Nichts ist es mit vorweihnachtlicher Entspannung – zumindest für vier deutsche Bundesligisten. Bevor es ans Geschenkeverteilen geht, müssen die TTF Liebherr Ochsenhausen, der 1. FC Saarbrücken, der TTC Zugbrücke Grenzau und der TTC Hagen zusammen noch vier Partien am Freitag und Sonntag absolvieren.
Die Oberschwaben müssen sogar zweimal ran, zunächst in der ECL gegen Angers im heimischen Biberach und dann zwei Tage später in der TTBL beim TTC Hagen. Für sie geht es um einiges, auch wenn die Chancen, in der Königsklasse noch das Viertelfinale zu erreichen, schlecht stehen – dazu müssten sie nämlich das Gionis-Team mit 3:0 und 9:1 oder 9:0 Sätzen nach Hause schicken. Nach sieben Pflichtspielniederlagen in Serie und ohne den weiterhin verletzten Kirill Skachkov kann man sich das eigentlich kaum vorstellen.
Das weiß man natürlich auch in Ochsenhausen, wo man sich wenigstens mit einem Sieg und frischem, derzeit so bitter nötigem Selbstbewusstsein aus dem Wettbewerb verabschieden möchte, um die kommenden Aufgaben – unter anderem das große Pokal Final 8 in Stuttgart – chancenreich angehen zu können.
Auf die günstige Gelegenheit, sich gegen einen angeschlagenen Gegner wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt sichern zu können, spekuliert natürlich der TTC Hagen, der ja immerhin vor einem Vierteljahr an selber Stelle die ruhmreiche Düsseldorfer Borussia besiegt hat. Den Tabellenneunten trennen momentan zwei Punkte vom rettenden Ufer, die man am Sonntag gerne einsacken würde, zumal man im Hinspiel richtig gut aussah und – nach 2:0-Führung – nur ganz knapp den Kürzeren zog. Allerdings müssen die Westfalen auf Maharu Yoshimura verzichten, der in seinem Heimatland Japan weilt.
Die Oberschwaben können eine weitere TTBL-Niederlage kaum noch verkraften, sonst würde der Anschluss an die Play-off-Ränge komplett verlorengehen. Zudem spielt in den Köpfen das Liebherr Pokal-Finale am 28. und 29.12. eine wichtige Rolle. Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic: „Die Spiele gegen Angers und in Hagen sind für uns von vitaler Bedeutung, wenn wir in Stuttgart mitreden wollen.“
Beim Pokalturnier mitreden wollen auch die Grenzauer, bei denen es in dieser Saison so gut wie lange nicht mehr läuft. In der Liga stehen sie auf dem begehrten vierten Platz, von den letzten sieben Pflichtspielen haben sie sechs gewonnen und zuletzt sogar die „großen“ Düsseldorfer mit einer Niederlage nach Hause geschickt. Nun will man noch rasch ins Viertelfinale des ETTU-Cups einziehen, bevor man sich richtig mit Stuttgart befasst.
Dazu muss freilich am Freitagabend im südfranzösischen Istres gewonnen werden, an das man nicht die besten Erinnerungen hat. Fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor schied man dort in eben jener vierten Runde durch ein unglückliches 2:3 aus. Zudem fehlt in Istres der wieselflinke Masaki Yoshida, der in Japan einige Ausscheidungsspiele für den WM-Kader zu bestreiten und gleich auch noch eine Prüfung an seiner High School zu absolvieren hat. An Heiligabend wird er bereits im Westerwald zurückerwartet.
Folglich müssen die Grenzauer in der Aufstellung Gacina, Jancarik und Pavelka versuchen, das Spiel nach Hause zu schaukeln. Grenzaus Cheftrainer Anton Stefko lässt keinen Zweifel aufkommen: „Letztes Jahr war die Niederlage etwas unglücklich, doch diesmal ist unser Team stärker. Wir wollen in Istres etwas erreichen und unser Ticket fürs Viertelfinale lösen.“
Um die „goldene Ananas“ – so Saarbrückens Pressesprecher Nicolas Barrois – geht es indes am Freitagabend für den 1. FCS im letzten Champions-League-Spiel gegen Pontoise Cergy. Man ist Dritter in der einzigen Vierergruppe und kann auch durch einen Sieg gegen Freitas & Co. nicht mehr auf Rang zwei vorstoßen, muss also mit dem Viertelfinale des ETTU-Cups Vorlieb nehmen.
Da man sich diesmal auch nicht für das Final 8 qualifiziert hat, kann man nach der Partie gegen die Franzosen entspannt für einige Tage die Füße hochlegen, doch zuvor will man das Prestigeduell gewinnen und Pontoise den ersten Gruppenplatz „versauen“. Nicolas Barrois: „Wir wollen natürlich vor heimischem Publikum gewinnen, das Jahr mit einem Sieg abschließen und Selbstvertrauen mit in die Winterpause nehmen. Zudem wollen wir zeigen, dass im ETTU-Cup mit uns zu rechnen ist.“
Die Begegnungen
ECL: TTF Liebherr Ochsenhausen – Vaillante Sports Angers TT (Freitag, 19:30 Uhr)
ECL: 1. FC Saarbrücken TT – AS Pontoise Cergy (Freitag, 19:30 Uhr)
ETTU-Cup: Istres Tennis de Table – TTC Zugbrücke Grenzau (Freitag, 19:30 Uhr)
TTBL: TTC Hagen – TTF Liebherr Ochsenhausen (Sonntag, 15:00 Uhr)