Einmal ist immer das erste Mal. Allerdings noch nicht für Nord-Schlusslicht TuS Xanten, das am Sonntag auch dem Vorletzten Velbert deutlich mit 2:6 unterlag und nun mit 0:28 Zählern das Tabellenende ziert.
Wohl aber für den Tabellenletzten der Südstaffel Spvgg Ottenau, dem beim Siebten FSV Mainz 05 im 15. Versuch der erste Punktgewinn im Unterhaus glückte. Hatte der über die Relegation in die Liga „gerutschte“ Ex-Süd-Regionalligist bereits am Samstag beim Meisterschafts-Mitfavoriten Bad Königshofen (2:6) gut dagegengehalten, war es tags darauf bei den Rheinhessen endlich so weit.
Dank eines überragenden vorderen Paarkreuzes mit dem Ex-Grenzauer Alvaro Robles und dem 17-jährigen portugiesischen Megatalent Joao Geraldo aus dem Ochsenhausener Liebherr Masters College konnte der Außenseiter zwischenzeitlich sogar mit 5:3 in Führung gehen.
Doch mit einem Sieg wurde es nichts, da die alte Krux, die die gesamte Saison durchzieht, wieder zum Tragen kam. Die aus der alten Regionalliga-Truppe übernommenen Spieler können auf diesem Level praktisch nichts gewinnen. Die Bilanzen von Kapitän Jörg Kühnberger (0:10), Daniel Weiskopf (0:16) und Manuel Mechler (1:13) sprechen Bände. Auch wenn es bei diesen Akteuren oft knapp zugeht, fehlt doch der entscheidende Tick, um in dieser Spielklasse konkurrenzfähig zu sein. Schaut man sich dagegen die Resultate des vorderen Paarkreuzes an (Robles 15:12, Geraldo 9:14), wird der Unterschied deutlich.
Natürlich gilt auch die alte Regel, dass dort, wo schon kein Glück ist, meist auch noch Pech hinzu kommt. So hätte Daniel Weiskopf gegen den Mainzer Stanislav Horshkov alles klar machen und den ersten Ottenauer Sieg eintüten können, doch das sollte nicht sein. Weiskopf brachte es nach 0:2-Satzrückstand in den Entscheidungs-Durchgang und unterlag dort mit 10:12. Dennoch wurde der erste Ottenauer Punktgewinn später wie ein Sieg gefeiert.
Am letzten Spieltag (13.04.) gastiert man in Saarbrücken. Die Saarländer haben derzeit nur zwei Zähler mehr auf dem Konto. Sollte sich das bis dahin nicht ändern, gäbe es ein kleines Finale für die Spgg. Würde es den Badenern gelingen, am letzten Spieltag noch die rote Laterne loszuwerden, würde das natürlich am „Abstieg“ in die neue 3. Liga nichts ändern. Es wäre aber Balsam für die Seele des Noch-Zweitligisten, der eine so ungemein schwierige Saison hatte, in der oft nur das berüchtigte Quäntchen Glück fehlte, um mehr als nur einmal Zählbares zu verbuchen.