Es hat nicht gereicht zur Revanche für die 1:3-Hinspiel-Niederlage in Frickenhausen. In der letzten Partie des 12. Bundesliga-Spieltags musste der TTC Zugbrücke Grenzau vor heimischer Kulisse gegen den Tabellendritten aus dem „Ländle“ eine knappe Niederlage hinnehmen.
Nach holprigem Start hatte sich der Gastgeber gut zurückgekämpft und zum 2:2 ausgeglichen. Doch Spitzenspieler Andrej Gacina konnte gegen den erfolgreichsten Akteur der TTBL, Koki Niwa (Bilanz nun 17:1), nicht nachlegen und musste im abschließenden Match ein 0:3 quittieren.
Die etwas über 200 Fans jedenfalls kamen auf ihre Kosten und erlebten mehr als drei Stunden packendes Tischtennis auf sehr ansprechendem Niveau.
Masaki Yoshida, diesmal an Position eins aufgestellt, schien seinen Landsmann Koki Niwa in Grund und Boden spielen zu wollen. Der erste Satz ging mit sage und schreibe 11:2 an den im Januar in Grenzau so schmerzlich vermissten Asiaten im Zugbrücken-Dress. Dennoch konnte er im „Duell der Fliegengewichte“ seinen Erfolg von den japanischen Meisterschaften, bei denen er vor fünf Wochen Niwa im Viertelfinale ausgeschaltet hatte, nicht wiederholen. Der bärenstarke Gäste-Spitzenspieler fand immer besser ins Match hinein und konnte mit 2:1 Sätzen in Führung gehen. Yoshida glich zwar aus, musste jedoch im Entscheidungsdurchgang ein 7:11 hinnehmen.
Andrej Gacina kam anschließend gegen einen starken Wang Yang nicht gut zurecht und musste dem immer wieder aggressiv störenden Defensivstrategen mit slowakischem Pass bereits nach drei Sätzen zum Sieg gratulieren. 0:2 zur Pause – es sah düster aus für das Heimteam aus dem idyllischen Brexbachtal.
Doch man resignierte nicht und kämpfte sich ins Spiel zurück. Zunächst sorgte Lubomir Jancarik gegen den für Steffen Mengel ins Gästeteam gerückten Jugend-Nationalspieler und Trainersohn Qiu Liang für den Anschlusspunkt zum 1:2. Masaki Yoshida dominierte im nächsten Match klar gegen Wang Yang, den er schon im Hinspiel ohne Satzverlust bezwungen hatte – nur den zweiten Satz (13:15) konnte Frickenhausens Nummer zwei offen gestalten. Die große Chance war nun gegeben, das Spiel doch noch komplett zu drehen, doch Andrej Gacina konnte sie gegen den überragenden Niwa nicht nutzen.
Damit ist es für die Grenzauer ein gutes Stück schwerer geworden, noch etwas in Sachen Play-offs zu bewegen. Allerdings sind noch fünf Spieltage zu bestreiten und die Chance ist durchaus noch vorhanden. Der Angriff auf Platz fünf, den gegenwärtig Saarbrücken einnimmt, ist fürs Erste jedenfalls nicht geglückt. Man tritt momentan auf der Stelle und belegt mit 12:14 Punkten Rang sechs. Der Rückstand auf einen Play-off-Platz beträgt vier Zähler. Das ist nicht wenig, jedoch nicht uneinholbar.
Anders die Schwaben, die ihren dritten Rang festigten und nunmehr vier Punkte vor dem ersten Nicht-Play-off-Platz liegen. Man ist ganz eindeutig auf Kurs und darf mit der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft liebäugeln. Frickenhausen kann nun relativ entspannt am kommenden Sonntag ins schwäbische Derby gegen Ochsenhausen gehen.
Grenzaus Spielertrainer Tomas Pavelka räumte nach der Partie ein: „Natürlich tut es ein bisschen weh, dass wir die Punkte gegen einen direkten Konkurrenten liegengelassen haben. Doch es ist noch nichts verloren, wir haben noch fünf Spiele und werden weiter um einen Play-off-Platz kämpfen. Und sollte das wirklich nicht gelingen, wollen wir wenigstens die Teams vor uns noch mächtig ärgern, wie wir es uns vor der Saison vorgenommen hatten.“
Zum Auftritt von Andrej Gacina, der diesmal leer ausging, stellte Pavelka fest: „Es ist schade, dass Andrej nicht gegen Wang gewonnen hat. Allerdings ist er kein Abwehrkiller, so dass es nicht so überraschend kam. Im letzten Match hat Niwa gegen ihn einfach überragend und mit einer unglaublichen Leichtigkeit gespielt. Da kann man Andrej wirklich keinen Vorwurf machen.“ Lob erhielt Japan-Rückkehrer Masaki Yoshida: „Unser Yoshi hat wieder sehr gut gespielt. Wang hat er klar beherrscht und gegen Niwa hat halt noch ein kleiner Tick gefehlt. Bei den japanischen Meisterschaften hatte er ihn ja geschlagen, aber das gelingt ihm im Augenblick vielleicht einmal in fünf Matches, doch er kommt immer näher an ihn heran.“
Insgesamt verspürte Pavelka ein gewisse Erleichterung: „Ich habe mich gefreut, dass die Mannschaft wieder zusammen ist und dass wir wieder miteinander trainieren können. Wenn man aus diesem so gut harmonierenden Quartett einen herausnimmt, ist es nicht mehr die gleiche Mannschaft. Ich denke, die Zuschauer haben heute auch gespürt, wie froh wir waren, wieder richtig komplett zu sein. Schade, dass wir ihnen für die tolle Unterstützung keinen Sieg bieten konnten.“
TTC Zugbrücke Grenzau – TTC matec Frickenhausen 2:3
Masaki Yoshida – Koki Niwa 2:3 (11:2, 5:11, 8:11, 12:10, 7:11)
Andrej Gacina – Wang Yang 0:3 (8:11, 7:11, 6:11)
Lubomir Jancarik – Qiu Liang 3:1 (7:11, 11:9, 11:8, 11:8)
Masaki Yoshida – Wang Yang 3:0 (11:5, 15:13, 11:8)
Andrej Gacina – Koki Niwa 0:3 (8:11, 12:14, 4:11)