Lösbare, jedoch keineswegs im Schongang zu erledigende Aufgaben in der Gruppenphase bescherte die in der Nacht von Freitag auf Samstag in den Fernsehstudios von TV Tokyo vorgenommene Auslosung zur WM in Tokio (28. April bis 5. Mai) den beiden Mannschaften des Deutschen Tischtennis-Bundes.
Das hinter China an Nummer zwei gesetzte Herren-Team mit den Top-Stars Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov tritt in Gruppe B an. Die Gruppengegner heißen Hongkong, Kroatien, Singapur, Dänemark und die Ukraine.
Als härtester Gegner im Kampf um den Gruppensieg, der die direkte Qualifikation für das Viertelfinale bedeutet, gilt das Team Hongkongs. Bei der Olympiade 2012 in London gewannen Ovtcharov & Co. das Spiel um Platz drei mit 3:1 gegen Hongkong. Auch Singapur mit Gao Ning ist nicht im Schongang zu schlagen.
Die Damen-Auswahl hat es in Gruppe D ebenfalls mit Hongkong sowie mit der Ukraine, Tschechien, Serbien und Kroatien zu tun.
Bundestrainer Jörg Roßkopf kommentierte die Auslosung wie folgt: „Die Gruppe ist anspruchsvoll, ändert aber nichts an unserem Ziel, Erster werden zu wollen. Damit hätten wir die beste Ausgangsposition, um erst im Finale auf China zu treffen.“
Deutschlands Tischtennis-Ikone äußerte sich auch zu Auftaktgegner Singapur: „Singapur ist für uns zum Auftakt ganz okay. So müssen wir schon im ersten Spiel in Form sein und wissen dann, wo es langgeht. Gao Ning und Yang Zi haben viel Erfahrung. Gao hat schon alle unsere Spieler geschlagen und gehört in den europäischen Ligen und in der Champions League regelmäßig zu den besten Spielern. Bei Olympia sind die Singapurer aber stärker als bei Weltmeisterschaften, weil sie dann mit zwei gebürtigen Chinesen an den Start gehen dürfen, die bei Weltmeisterschaften nicht spielberechtigt sind.“ Gemeint sind der Weltranglisten-40. Zhan Jian und die aktuelle Nummer 54 des ITTF-Rankings Li Hu, der in der Saison 2011/12 in Grenzau unter Vertrag stand.
Auch Damen-Trainerin Jie Schöpp war mit der Auslosung recht zufrieden. „Das ist eine herausfordernde und aufregende Gruppe für uns – im positiven Sinn. Unser Ziel ist es erst einmal, mit Platz zwei in der Gruppe unsere Setzung zu bestätigen und die Hauptrunde zu erreichen.“
Schöpp muss in Japan allerdings auf ihre beiden besten Spielerinnen verzichten. Die deutsche Meisterin Shan Xiaona und die EM-Dritte Han Ying sind bei WM-Turnieren nicht spielberechtigt. Dafür könnte eine Spielerin wie Petrissa Solja in Tokio verstärkt in den Fokus rücken.
Mannschafts-WM: Auslosung Champions Divison
HERREN
Gruppe A: China, Österreich, Russland, Brasilien, Polen, Serbien
Gruppe B: Deutschland, Hongkong, Kroatien, Singapur, Dänemark, Ukraine
Gruppe C: Japan, Portugal, Frankreich, Griechenland, Rumänien, Ungarn
Gruppe D: Südkorea, Taiwan, Schweden, Weißrussland, Spanien, Nordkorea
DAMEN
Gruppe A: China, Nordkorea, Rumänien, Polen, Slowakei, Österreich
Gruppe B: Japan, Taiwan, Ungarn, Weißrussland, USA, Australien
Gruppe C: Südkorea, Singapur, Russland, Niederlande, Frankreich, Luxemburg
Gruppe D: Hongkong, Deutschland, Ukraine, Tschechien, Serbien, Kroatien
Mannschafts-WM: Das deutsche Aufgebot
HERREN
Dimitrij Ovtcharov (Verein: Fakel Orenburg, Weltrangliste: 6, Länderspiele: 69)
Timo Boll (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltrangliste: 9, Länderspiele: 123)
Patrick Baum (Verein: Borussia Düsseldorf, Weltrangliste: 24, Länderspiele: 40)
Bastian Steger (Verein: 1. FC Saarbrücken, Weltrangliste: 26, Länderspiele: 55)
Patrick Franziska (Verein: TTC Fulda-Maberzell, Weltrangliste: 33, Länderspiele: 14)
DAMEN
Wu Jiaduo (Verein: Metz TT, Weltrangliste: 34, Länderspiele: 79)
Petrissa Solja (Verein: Linz AG Froschberg, Weltrangliste: 38, Länderspiele: 7)
Kristin Silbereisen (Verein: ttc berlin eastside, Weltrangliste: 50, Länderspiele: 74)
Irene Ivancan (Verein: ttc berlin eastside, Weltrangliste: 56, Länderspiele: 17)
Sabine Winter (Verein: SV DJK Kolbermoor, Weltrangliste: 77, Länderspiele: 19)