Viel wurde in den vergangenen Wochen spekuliert, wo wohl der Weg von Christian Süß hinführe. Immer wieder wurde die Düsseldorfer „Filiale“ Hagen als wahrscheinlichste Variante genannt.
Doch es kam anders – und das ist seit heute offiziell: Der 28-jährige Westfale wechselt zum Sieger der Bundesliga-Punktrunde und aktuellen Play-Off-Finalisten TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell.
Nach Patrick Baum ist Süß (April-Weltrangliste Platz 65) der zweite Borussia-Spieler, der zum Senkrechtstarter aus der Rhön wechselt. Dessen Leistungsträger Patrick Franziska schlägt indes kommende Saison für den Rekordmeister auf.
Süß spielte 13 Jahre für Düsseldorf und hat mit der Borussia dreimal die Champions League, zweimal den ETTU-Cup und sechs deutsche Meisterschaften gewonnen. Sein größter Erfolg im Einzel war die EM-Bronzemedaille 2010, vier Jahre zuvor hatte der gebürtige Ahlener WM-Silber im Doppel mit Timo Boll gewonnen.
In den vergangenen drei Jahren hatten Süß zwei Operationen am rechten Knie weit zurückgeworfen, sein Comeback feierte er erst Ende 2013. Bundestrainer Jörg Roßkopf verzichtete daher für die Mannschafts-WM in Tokio auf seinen früheren Stammspieler.
Der Wechsel passt auch in anderer Hinsicht: Ehefrau Elke Schall-Süß ist bereits seit einiger Zeit beim Hessischen Tischtennis-Verband als Trainerin angestellt und nun wird ihr Mann HTTV-Spieler.
„Damit wird unsere Mannschaft noch kompakter und noch gefährlicher als In der laufenden Saison sein“, freut sich Maberzells Präsident Stefan Frauenholz. „Da ja auch Patrick Baum kommt und Wang XI und Ruwen Filus in Fulda bleiben, verfügen wir damit über die spielstärkste Mannschaft unserer Vereinsgeschichte, mit der wir in der kommenden Saison jeden Gegner schlagen können“ merkt Vize-Präsident Claus-Dieter Schad an. Trainer Qing Yu Meng stellt fest: „Unser Team verfügt damit über vier hochkarätige Weltklassespieler, zwei Abwehrstrategen sowie zwei kompromisslose Angreifer, die uns unberechenbar machen werden.“
Kurios: Im Endspiel um die deutsche Meisterschaft am 9. Juni in der Frankfurter Fraport Arena werden somit zwei Spieler im Düsseldorfer Kader stehen, die zum Gegner Fulda-Maberzell wechseln, einer wird für die Osthessen aufschlagen, der kommende Saison den Dress der Borussen tragen wird.