Der Bietigheimer Hartmut Freund hat am Samstag bei den allgemeinen Deutschen Tischtennis-Meisterschaften im Behindertensport in Neuenstein überraschend die Bronze-Medaille errungen.
Freund, der Deutscher Meister in der Wettkampfklasse 11 (geistige Behinderung) ist, maß sich als einziger geistig behinderter Teilnehmer mit den besten körperbehinderten Tischtennis-Sportlern in Deutschland und schaffte in der WK Allgemeine Behinderung (AB) den Einzug ins Halbfinale. Dort unterlag er dem späteren Finalsieger Aloys Heinrich aus dem Saarland in 1:3 Sätzen.
Freund gewann damit bei seiner vierten Teilnahme an diesen Titelkämpfen erstmals eine Medaille. Es war zugleich das erste Mal überhaupt, dass ein geistig behinderter Sportler bei den Deutschen Meisterschaften in der WK AB eine Medaille holen konnte. In dieser Wettkampfklasse sind alle Sportler teilnahmeberechtigt, die einen Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 20 Prozent und keine Extremitäten-Behinderung haben.
Für Freund, der einen GdB von 100 Prozent hat, war es bereits die sechste Medaille in diesem Jahr. Zuvor hatte er bei den Württembergischen Meisterschaften Gold in der WK 11 und Bronze in der WK AB, zweimal Gold im Einzel und im Team bei den Deutschen Meisterschaften in der WK 11 sowie Bronze beim Weltranglistenturnier in Lignano (Italien) geholt.
Hartmut Freund spielt im Behindertensport für die BRSG Bietigheim-Bissingen und im Nichtbehindertensport für den TTC Bietigheim-Bissingen. Er gehört dem Leistungskader des Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbands (WBRS) an und trainiert bei der ehemaligen Bundesligaspielerin Szilvia Kahn.