Nach den in mancherlei Hinsicht bemerkenswerten Weltmeisterschaften von Paris-Bercy rücken nationale Titel-Entscheidungen auf dem Kontinent wieder verstärkt in den Fokus.
Highlight aus deutscher Sicht ist natürlich das Finale um die Deutsche Meisterschaft zwischen Ochsenhausen und Bremen am 2. Juni in Frankfurt, für das inzwischen weit über 2.000 Tickets verkauft sind.
Doch auch in Russland geht es nun richtig zur Sache – und der dortige Titelträger wird bereits am kommenden Mittwoch feststehen. Vom 26. bis 29. Mai werden die russischen Play-offs gespielt. Anders als in Deutschland qualifizieren sich acht Klubs für die Play-offs, folglich beginnt der Showdown am Sonntag mit den Viertelfinalspielen. Vier richtig heiße Tage stehen also bevor, wer ganz nach oben aufs Treppchen will, muss drei Partien gewinnen.
Favorit ist Champions-League- und European-Super-Cup-Sieger Fakel Gazproma Orenburg mit der weißrussischen Tischtennis-Ikone Vladimir Samsonov (WRL 10), dem Ex-Ochsenhausener Alexey Smirnov (WRL 55) und dem Weltranglistensiebten Dimitrij Ovtcharov, der in Paris überraschend an Patrick Baum scheiterte.
Doch es gibt einen namhaften Rivalen, dem manche durchaus zutrauen, die „Übermannschaft“ zu packen: Der UMMC aus Ekaterinburg mit dem Chinesen Ma Lin (WRL 8) und seinem unberechenbaren Landsmann Hou Yingchao sowie dem kleinen Kroaten Tan Ruiwu (WRL 41) und Ex-Europameister Michael Maze (WRL 17). Ob freilich alle UMMC-Asse auch tatsächlich zur Verfügung stehen, ist nicht bekannt.
Titelverteidiger Orenburg muss im Viertelfinale das Team Kuban-Cedin ausschalten und träfe – im Erfolgsfall – auf den Sieger der Partie zwischen den Mannschaften mit den interessanten Namen Ulan-Ude und SDYUSHOR N°13 (Sankt Petersburg). Der UMMC trifft in der Runde der letzten Acht auf das Team Signal und würde im Semifinale auf den Sieger aus Moskau vs. Vladimir treffen.
Für Orenburg wäre ein Erfolg das i-Tüpfelchen auf eine optimale Saison, auch wenn man im Königsklassen-Finale dem „frechen“ Herausforderer Chartres am Ende nur um vier Bälle voraus war. Ekaterinburg indes würde mit einem nationalen Titelgewinn eine insgesamt bescheiden gelaufene Spielzeit doch noch zu einem versöhnlichen Abschluss bringen.