Mi., 15. Januar 2025
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CHAMPIONS LEAGUE DAMEN: Berlinerinnen rocken Europa

Während man sich spätestens nach der heutigen Partie in Düsseldorf damit abfinden muss, dass die Titelvergabe in Europas Herren-Königsklasse diese Saison ohne deutsche Beteiligung über die Bühne geht, sieht es bei den Damen ungleich besser aus.

Bundesliga-Topteam ttc eastside berlin hat mit Titelverteidiger Linz AG Froschberg den vermutlich größten Rivalen im Halbfinale ausgeschaltet und trifft nun in den beiden Endspielen (7.-9. u. 21.-23. März) auf Fenerbahce Istanbul. Der Klub von Viktoria Pavlovich behauptete sich im anderen Semifinal-Duell hauchdünn gegen die Polen aus Tarnobrzeg, den Verein von Han Ying.

Nach dem tollen 3:1 im Hinspiel bei 11:5 Sätzen gingen die Berlinerinnen zwar recht optimistisch in die zweite Partie. Dennoch war man auf der Hut, schließlich ist man ein gebranntes Kind und hatte letzte Saison in der Vorschlussrunde sensationell aufgrund einer Verkettung unglücklicher Umstände gegen den ungarischen „Underdog“ Budaörsi den Kürzeren gezogen. Und Froschberg ist nochmals ein anderes Kaliber, da kann man auch rasch mal in Bestbesetzung mit 0:3 unter die Räder kommen.

Es begann nicht gerade vielversprechend im Sportpark Lissfeld Linz. Eine wie entfesselt aufspielende „Susi“ (Liu Jia) ließ Georgina Pota nicht den Hauch einer Chance. Doch der Bundesliga-Spitzenreiter sorgte postwendend für den so wichtigen Ausgleich: Shan Xiaona hatte das Match gegen Petrissa Solja, mit Ausnahme des zweiten Satzes, gut im Griff. Ihr 3:1-Erfolg bedeutete, dass nur noch zwei, maximal drei Sätze fehlten.

Und die holte Irene Ivancan. Die hochgewachsene Defensivkünstlerin gewann den „Neuner-Krimi“ gegen die Tschechin Iveta Vacenovska, die an sich gerne und gut gegen Abwehr spielt, mit dem bemerkenswerten Resultat von 9:11, 9:11, 11:9, 11:9 und 11:9. Es war vollbracht.

Irene Ivancan fiel ein Stein vom Herzen: „Ich bin überglücklich, dass ich diese schwierige Situation gemeistert habe und wir nun nach 2012 wieder die Chance auf den Champions-League-Titel haben.“

Der Rest war lockeres Schaulaufen. Shan unterlag „Susi“ mit 0:3, Pota besiegte die bei Froschberg eingewechselte Sofia Polcanova in vier Sätzen.

In Berlin träumt man nun vom „Triple“, dem Gewinn von Deutschem Pokal, Deutscher Meisterschaft und Champions-League. Nun, den nationalen Cup hat man bereits in der Vereinsvitrine, der Meistertitel ist mehr als wahrscheinlich bei der drückenden Überlegenheit in der Bundesliga, so dass nicht nur kühnste Optimisten mit dem totalen Triumph 2013/14 rechnen. Finalgegner Istanbul mit Pavlovich, Melek und Ching Cheng ist allerdings nicht ohne. Die Chancen stehen vielleicht bei 55:45. Da kann man den Berlinerinnen nur zurufen: Haut rein, Mädels!


ECL Damen, Halbfinale, Rückspiele

Linz AG Froschberg – ttc eastside berlin 2:3
Liu Jia – Georgina Pota 3:0 (6,8,3)
Petrissa Solja – Shan Xiaona 1:3 (-7,7,-6,-4)
Iveta Vacenovska – Irene Ivancan 2:3 (9,9,-9,-9,-9)
Liu Jia – Shan Xiaona 3:0 (9,6,7)
Sofia Polcanova – Georgina Pota 1:3 (-4,9,-8,-9)
Berlin steht nach dem 3:1-Hinspielerfolg im Finale

Fenerbahce IstanbulKTS Tarnobrzeg 2:3 (10:9 Sätze)
Viktoria Pavlovich – Jia Jun 3:0 (5,5,7)
Hu Melek – Han Ying 0:3 (-7,-9,-7)
Ching Cheng – Renata Strbikova 3:0 (2,8,10)
Viktoria Pavlovich – Han Ying 2:3 (5,6,-6,-9,-8)
Hu Melek – Jia Jun 2:3 (-9,-10,12,2,-6)
Fenerbahce steht nach dem 3:2-Hinspielerfolg wegen des besseren Satzverhältnisses (22:17) im Finale

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