Offenbar ist die Breitenwirkung des Profitischtennis doch nicht so gering, wie es immer scheint. Vor wenigen Tagen gewann der eher introvertierte Werder-Rumäne Adrian Crisan die Wahl zu Bremens Sportler des Jahres 2012.
Dass Crisan und nicht irgendein ungleich bekannterer Bundesliga-Fußballer im grün-weißen Dress zur Nummer eins gekürt wurde, deutet darauf hin, dass die Sport-affine Öffentlichkeit durchaus gewillt ist, auch das Wirken von Top-Athleten aus dem Tischtennissport mit Sympathie zur Kenntnis zu nehmen.
Dabei fiel natürlich auch ins Gewicht, dass Crisan bei den Olympischen Spielen in London das Viertelfinale erreichte und bei der EM in Dänemark die Bronzemedaille errang.
Der Rumäne ist alles andere als ein Legionär, der dem Ruf des schnellen Euro folgt, sondern ein bodenständiger Typ. Nach zehn Jahren in Ochsenhausen ist er inzwischen seit drei Jahren für den Bundesligisten von der Weser aktiv.
Adrian Crisan freute sich ungemein über die unverhoffte Ehrung: „Es hat mich überrascht, aber natürlich bin ich sehr glücklich über diese Auszeichnung. Bei so einer Wahl zu gewinnen, ist eine große Anerkennung für mich sowie für das gesamter Tischtennis bei Werder.“ Und Bremens Teamchef Sascha Greber beschreibt, was den gestandenen Bundesliga-Profi so sympathisch macht: „Er ist ein lieber, bescheidener ‚Junge‘, der diese Auszeichnung einfach verdient hat.“