Zuletzt haben wir über mehrere Tischtennis-Lehrgänge am Ochsenhausener Liebherr Masters College (LMC) berichtet. Interessant ist auch, welche Eindrücke die Nachwuchs-Asse selbst in Ochsenhausen und im dortigen Trainingsbetrieb sammeln.
Uns liegt ein Interview mit einem jungen Mann aus Russland vor, den im LMC alle sofort ins Herz geschlossen hatten. Der hoch talentierte „Dreikäsehoch“ aus Moskau ist nämlich ganze zehn Jahre alt und ein pfiffiges, sympathisches Kerlchen.
Boris Pavlotskiy, der eine gute Woche in Ochsenhausen weilte, ist ein sehr intelligenter, offener Junge mit erkennbarem Sprachtalent. Der Winzling, der eines Tages ein ganz Großer seines Fachs werden könnte, spricht fließend Englisch – in Russland nicht unbedingt üblich – und auch bereits ein bisschen Deutsch.
Nachfolgend das Interview mit dem Jungen, das ein Mitarbeiter des Liebherr Masters College vor einigen Tagen mit dem kleinen Boris geführt hat.
Hallo Boris, wie geht es Dir nach einer Woche Training im Liebherr Masters College?
Boris Pavlotskiy: “Ich bin schon etwas müde, aber ich bin auch sehr glücklich, weil ich hier viele neue Dinge gelernt habe.“
Wie hat Dir das Training in Ochsenhausen gefallen?
Boris: „Das Training hier hat mir unglaublich gut gefallen. Ich habe sehr viel mit Dmitrij Mazunov trainiert und er hat mir sehr viel erklärt. Ich konnte hier mental und technisch sehr viel Neues lernen.“
Du bist mit Deinem Vater und Deiner Großmutter nach Ochsenhausen gekommen. Fällt es Dir schwer, so weit vom Rest deiner Familie weg zu sein? Immerhin bist Du erst zehn Jahre alt.
Boris: „Nein, das fällt mir gar nicht schwer. Zum einen bin ich das mittlerweile gewöhnt, da ich sehr oft von zu Hause weg bin und in anderen Städten trainiere, und zum anderen gibt es ja das Internet. Das gibt mir die Möglichkeit, mich über Skype oft mit meinen Geschwistern und meiner Mutter zu unterhalten und sie so zu sehen.“
Wie war es, neben und mit Stars wie Ryu Seung Min oder Kirill Skachkov zu trainieren?
Boris: „Das war natürlich eine super Erfahrung für mich. Ich fand es toll, mit diesen großartigen Spielern trainieren zu können. Ich konnte mir viele Dinge von ihnen abschauen und viel lernen. Zum Beispiel den Balltreffpunkt von Ryu Seung Min oder den Aufschlag von Kirill Skachkov. Mit Kirill habe ich sehr schnell Freundschaft geschlossen, er ist ja auch Russe und so kamen wir sofort ins Gespräch. Doch auch mit den anderen Spielern wie Tiago Apolonia und Liam Pitchford kam ich sehr schnell ins Gespräch. Ryu half mir einmal sogar dabei, einen Punkt zu machen. Als ich nicht mehr an den Ball kam, rannte er plötzlich an meinen Tisch und machte den Punkt. Es war insgesamt fantastisch zu sehen, wie nett und natürlich diese weltbekannten Spieler sind.“
Wie oft trainierst Du in Russland?
Boris: „Normal trainiere ich fünfmal pro Woche in einem Trainingszentrum in Moskau. Doch oftmals trainiere ich zu Hause auch noch, da ich diesen Sport einfach liebe! Man kann schon sagen, dass ich ein bisschen verrückt danach bin.“
Du reist ja nun wieder ab. Wie hat Dir die Zeit hier am Liebherr Masters College gefallen?
Boris: „Ich fand die Zeit hier einfach super! Die Spieler und Trainer waren klasse und ich konnte viel Neues lernen. Auch das Management des Colleges war sehr nett und sorgte dafür, dass ich mich hier immer wohl fühlen konnte. Ich möchte auf jeden Fall wieder hierher kommen.“
Danke für das Interview Boris. Wir wünschen Euch eine gute Heimreise und Dir alles Gute für Deine Zukunft. Vielleicht sehen wir uns ja bald wieder in Ochsenhausen.
Boris: „Vielen Dank, wir behalten das Liebherr Masters College und Ochsenhausen in sehr guter Erinnerung. Es wäre toll, wenn ich wiederkommen könnte!“