Die junge Mannschaft des Tabellensiebten LTTV Leutzscher Füchse steht vor einem arbeitsreichen Wochenende. Am Samstagabend empfängt man in heimischer Halle den Vierten TUSEM Essen und dürfte unter normalen Umständen chancenlos sein.
Doch tags darauf geht es zum „Spiel der Spiele“ nach Mittelhessen. Gegner ist Schlusslicht NSC Watzenborn-Steinberg, eigentlich das einzige Team in der Liga, gegen das die Füchse gewinnen können, was sie bisher auch regelmäßig taten (6:1 im Hinspiel, letzte Saison 6:3 und 6:0).
Elf Einzel haben die Sächsinnen im bisherigen Saisonverlauf gewinnen können, von denen alleine sechs auf Spitzenspielerin Kathrin Mühlbach entfielen. Nicht ein einziger Matchgewinn war dagegen Watzenborn in den Einzeln vergönnt, nur das gut harmonierende Doppel Dömges/Gürz (3:3) punktete bisher.
Der LTTV, der sich natürlich den zweiten Saisonsieg nicht entgehen lassen möchte, reist als Favorit an, eine Rolle, die man bei der aktuellen Liga-Konstellation nur zweimal im Jahr einnimmt. Doch auch die Hessinnen, dis bisher in der Saison 2013/14 fünfmal mit 0:6 und dreimal mit 1:6 verloren haben, sind richtig heiß auf das Duell, das stets außerordentlich verbissen und extrem motiviert geführt wird – von beiden Seiten.
Angelina Gürz, Inka Dömges, Désirée Menzel, Sonja Bott und Christine Engel wissen, dass dies ihre einzige Chance für lange Zeit auf den ersten Bundesligasieg ist, sofern alle einen Toptag erwischen. Anderenfalls ist auch gegen die Füchse wenig drin. Aber es scheint irgendwie schon machbar zu sein und Watzenborn, das noch nie in einem Erstligaspiel besser als 3:6 abgeschnitten hat, will es so sehr. Man betont zwar – und das durchaus glaubhaft –, dass man trotz der Niederlagenserie mit großer Begeisterung dabei sei, doch braucht jeder Tischtennisspieler wenigstens ab und zu ein Erfolgserlebnis. Und ein Sieg gegen den LTTV wäre das Sahnehäubchen, durch das die ganze Saison für die Truppe von Trainer Markus Reiter in positivem Licht erstrahlen würde.
Genau das will der Gast nicht zulassen. „Wir wollen zeigen, dass wir die bessere Mannschaft sind, und auf jeden Fall gewinnen“, sagt Kai Wienholz vor dem Kellerfight. Der Füchse-Trainer zollt aber auch dem Gegner Respekt: „Ich finde es toll und bemerkenswert, wie die Spielerinnen aus Watzenborn weiter um jeden Satz kämpfen. Genau deswegen müssen meine Mädels immer wachsam sein.“
Die Partie am Sonntag um 14:30 Uhr in der Sport- und Kulturhalle in Pohlheim-Garbenteich könnte auf größeres Interesse stoßen als alle anderen Bundesliga-Begegnungen des neunten Spieltags – ein Echo, wie es beide Teams auch maximal zweimal pro Saison genießen können.