Bei der WM in Paris haben zwei deutsche Spieler das Viertelfinale erreicht. Zunächst machte ein hochkonzentrierter Timo Boll mit seinem Ex-Teamkollegen Seiya Kishikawa kurzen Prozess (11:6, 11:7, 11:4, 11:3) – das hatten die meisten Tischtennisfans wesentlich enger erwartet.
Und dann ganz großes Kino im DTTB-Duell zwischen Patrick Baum und Dimitrij Ovtcharov – und zwar in erster Linie seitens des Außenseiters! Den Rheinhessen in Diensten der Düsseldorfer Borussia hat man selten so fokussiert und nervenstark erlebt wie in diesem packenden Match. Von den engen ersten vier Sätzen gewann Baum deren drei, um dann im fünften Durchgang einen konsternierten Ovtcharov in Grund und Boden zu spielen (11:9, 9:11, 12:10, 11:9, 11:2). Der Viertelfinaleinzug Baums muss nach dieser Darbietung als hochverdient bezeichnet werden.
In den anderen Achtelfinal-Matches hatten ausschließlich Asiaten das Sagen: Xu Xin ließ Marcos Freitas keine Chance (4:0), Kenta Matsudaira zeigte keinen Respekt vor Ikone Vladimir Samsonov (4:3) und Zhang Jike musste sich gegen einen starke Robert Gardos zwar konzentrieren, dominierte über weite Strecken aber doch (4:1). Der Chinese Yan An hatte Werder-Ass Chuang Chih-Yuan überraschend klar im Griff (4:0), Wang Hao ließ gegen Gao Ning nichts anbrennen (4:1) und Ma Long hielt einen sich mutig wehrenden Koki Niwa in Schach (4:2).
Am Sonntag steigen die Viertelfinal-Matches im Palais Omnisports. Ganz dicke Fische warten auf die beiden DTTB-Vertreter, nämlich der Weltranglistenzweite Ma Long auf Timo Boll (12:00 Uhr) und die Nummer vier des Welt-Rankings Zhang Jike auf Patrick Baum (14:00 Uhr). Alles andere als ein Ausscheiden der beiden letzten deutschen Hoffnungsträger wäre eine faustdicke Überraschung. Doch wer weiß ….
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