Sa., 11. Januar 2025
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ITTF WORLD TOUR: Mengel-Festspiele in Magdeburg

„The one and only Mengel“ möchte man ausrufen, auch wenn das nicht ganz richtig ist, da Steffen Mengels Bruders Michael auch passabel spielt und mit seinem Klub Langenselbold gerade den Wiederaufstieg in die Oberliga geschafft hat.

Doch was Steffen in Magdeburg zeigt, ist nahezu unglaublich. Der 25-jährige Noch-Frickenhausener dominierte sein Viertelfinal-Match gegen den Koreaner Cho Eonrae klar und siegte – begeistert angefeuert vom Publikum – ohne Satzverlust. Auch Rückstände, im 3. Satz stand es plötzlich 4:7, brachten Mengel nicht aus dem Rhythmus, der anschließend umso besser traf. Cho war ratlos. Man sah ihm an, dass ihm kein Mittel einfiel, seinen Widersacher in Bedrängnis zu bringen.

Der deutsche Einzelmeister von 2013 steht damit erstmals in seiner Karriere unter den besten Vier eines hochrangigen Turniers der World Tour. Das dürfte einen Sprung in der Weltrangliste nach sich ziehen, vermutlich in die 70er-Region. Im Halbfinale trifft er am Sonntag auf Jun Mizutani, der Pär Gerell in einem ansehnlich Linkshänder-Duell bezwang. Mengel: „Der nächste Top-Gegner. Aber an die habe ich mich ja mittlerweile gewöhnt.“

Viele dachten, nach dem Traumspiel gegen Wang Hao würde der 1,95-Meter-Mann aus dem Siegerland in ein Loch fallen und von dem zwei Köpfe kleineren Cho, Nummer 23 der Weltrangliste und somit 77 Plätze vor Mengel platziert, auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Doch die sogenannten Experten – der Verfasser dieser Zeilen war ebenfalls skeptisch – zeigten einmal mehr, dass sie keine guten Propheten sind.

Mengel: „Mir war bewusst, dass zwei Stunden später der Sieg gegen Wang Hao nichts mehr zählt, wenn ich gegen Cho am Tisch stehen würde. Deshalb habe ich mich nach dem Match gegen Wang zurückgezogen, nicht viele Leute angerufen und nur mit wenigen gesprochen, um voll in der Konzentration zu bleiben. Ich glaube, das war genau der richtige Weg.“

Im Halbfinale steht überraschend auch der Portugiese Tiago Apolonia. Der TTBL-Profi des 1. FC Saarbrücken TT siegte überraschend in seinem Viertelfinal-Match glatt mit 4:0 gegen den leicht angeschlagenen Geheimfavoriten Michael Maze, von dem viele geglaubt hatten, er könnte am Ende Dimitrij Ovtcharov aus allen Siegesträumen reißen. Apolonia trifft nun auf den Weltranglistensechsten aus Deutschland, der gegen Seiya Kishikawa nur einen Satz abgab.

 

Ergebnisse Viertelfinale Herren

Steffen Mengel GER – Cho Eonrae KOR 4:0 (11-8,11-4,11-8,11-3)

Jun Mizutani JPN – Pär Gerell SWE 4:2 (11-8,6-11,11-4,8-11,11-9,11-8)

Tiago Apolonia POR – Michael Maze DEN 4:0 (11-7,11-5,11-6,11-4)

Seiya Kishikawa JPN – Dimitrij Ovtcharov GER 1:4 (9-11,11-5,4-11,5-11,6-11)

 

Auslosungen und Ergebnisse GO 2014 auf der World Tour-Homepage der ITTF

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