Wir schreiben den 25. Mai 2003 im Palais Omnisports de Paris-Bercy. Werner Schlager lässt seinen Schläger zu Boden fallen und streckt die Arme Richtung Himmel. 12.000 Zuschauer sind außer Rand und Band. Ein Österreicher ist Tischtennis Weltmeister im Herren Einzel? Selbst unmittelbar im Moment nach der wohl größten Sensation der letzten Jahre kaum begreifbar.
Die Stätte seines größten Erfolgs, ein wesentlicher Baustein zur Geburt der Werner Schlager Academy. Exakt 10 Jahre nach dem Tischtennis-Märchen in Paris-Bercy kehrte Werner Schlager an den Ort zurück – der Ort wo alles begann.
Ein Jahrzehnt später brachte Werner Schlager jedoch nicht nur seine Landsleute mit, sondern auch eine junge, wilde und hungrige Meute an Spielern, welche die Werner Schlager Academy in Schwechat zu ihrem Trainingsstützpunkt auserkoren hat.
Das Abschneiden der Österreicher und vor allem der WSA-Spieler kann man ruhigen Gewissens als sehr gut bezeichnen. Das WSA-Aushängeschild Marcos Freitas schaffte es nach harten Matches (Anm.: nach 0:3 Satzrückstand gegen Pak Sin Hyok noch 4:3 gewonnen) immerhin ins Achtelfinale, wo allerdings gegen die Nummer eins der Welt aus China, Xu Xin, Endstation war. Ebenfalls im Achtelfinale war für Österreichs Nummer Eins und WSA-Spieler, Robert Gardos, Schluss. In einer guten Partie war er dem amtierenden Weltmeister und Olympiasieger sowie erneutem Weltmeister, Zhang Jike, mit 1:4 unterlegen.
Der persische WSA-Weggefährte Noshad Alamiyan konnte u.a. durch einen Sieg über den französischen Lokalmatador Adrien Mattenet das Achtelfinal-Ticket buchen. An dieser Stelle war für den jungen Iraner jedoch gegen den chinesischen Shootingstar Wang Hao Endstation.
Unter die besten 32 Damen kämpfte sich Daniela Dodean. In der Spanierin Shen Yanfei fand die gebürtige Rumänin allerdings ihren Meister: Ergebnis 2:4 Unterm Strich eine Leistung die nach der Verletzung und der anschließenden Knieoperation als tolles Comeback betrachtet werden kann.
Das beste Herren Doppel vom europäischen Kontinent schaffte es bis ins Viertelfinale bei dieser Weltmeisterschaft. Daniel Habesohn und Robert Gardos mussten sich erneut dem Reich der Mitte in Person von Ma Lin und Hao Shuai mit 1:4 geschlagen geben. Fakt ist, dass das Duo aus der Alpenrepublik jedoch den „Shot of the day“ wenn nicht sogar den Schlag des Turniers geliefert hat.
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