Fr, 29. November 2024
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TTBL: Fulda lässt Boll & Co. alt aussehen

Erstaunliches ist aus der Herren-Bundesliga zu vermelden: Obwohl wieder mit Timo Boll, unterlag der „FC Bayern des deutschen Tischtennissports“ am 5. Spieltag im heimischen ARAG CenterCourt dem Team aus Fulda-Maberzell mit 1:3, das sich auch noch den Luxus leistete, mit Philipp Floritz anstelle von Ruwen Filus anzutreten.

In Grenzau besiegte die Truppe von der Zugbrücke den TTC Hagen nicht unerwartet mit 3:1 und schloss zum Tabellenmittelfeld auf.

Auch der 1. FC Saarbrücken kommt Schritt für Schritt voran. Allerdings war das 3:0 gegen Werder-Bezwinger Mühlhausen in Wirklichkeit nicht so deutlich, wie es das Endergebnis vermuten lässt.

Der 5. Spieltag findet erst am kommenden Sonntag (27.10.) seinen Abschluss mit der Partie zwischen Tabellenführer Ochsenhausen und dem Fünften Frickenhausen.

 

Borussia Düsseldorf – TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell 1:3

Das Aufeinandertreffen der beiden Play-off-Anwärter endete vor 1.000 Zuschauern mit einem Paukenschlag. Nicht die wieder mit Timo Boll angetretene Düsseldorfer Borussia behielt die Punkte, sondern der Gast aus Osthessen durfte sie mit nach Hause nehmen – und das letztlich auch verdient.

Schillerndste Figur des kurzweiligen Tischtennis-Nachmittags war der Noch-Chinese Wang Xi, möglicherweise bald mit deutschem Pass ausgestattet, der nicht nur Mannschaftseuropameister Patrick Baum sondern auch Borussia-Topstar Timo Boll besiegte – Boll interessanterweise deutlicher als Baum, der einen Matchball gegen den Defensivartisten vergab und am Ende mit 10:12 im fünften Satz das Nachsehen hatte.

Da auch Patrick Franziska, der sich bei der EM in Schwechat im Teamwettbewerb in den Vordergrund gespielt hatte, brillierte und gegen den bisher besten Borussia-Spieler Kamal Sharath Achanta punktete (3:1), war nach zwei Stunden und 42 Minuten die Düsseldorfer Niederlage besiegelt, die zuvor nicht viele auf der Rechnung hatten. Bolls zwischenzeitliche 1:0-Führung, erzielt gegen einen über weite Strecken chancenlosen Philipp Floritz, hatte somit nur noch statistischen Wert.

Borussia-Manager Andreas Preuß war enttäuscht: „Wir hatten einige Möglichkeiten, das ein oder andere Spiel für uns zu entscheiden, waren aber in den entscheidenden Momenten nicht zwingend genug. Das reicht dann gegen einen starken Gegner nicht.“ Timo Boll trug es mit Fassung: „Gegen Wang Xi muss man sich jeden Punkt hart erkämpfen. Das ist mir nicht so gut gelungen, wie ich mir das vorgestellt habe. Er hat gut gespielt und am Ende nicht unverdient gewonnen. Dennoch bin ich froh, dass ich heute endlich wieder am Tisch stehen konnte.“

Timo Boll – Philipp Floritz 3:0 (11:8, 11:5, 14:12)

Patrick Baum – Wang Xi 2:3 (11:6, 3:11, 5:11, 11:5, 10:12)

Kamal Sharath Achanta – Patrick Franziska 1:3 (11:9, 4:11, 7:11, 10:12)

Timo Boll – Wang Xi 1:3 (11:5, 4:11, 3:11, 9:11)

 

 

TTC Zugbrücke Grenzau – TTC Hagen 3:1

Es war ein packendes Zweidreiviertelstunden-Duell zwischen dem TTC Zugbrücke Grenzau und Aufsteiger TTC Hagen, bei dem die knapp 300 Zuschauer voll auf ihre Kosten kamen. Umso mehr, als sich das Zugbrückenteam am Ende über einen verdienten 3:1-Sieg gegen einen keineswegs schwachen Gegner freuen durfte. Damit glückte im zweiten Anlauf der erste Heimsieg der noch jungen Saison. Überragende Spieler bei den Westerwäldern waren Andrej Gacina, der seine beiden Matches gegen Jonathan Groth und Maharu Yoshimura gewann, und der 19-jährige Japaner Masaki Yoshida, der den amtierenden nationalen Meister Yoshimura im Japaner-Duell klar beherrschte und mit 3:0 siegte. Auf Hagener Seite wusste besonders Ovidiu Ionescu zu gefallen, der mit einem 3:1 über Lubomir Jancarik sein erstes TTBL-Match gewann.

