Am Wochenende ist es so weit: Die Endrunde um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft beginnt mit den Hinspielen des Play-off-Halbfinales.
Am Samstag (19:00 Uhr) empfängt der Liga-Vierte 1. FC Saarbrücken TT in der Joachim-Deckarm-Halle den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell, der die Punktrunde beherrschte und mit 32:4 Punkten souverän Erster wurde.
Tags darauf (15:00 Uhr) wird die Frickenhausener Sporthalle auf dem Berg aus den Nähten platzen, wenn Rekordmeister Düsseldorf seine Visitenkarte im „Ländle“ abgibt.
Betrachtet man die bisherigen Aufeinandertreffen 2013/14 sieht es nach einer klaren Angelegenheit aus, sowohl im Saarland als auch in Württemberg. So siegten die Maberzeller mit ihrer geballten Defensiv-Power in der Liga mit 3:1 und 3:0 gegen Steger & Co., während sich Boll & Co. gegen die Schützlinge von Jian Xin Qiu zweimal deutlich durchsetzten – auch hier steht es bisher 6:1 (3:0/3:1) für den Favoriten.
Doch Play-offs sind eine ganz andere Angelegenheit als Ligaspiele. Sie stehen unter eigenen Gesetzen und sind reine Nervensache. Kaum einer hat vergessen, wie letzte Saison Werder Bremen im Halbfinale die favorisierten Düsseldorfer niedergekämpft hat.
Vielleicht gelingt dem „Talesklub“ diesmal ähnliches mit den Rheinländern, denen TTC-Manager Jürgen „Max“ Veith einen heißen Tanz verspricht: „Düsseldorf kann kommen. Aber sie sind Favorit und wir sind sicherlich nur Außenseiter – aber…“
Es dürfte zum Duell der beiden Topspieler der Punktrunde kommen zwischen Koki Niwa (20:4) und Timo Boll (19:3). Bisher war der Weltranglistenneunte aus dem Odenwald stets erfolgreich, doch wer weiß, ob diesmal nicht die Nummer 16 aus Japan die Nase vorne hat, zumal Boll seit den German Open wegen leichter Blessuren pausiert hat und womöglich noch nicht wieder Topform erreicht. Steffen Mengel, der Triumphator von Magdeburg, könnte ein weiterer Pluspunkt der Schwaben sein, ebenso Defensiv-Ass Wang Yang, der zuletzt um ein Haar Düsseldorfs Nummer eins besiegt hätte.
Borussia-Manager Andreas Preuß zeigt Respekt vor dem Gegner: „Ich gehe davon aus, dass sich im Hinspiel keine Mannschaft wesentliche Vorteile verschaffen kann. Die Entscheidung wird Ostersonntag in Düsseldorf fallen.“
Weniger gut scheinen die Karten des 1.FCS zu sein, zumal die erste Partie gegen den Ligaprimus aus der Rhön eventuell noch zu früh für den angeschlagenen Bastian Steger kommt, der an einer Bauchmuskelzerrung laboriert. Saarbrückens Trainer „Bobo“ Grujic sagt: „Zwar hat sich sein Zustand verbessert. Ein Einsatz macht aber nur Sinn, wenn die Zerrung komplett verheilt ist. Ansonsten kann die Verletzung wieder aufbrechen und Bastian fehlt länger“. Steger: „Im Moment sieht es nicht so gut aus. Aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich werde alles versuchen, noch fit zu werden.“ Sollte der künftige Bremer tatsächlich passen müssen, dürfte wohl Zweitliga-Topspieler Cedric Nuytinck zum Einsatz kommen. Bojan Tokic und Tiago Apolonia nutzten im Übrigen die letzten Tage, um im Düsseldorfer Tischtennis-Zentrum gegen den griechischen Defensivkünstler Panagiotis Gionis zu trainieren.
Mindestens 100 Fans werden den Klub aus Osthessen an die Saar begleiten. Fuldas Ziel heißt eindeutig Frankfurt. Stefan Frauenholz lässt keinen Zweifel: „Alles andere als das Finale wäre schon eine Enttäuschung.“ Der TTC-Vorsitzende ergänzt: „Die Anspannung ist schon da, die Play-offs sollen die Krönung der Saison werden.“ Slobodan Grujic, als Spieler zweimal Champions League-Sieger mit dem TTV Gönnern, fühlt sich in der Außenseiterrolle indes nicht unwohl: „Fulda ist der klare Favorit. Aber wenn wir eine Chance bekommen, werden wir sie auch nutzen.“
Rückspieltermine
Samstag, 19. April (18:00 Uhr): TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell – 1. FC Saarbrücken TT
Sonntag, 20. April (13:00 Uhr): Borussia Düsseldorf – TTC matec Frickenhausen