Do, 28. November 2024
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ETTU-CUP HERREN: Ochsenhausen holprig aber ungefährdet ins Finale

Ein berauschender Auftritt war es gewiss nicht, den die Oberschwaben am Freitagabend im Halbfinal-Rückspiel des ETTU-Cups gegen die SPG Walter Wels hingelegt haben, aber das war auch nicht zwingend erforderlich. Entscheidend ist in der Regel, was unter dem Strich herauskommt – und da sah es ausgesprochen gut aus.

Durch ein etwas holpriges 3:1 gegen die Oberösterreicher, die 14 Tage zuvor von den Ochsenhausener Tischtennis-Assen noch in eigener Halle demontiert worden waren, sicherten sich Ryu Seung Min, Kirill Skachkov, Simon Gauzy – Liam Pitchford pausierte diesmal – in exakt zweieinhalb Stunden letztlich souverän den Einzug ins Endspiel des „Europapokals“.  

Der Gegner wird TTBL-Rivale 1. FC Saarbrücken TT sein, der im anderen Halbfinale den Franzosen von Stella Sport La Romagne nach verpatztem Hinspiel doch noch das Nachsehen gab. Dadurch gewinnt die TTBL-Partie von Ryu & Co. am kommenden Sonntag an der Saar natürlich erheblich an Brisanz, ist es nun doch der Testlauf für die beiden mit Spannung erwarteten Endspiele (Hinspiel 16.-18. Mai, Rückspiel 30. Mai-2. Juni, Heimrecht zuerst für Ochsenhausen).

Biberach. Lediglich zwei Sätze mussten von den TTF gegen Wels gewonnen werden, um sicher im Finale dabei zu sein, was sich gegen den erneut ohne Topspieler Zhan Jian antretenden Gast zunächst schwierig gestaltete. Ein indisponierter Kirill Skachkov stellte die Nerven der 300 Fans erst einmal auf die Probe, da er gegen den in der Weltrangliste 77 Plätze tiefer notierten Serben Zolt Petö, der auch schon für Plüderhausen spielte, so gut wie nichts auf die Reihe bekam und chancenlos verlor. Präsident Kristijan Pejinovic brachte es auf den Punkt: „Kirill stand in seinem ersten Match neben sich und war vom Kopf her nicht stabil.“

So sollte es noch weitere 15 Minuten dauern, bis alles in trockenen Tüchern war. Dann nämlich hatte TTF-Frontman Ryu gegen den erfahrenen Ungarn Lehel Demeter, ein unangenehmer, sperriger Widersacher, die beiden Sätze im Sack (11:4, 13:11). Mit 3:1 sorgte der Olympiasieger von 2004 dann auch für den Ausgleich. Pejinovic: „Ryu hat taktisch gespielt, um die beiden Sätze zu holen. Danach war die Luft bei ihm erst mal raus, aber im vierten Satz hat er doch nochmal Gas gegeben.“

Simon Gauzy konnte gegen den im internationalen Ranking sage und schreibe 302 Plätze hinter ihm geführten, mit Herzblut kämpfenden 23-jährigen Kärntner Dominique Plattner keineswegs schalten und walten, wie er wollte und musste letztlich froh sein, nach Abwehr eines Matchballs in der Verlängerung des Entscheidungssatzes punkten zu können. Pejinovic: „Plattner hat für mich das Spiel seines Lebens gemacht, er hat einfach auf alles draufgehauen und sehr viel getroffen. Da war es für Simon, der natürlich keine Topleistung gezeigt hat wie zuletzt in der TTBL gegen Chuang, schwer, in sein System zu finden. Dass er dennoch 14:12 im fünften Satz gewonnen hat, war gut für den Kopf.“

Kirill Skachkov zeigte sich in seinem zweiten Match verbessert und besiegte Demeter – nach zwischenzeitlichem 0:2-Satzrückstand – noch mit 11:8 im Entscheidungsdurchgang. Pejinovic: „In den ersten beiden Sätzen war er auch gegen Demeter noch nicht richtig da, dann hat er sich aber gefangen und gegen einen Spieler gewonnen, gegen den er eigentlich auch gewinnen muss.“

Die Ochsenhausener sind ihrem letzten verbliebenen Ziel in der Saison 2013/14, mit dem ETTU-Pokal einen internationalen Titel nach Ochsenhausen zu holen, am Freitagabend ein gutes Stück nähergekommen sind.

Kristijan Pejinovic: „Ich freue mich auf die Endspiele gegen Saarbrücken. Das ist der für ein Tischtennis-interessiertes Publikum namhaftere Gegner mit den bekannteren Spielern. Für uns ist natürlich auch das Wiedersehen mit Tiago Apolonia ein Aspekt. Kurzum: Toller Gegner, tolles Finale.“

Pejinovic ist glücklich über die beiden Highlights zum Abschluss der Saison 2013/14: „Wir sind froh, dass wir nun diese Chance am Ende einer Saison mit vielen Hochs und Tiefs bekommen. Die Jungs haben jetzt ihr Finale, sie haben es sich verdient und können stolz darauf sein.“ 

 

TTF Liebherr Ochsenhausen – SPG Walter Wels 3:1

Kirill Skachkov – Zolt Petö 0:3 (3:11, 4:11, 8:11)

Ryu Seung Min – Lehel Demeter 3:1 (11:4, 13:11, 8:11, 11:2)

Simon Gauzy – Dominique Plattner 3:2 (10:12, 11:7, 11:7, 8:11, 14:12)

Kirill Skachkov – Lehel Demeter 3:2 (7:11, 5:11, 11:5, 11:8, 11:8)

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