Mo, 25. November 2024
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ITTF WORLD TOUR: Die Bundesliga verabschiedet sich aus Yokohama, Masato Shiono im Halbfinale

Es lief nicht gut am Samstag für die DTTB- und Bundesligaspieler bei den Japan Open in Yokohama, während der sensationelle Siegeszug des Japaners Masato Shiono (Foto) offenbar nicht zu stoppen ist. Drei Nationalspieler des Deutschen Tischtennis-Bundes sowie vier TTBL-Akteure aus diversen Nationen hatten den ersten Tag noch unbeschadet überstanden – doch das ist inzwischen Geschichte.

Lange sah es so aus als würde Senkrechstarterin Shan Xiaona, die in der 1. Runde Turnierfavoritin Kasumi Ishikawa (Japan) ausgeschaltet hatte, auch das Achtelfinale überstehen – doch es kam anders. Eine komfortable 3:0-Satzführung reichte der künftigen Berlinerin im Penholder-Duell gegen die Südkoreanerin Moon Hyunjung (WRL 48) nicht. Im vierten Satz erfolgte die Wende, so dass am Ende ein bitteres 3:4 (11:6, 11:9, 11:8, 8:11, 2:11, 10:12, 4:11) zu Buche schlug.

Dass Moon wirklich etwas kann, zeigte sie anschließend auch im Viertelfinale, als sie Kristin Silbereisen mit 4:1 (11:1, 9:11, 11:8, 12:10, 11:8) bezwang und sich damit die letzte Medaillenhoffnung des DTTB zerschlug. Die blonde Deutsche hatte in der Runde zuvor noch gegen die Koreanerin Yoon Sunae (WRL 76) in fünf Sätzen triumphiert. Von den gesetzten Spielerinnen steht nur Japans Publikumsliebling Ai Fukuhara (WRL 16) im Halbfinale.

Im Herren-Turnier geht der sensationelle Siegeszug des japanischen „Underdogs“ Masato Shiono (WRL 188) weiter. Der Sensations-Bezwinger von Chuang Chih-Yuan und Kenta Matsudaira machte im Achtelfinale mit dem Ex-Grenzauer Li Hu (Singapur / WRL 58) ganz kurzen Prozess (11:1, 11:4, 11:6, 11:4), um anschließend in der Runde der letzten Acht auch seinen Landsmann Koki Niwa (WRL 19) auszuschalten. Der 27-jährige Defensivkünstler Shiono, den vorher wirklich keiner auf der Rechnung hatte – derzeit gerade einmal die Nummer 20 seines Landes –, wird in der Juli-Weltrangliste vermutlich einen gewaltigen Sprung nach oben machen.

Der Frickenhausener Spitzenspieler konnte beim 13:11, 7:11, 5:11, 6:11, 5:11 lediglich im ersten Satz ein Wörtchen mitreden. In der Runde zuvor hatte Niwa noch geglänzt. Gegen Mattenet-Bezwinger Patrick Franziska (WRL 61) hatte sich der kleine, wendige Japaner mit 4:2 (11:5, 11:7, 11:8, 9:11, 9:11, 11:9) behauptet. Auch für den Grenzauer Andrej Gacina bedeutete die Runde der besten 16 die Endstation. Die aktuelle Nummer 37 der Welt zog gegen den an drei gesetzten Japaner Jun Mizutani (WRL 11) ohne Satzgewinn den Kürzeren, wobei es im letzten Durchgang (16:18) denkbar knapp war. Im Viertelfinale musste Mizutani dann aber Taiwans Hoffnungsträger Chen Chien-An, der einen 1:3-Satzrückstand noch umbog, zum Sieg gratulieren. Was wäre dieser Chen (WRL 26) für eine Bereicherung der TTBL gewesen! Vor der Saison 2012/13 hatte er bekanntlich schon einen Vertrag bei der TG Hanau unterschrieben, bis dann plötzlich der dubiose Rückzug der Brüder-Grimm-Städter alles zunichte machte. Erwartungsgemäß war auch für Kamal Sharath Achanta im Achtelfinale nichts zu holen. Der Neu-Düsseldorfer aus Indien (WRL 68) war chancenlos beim 0:4 gegen den Weltranglistenneunten Wang Liqin, der seinerseits dann im Viertelfinale überraschend seinem Landsmann Xu Chenhao (WRL 213) unterlag (2:4). Im Halbfinale am Sonntag trifft Xu Chenhao nun auf den Südkoreaner Kim Minseok (WRL 42), während sich Senkrechtstarter Masato Shiono mit Chen Chien-An zu messen hat.

Immerhin steht eine – zumindest nach dem Stand der Saison 2012/13 – reine Frickenhausener Kombination im Doppel-Finale der Herren: Kenta Matsudaira / Koki Niwa treffen dort morgen auf ihre Landsleute Jin Ueda und Maharu Yoshimura (TTC Hagen). Yoshimura (WRL 95) war übrigens im Herren-Einzel bereits in der 1. Hauptrunde gegen den Inder Soumyajit Ghosh (WRL 170) ausgeschieden – mit 10:12 im 7. Satz denkbar knapp.

Bei den Damen heißt es im Doppel-Finale Volksrepublik China vs. Republik China alias Taiwan. Cheng I-Ching und Huang Yi-Hua (Taiwan) kämpfen am Sonntag gegen Gu Yuting/Zhou Xintong (China) um Gold.

Im U21-Wettbewerb war mit Grenzaus Neuzugang Masaki Yoshida ein weiterer TTBL-Spieler vertreten. Der 18-jährige Japaner schlug im Achtelfinale zwar den Chinesen Ma Te (3:1) sowie im Viertelfinale den Taiwanesen Lee Chia-Sheng (4:2), scheiterte allerdings im Halbfinale gegen Wu Zhikang (Singapur) in sechs Sätzen. Den Wettbewerb gewann indes der Wang-Liqin-Bezwinger Xu Chenhao, der das Endspiel gegen Wu mit 4:1 für sich entschied. Patrick Franziska war dagegen beim U21-Turnier bereits im Achtelfinale ausgeschieden – überraschend hatte er dem jungen Japaner Tonin Ryuzaki – auf der „großen“ Weltrangliste auf Platz 459 und im U21-Ranking lediglich auf Position 133 geführt – zum Sieg gratulieren müssen (12:14, 9:11, 11:6, 11:6, 10:12). Zum Vergleich: Franziska ist die Nummer 10 des aktuellen U21-Klassements, Yoshida die Nummer 20.

U21-Gold bei den Damen ging im China-Finalduell an die in keiner internationalen Rangliste geführte Che Xiaoxi, die Liu Gaoyang (Nummer 16 des U21-Rankings) mit 4:1 besiegte.

 

Auslosungen und Ergebnisse der Japan Open

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