Mo, 25. November 2024
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LIEBHERR POKAL-FINALE: Die Favoriten heißen Düsseldorf, Fulda und Frickenhausen

Der erste große Saisonhöhepunkt – zumindest in nationaler Hinsicht – steht am Wochenende auf dem Programm.

Der Titelverteidiger und 21-malige Deutsche Pokalsieger Borussia Düsseldorf ist – trotz durchwachsener Leistungen im bisherigen Saisonverlauf – zumindest Mitfavorit beim Liebherr Pokal-Finale, kurz genannt „Final 8“, in der Stuttgarter Porsche-Arena.

Die Rheinländer sind heiß auf das Turnier, wollen den 61. Titel ihrer Vereinsgeschichte und wenigstens schon mal einen Erfolg feiern dürfen. Ob ein solcher in der Meisterschaft gelingt, ist angesichts starker Konkurrenten, die deutlich Boden wettgemacht haben, höchst unsicher.

Und in der Champions League muss man – trotz des Winkelzugs des Schicksals mit der Disqualifizierung von Chartres – mit einem Ausscheiden im Viertelfinale rechnen. Orenburg scheint momentan einfach übermächtig. Wäre man, wie ursprünglich sportlich entschieden, in den ETTU-Cup eingestiegen, hätte man dort eine ungleich größere Titelchance besessen.

Der Weg ins Finale scheint für Boll & Co. festgezurrt zu sein: über den Post SV Mühlhausen und den vermutlichen Halbfinalgegner TTC Zugbrücke Grenzau sollte dies möglich sein, auch wenn die putzmunteren Westerwälder sieben ihrer letzten acht Pflichtspiele gewonnen haben.

Zum engeren Favoritenkreis zählt auch der souveräne Ligaprimus TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell (18:2 Punkte), der letztes Jahr im Finale noch den Kürzeren gegen die Borussia gezogen hatte und sein Team mit Ruwen Filus verstärkt hat. Die zweite Verstärkung ist nicht neu auf der Meldeliste: Patrick Franziska hat nun endlich auch in der TTBL den Durchbruch geschafft und sorgt regelmäßig für wichtige Punkte (Bilanz 9:2).

Das System mit zwei Defensivspielern funktioniert richtig gut. Die Osthessen haben das Zeug zum Pokalsieg – wobei Prognosen für ein Final 8 immer problematisch sind. Mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt hat man den einzigen Zweitligisten im Viertelfinale vor der Brust. Auch wenn Duda & Co. 2014/15 wohl in der TTBL aufschlagen werden, ist klar, wer als Favorit an den Tisch geht.

Im Halbfinale wird es dann jedoch heftig. Es wartet der Sieger der Partie TTC matec Frickenhausen vs. TTF Liebherr Ochsenhausen – zwei ambitionierte Klubs aus dem „Ländle“, auch wenn man bei 115 Kilometern Distanz nicht unbedingt von einem Derby sprechen mag.

Nun, den Oberschwaben klebt das Pech seit Wochen förmlich am Schläger. In den letzten neun Pflichtspielen setzte es acht, teilweise sehr knappe, Niederlagen. Seit der Verletzung von Kirill Skachkov läuft es ganz und gar nicht mehr rund. Ein Vordringen ins Halbfinale käme überraschend.

Anders der „Tälesklub“, der sich in der Liga mittlerweile auf den zweiten Platz vorgeschoben hat. Da läuft es exzellent dank eines Koki Niwa, der mit seinen Gegnern Katz und Maus spielt (15:0). Allerdings darf der wieselflinke, kleine Japaner auch keinen schlechten Tag erwischen, denn seine beiden Punkte sind praktisch immer eingeplant. Mit ihnen steht oder fällt das Segel des TTC-Schiffs. Seine Mitstreiter Wang Yang (4:8) und Steffen Mengel (6:6) verbuchten bisher nämlich keine positiven Bilanzen.

Frickenhausen und Fulda sind den Düsseldorfern in dieser Saison ebenbürtig, doch maximal einer von beiden kann ins Finale einziehen. Eine Überraschung könnte man vielleicht den Grenzauern zutrauen, zuletzt vor sieben Jahren nationaler Pokalsieger. Dann müsste Andrej Gacina allerdings in Stuttgart durchgängig in der Form agieren, in der er zuletzt auch einen Timo Boll geschlagen hat. Den beiden Aufsteigern TTC Hagen, der im Viertelfinale auf die Grenzauer trifft, und Post SV Mülhausen, Düsseldorfs Auftaktgegner, sind nur Außenseiterchancen zuzubilligen, dennoch könnten sie zur Bereicherung des Turniers beitragen und Farbtupfer setzen.

Drei namhafte Klubs, die das Turnier aufgewertet hätten, fehlen, da sie im Achtelfinale scheiterten: Meister SV Werder Bremen, der 1. FC Saarbrücken TT, Pokal-Champion von 2011/12, sowie der in der Vergangenheit stets von sehr vielen Fans („gelbe Wand“) unterstützte SV Plüderhausen, Pokalsieger 2008/09.

Doch der Resonanz des Megaturniers tut das keinen Abbruch. Der Vorverkauf lief vorzüglich, so dass man mit insgesamt gut 6.000 Zuschauern kalkuliert. Und es werden wohl wieder Fanblöcke vertreten sein, die richtig für Stimmung sorgen. Mühlhausen hat drei Fanbusse angekündigt, Grenzaus gelb-grüne Brexbach-Haie haben sich angesagt und Lokalmatador Frickenhausen wird wohl auch einen Pulk stimmgewaltiger Unterstützer im Rücken haben.

Es wäre ein kleines Tischtennis-Wunder, wenn am Ende nicht einer aus dem Trio Düsseldorf, Fulda, Frickenhausen den Sieges-Sekt aus dem begehrten Kelch schlürfen dürfte. Aber einstweilen ist alles graue Theorie. Denn eines darf man nie vergessen: Am Wochenende wird Pokal gespielt – und der hat bekanntlich seine eigenen Gesetze.

 

Viertelfinale (Samstag, 28.12.)

Spiel

Tisch

Zeit

Verein

Verein

1

1

14:30

TTC Hagen

TTC Zugbrücke Grenzau

2

2

14:30

TTC matec Frickenhausen

TTF Liebherr Ochsenhausen

3

1

17:00

Borussia Düsseldorf

Post SV Mühlhausen

4

2

17:00

TTC RS Fulda-Maberzell

TTC Schwalbe Bergneustadt

 

Halbfinale (Sonntag, 29.12.)

Sieger Spiel 1 – Sieger Spiel 3 (13:00 Uhr)

Sieger Spiel 2 – Sieger Spiel 4 (13:00 Uhr)


Finale (Sonntag, 29.12.)

Sieger Halbfinale 1 – Sieger Halbfinale 2 (15:30 Uhr)

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