So., 19. Januar 2025
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TTBL: Starke Grenzauer leisten Boll & Co. drei Stunden Widerstand

Vor 1.100 Zuschauern im restlos ausverkauften Düsseldorfer ARAG CenterCourt begegnete der TTC Zugbrücke Grenzau zum Saisonauftakt am Samstagabend dem Rekordmeister aus Düsseldorf über weite Strecken auf Augenhöhe und gab sich erst nach drei Stunden mit 1:3 geschlagen. 6:9 Sätze und 145:150 Bälle dokumentieren, dass den starken Westerwäldern gar nicht so viel zum großen Coup gefehlt hat.

Zunächst erlebten die Zuschauer den mit Spannung erwarteten ersten Auftritt von Japans Talent Masaki Yoshida im Dress des TTC Zugbrücke Grenzau. Und der 18-Jährige musste gleich gegen Deutschlands Nummer eins Timo Boll in die Box. Erst schien Grenzaus Asiate dem druckvollen Spiel des Weltranglistenfünften nicht gewachsen, zudem hatte er Probleme mit Bolls Aufschlägen. Doch nach den ersten beiden Sätzen hatte sich Yoshida frei gespielt und seine Hemmungen abgelegt. Von da an entwickelte sich ein spannendes Match auf gutem Niveau, das sich in den Sätzen drei und vier nahezu auf Augenhöhe abspielte. Am Ende musste Grenzaus Neuzugang dennoch dem routinierten Deutschen zu einem 3:1-Sieg gratulieren.

Doch das schockte TTC-Spitzenspieler Andrej Gacina kein bisschen. Die aktuelle Nummer 34 der Weltrangliste zeigte sich dem auf Rang 21 notierten Patrick Baum an diesem Abend eindeutig  überlegen und sorgte gegen den Linkshänder aus Rheinhessen ohne Satzverlust für den Ausgleich.

Natürlich war klar, dass das erste Match nach der Pause zwischen Düsseldorfs Neuzugang Kamal Sharath Achanta und Grenzaus neuem Tschechen Lubomir Jancarik wegweisenden Charakter für den Ausgang der Partie haben würde. Anfangs sah es so aus, als ob der hochgewachsene Gäste-Spieler keine Chance haben würde. Doch nach einem 0:2-Satzrückstand fing er sich, erhöhte die Schlagzahl und war Achanta mit einem Mal ebenbürtig. Jancarik kam zum Satzausgleich. Im Entscheidungssatz vergab der Grenzauer einen Matchball, um dann ganz unglücklich durch einen Netzroller und einen Kantenball Achantas mit 11:13 den Kürzeren zu ziehen. 1:2 – doch es hätte auch 2:1 für die Westerwälder stehen können.

Nun konnte Timo Boll im Duell der Spitzenspieler gegen Andrej Gacina alles klar machen – und das tat er auch. Der Kroate hatte in diesem Match kein Glück und konnte – trotz engen Spielverlaufs – nicht einen Satz gewinnen. Mit 10:12 und 8:11 gingen die ersten beiden Durchgänge verloren, im dritten wurde es noch etwas knapper – Gacina wehrte vier Matchbälle Bolls ab, musste sich am Ende aber doch mit 15:17 geschlagen geben.

Stimmen zum Spiel

Timo Boll: „Es war ein guter Start für uns. Das erste Spiel ist nie einfach und Grenzau ein starker Gegner. Es war eine tolle Stimmung, besonders die vielen Kids, die von den „Kids Open“ herübergekommen waren, haben uns das ganze Spiel über super unterstützt.“

Kamal Sharath Achanta: „Natürlich war es am Ende auch Glück, aber Lubomir hatte im dritten Satz ebenfalls einige solcher Bälle gehabt. Es ist ein tolles Gefühl, ich bin überglücklich. Die Unterstützung der Fans war einmalig. Herzlichen Dank.“

Grenzaus Spielertrainer Tomas Pavelka: „Wir haben heute eine sehr gute Chance nicht genutzt, ins Schlusseinzel zu kommen und eventuell sogar zu gewinnen. Ich bin jedoch auf keinen Fall traurig, weil wir uns wirklich gut verkauft haben. Ich bin sicher, dass wir auf dieser Leistung aufbauen können. Ich muss das ganze Team loben, aber vor allem Andrej Gacina für das starke Spiel gegen Baum. Doch auch die Leistungen von Masaki Yoshida und Lubomir Jancarik waren ansprechend und lassen einiges für die nächsten Matches der beiden erhoffen. Nun geht es zu Hause gegen den Deutschen Meister. Wir werden wieder alles geben und um jeden Ball kämpfen. Gelingt es uns, die Leistung von Düsseldorf zu wiederholen oder, besser noch, einen Tick zu steigern, sind wir gegen Werder ganz bestimmt nicht chancenlos.“ 


Ergebnisse Borussia Düsseldorf – TTC Zugbrücke Grenzau 3:1

Timo Boll – Masaki Yoshida 3:1 (11:4, 11:5, 8:11, 11:9)

Patrick Baum – Andrej Gacina 0:3 (5:11, 6:11, 9:11)

Sharat Kamal Achanta – Lubomir Jancarik 3:2 (11:7, 11:8, 11:13, 3:11, 13:11)

Timo Boll – Andrej Gacina 3:0 (12:10, 11:8, 17:15)

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