„Ich freue mich, dass ich gegen Maharu Yoshimura gewinnen konnte“, sagte ein strahlender Masaki Yoshida nach dem Match. „Wir kennen uns gut und haben in Japan für dasselbe Universitäts-Team gespielt. Unsere Bilanz ist ungefähr 50:50. Aber ich war vor dem Spiel sehr zuversichtlich, dass ich ihn schlagen kann.“ Andreas Fejer-Konnert (Spielertrainer Hagen) sagte: „Die Mannschaft hat insgesamt gut gespielt, man hat aber auch gesehen, dass es uns in den entscheidenden Momenten noch an Erfahrung fehlt. Das war das Plus der Grenzauer heute.“

Andrej Gacina – Jonathan Groth 3:1 (11:7, 5:11, 11:7, 11:9)

Masaki Yoshida – Maharu Yoshimura 3:0 (11:5, 13:11, 11:7)

Lubomir Jancarik – Ovidiu Ionescu 1:3 (12:10, 6:11, 6:11, 9:11)

Andrej Gacina – Maharu Yoshimura 3:2 (11:5, 8:11, 8:11, 11:7, 12:10)

 

 

1. FC Saarbrücken TT – Post SV Mühlhausen 3:0

Der 1. FC Saarbrücken TT besiegte mit dem Post SV Mühlhausen den zweiten Aufsteiger in Folge mit 3:0. Das klingt locker und einseitig, was es aber nicht. Die Thüringer deuteten vor nur 150 Zuschauern in der Joachim-Deckarm-Halle durchaus an, weswegen sie drei Wochen zuvor zum Stolperstein für Meister Bremen geworden waren. Selbst ohne den verletzten Matiss Burgis leisteten sie dem Play-off-Teilnehmer der letzten beiden Spielzeiten heftigen Widerstand, ohne jedoch die Bigpoints machen zu können.

Der gute Eindruck bringt den Aufsteiger allerdings tabellarisch nicht weiter. Mit einem Sieg und vier Niederlagen bleibt man Schlusslicht. Die Saarländer bilden nun punktgleich mit Grenzau (4:6) das hintere Mittelfeld und stehen momentan auf Platz sieben.

So räumte auch FCS-Spitzenspieler Bastian Steger ein: „3:0 sieht klar aus, aber so klar waren die Spiele nicht. Ich lag in meinem Spiel 0:1 und 4:8 sowie 1:1 und 7:10 zurück, Bojan sogar 0:2 in Sätzen. Es waren sehr, sehr schwere Spiele. Wir waren gewarnt und wollten Mühlhausen nicht unterschätzen. Sie haben gegen Bremen gewonnen und gezeigt, dass sie eine gute Mannschaft besitzen. Wir sind froh, 3:0 gewonnen zu haben.“

Bastian Steger – Lars Hielscher 3:1 (7:11, 11:9, 11:9, 11:6)

Tiago Apolonia – Bohumil Vozicky 3:1 (11:6, 8:11, 12:10, 11:8)

Bojan Tokic – Michal Bardon 3:2 (9:11, 3:11, 11:7, 11:8, 11:9) 

 

Werder Bremen – SV Plüderhausen 3:1 (15.10.)

Chuang Chih-Yuan – Marcel Schaal 3:0 (11:3, 11:3, 11:4)

Adrian Crisan – Bai Fengtian 3:0 (11:1, 11:8, 11:4)

Constantin Cioti – Trinko Keen 0:3 (6:11, 8:11, 6:11)

Chuang Chih-Yuan – Bai Fengtian 3:1 (11:6, 14:16, 11:6, 11:9) 

 

TTF Liebherr Ochsenhausen – TTC matec Frickenhausen (27.10.)

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