliste Platz 20, TTBL-Bilanz 13:3), Tiago Apolonia (WRL 43, TTBL 9:8), Kirill Skachkov (WRL 46, TTBL 10:5) und Youngster Liam Pitchford (WRL 124, TTBL 2:2). Gerade der 19-jährige frischgebackene englische Meister Pitchford glänzte zuletzt im Topspiel gegen Düsseldorf und spielte Christian Süß in Grund und Boden.
Richtig Betrieb sein wird in der Sporthalle am Markdorfer Bildungszentrum bereits ab 12:00 Uhr, wenn sich die Kids einspielen, die ab 12:30 Uhr zum großen Finale der EnBW-Bodenseetour 2013 antreten. Im Rahmen der Vorstellung der beiden Bundesligamannschaften werden um 14:40 Uhr dann auch die Sieger der Tour geehrt.
Diese Veranstaltung, die sich nun zum vierten Mal wiederholt, hat sich erfolgreich in der Bodenseeregion und dem Kreis Konstanz etabliert, sie ist zum Markenzeichen geworden und steht für die Nachwuchsförderung im Sport durch die Energie Baden-Württemberg AG und den Verein TTF Liebherr Ochsenhausen.
Der Sonntag in Markdorf ist natürlich auch für die Ochsenhausener Profis ein ganz und gar nicht alltäglicher Termin. Vor so vielen, überwiegend jugendlichen Fans will man natürlich besonders glänzen und für das hohe Niveau der Tischtennisbundesliga werben. Und nach der Partie werden natürlich auch die Autogrammjäger auf ihre Kosten kommen. Zunächst möchte man jedoch den SV Plüderhausen schlagen und das wenig erbauliche Hinspiel vergessen machen.
Dies sieht auch Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic so: „Die Jungs haben ganz sicher nicht die Abfuhr in Plüderhausen vergessen – das Derby verlangt förmlich nach einer Revanche!“ Pejinovic unterstreicht zudem den besonderen Rahmen des vermutlich gut besuchten Events: „Highlight bei dieser Begegnung ist aber das Finale der EnBW-Bodenseetour. Es freut uns, die „Jungstars“ aus dem Bodenseeraum geballt bei uns begrüßen zu können. Wir hoffen, dass es ein gelungener Tag für alle Teilnehmer und deren Familien wird. Freuen wir uns auf einen tollen Showdown in Markdorf!“
