Am 18. Mai ist Biberach Schauplatz des Final-Hinspiels um den ETTU-Cup zwischen den TTF Liebherr Ochsenhausen und dem Bundesliga-Rivalen 1. FC Saarbrücken TT. Am 31. Mai fällt die endgültige Entscheidung im Rückspiel an der Saar.
Die Chance für die Oberschwaben scheint greifbar, eine schwierige Saison mit einem großen Erfolg abzuschließen und nach 17 Jahren wieder einen internationalen Titel zu holen – zuletzt gelang das mit dem Europapokal-Sieg 1997.
Nachfolgend ein Interview mit Ochsenhausens Präsident Kristijan Pejinovic über das bevorstehende Saison-Highlight seines Klubs.
Es sind keine drei Wochen mehr bis zum ersten Finale um den ETTU-Cup gegen Saarbrücken am 18. Mai in Biberach. Sind Sie optimistisch?
„Wir schauen uns den Verlauf der WM in Tokio an und hoffen natürlich, dass alle unverletzt und gesund zurückkehren. Ansonsten sind wir vorsichtig optimistisch – es ist eine große Ehre und etwas ganz Besonderes, wieder in einem Finale zu stehen. Egal ob Helfer, Mitarbeiter, Vereinsangehörige oder Fans – es freuen sich alle darauf.“
Letzte Saison haben die TTF gegen die Saarländer stets sehr gut ausgesehen, doch in dieser Saison beide Ligaspiele verloren. Hat das eine Bedeutung für die Endspiele?
„Saarbrücken hat uns in der Tat in der Vor- und Rückrunde geschlagen. Es ist ein sehr starker Gegner, den wir mehr als ernst nehmen. Ich bin sehr gespannt, ob wir diesem Gegner standhalten können.“
Wie schafft man es, die Spannung hochzuhalten und sechs beziehungsweise acht Wochen nach Ende der TTBL-Punktrunde noch Höchstform abzurufen? Sind die Spieler nicht eigentlich längst urlaubsreif?
„Die Spieler sind im Augenblick alle bei der WM in Tokio und haben sich auf dieses großartige Turnier in den letzten Tagen beziehungsweise Wochen vorbereitet. Es war eine sehr lange und nervenzehrende Saison, in der man nun an die Grenzen gehen wird. Dennoch, wie ich bereits vorweg erwähnt hatte, ist es etwas Großartiges und Besonderes, ein Finale spielen zu dürfen. Deswegen wird die Spannung aufrecht gehalten und die Jungs bleiben gut im Rhythmus.“
Was erwarten Sie für den 18. und 31. Mai? Wird es zwei packende, umkämpfte Finalspiele geben, in der die bessere Tagesform entscheidet, oder wird sich einer der Bewerber klar durchsetzen können?
„Wir erwarten ein packendes und spannendes Spiel, welches mehr als umkämpft sein wird. Saarbrücken ist leicht favorisiert, aber die Tagesform wird entscheiden. Wir hoffen natürlich, dass wir uns in Biberach mit unseren Fans im Rücken eine günstige Ausgangsposition für das Rückspiel verschaffen können.“
Was spricht für die TTF und wo liegen die Stärken des Gegners?
„Unser Vorteil ist sicher, dass die Spieler noch recht hungrig und durch ihre Jugend auch unberechenbar sind. Und wir haben einen Routinier an Bord mit Ryu Seung Min, der etliche solcher Finals bereits erlebt hat. Die Kombination ist somit sehr interessant. Die Stärke des Gegners liegt eindeutig darin, dass er über drei sehr routinierte Spieler verfügt, die die Bundesliga seit Jahren begleiten und Akzente setzen konnten. Mit Tiago Apolonia haben sie auch noch einen alten Bekannten im Team, der unsere Spieler seit Jahren mit begleitet hat und auf den wir uns freuen.“
Würde der Gewinn des „Europapokals“ für alle Probleme und Rückschläge in einer schwierigen Saison entschädigen? Wäre es dann mit einem Schlag doch noch eine gute Saison für die TTF?
„Ich denke, dass wir schon mit dem Einzug in ein Finale ein wenig zufrieden sein können, zumal diese Saison wirklich viele Probleme geborgen hat. Mit einem Titel wäre die Saison mehr als gerettet, da wir in den letzten Jahren immer Anwärter waren, diesen letzten Zug aber nicht beenden konnten. Der Verein musste sich oft mit dem 2. Platz begnügen. Aufgrund dieser Tatsache wäre ein Titel großartig. Dennoch sind wir keinesfalls Favorit – wir schauen einfach, ob uns noch ein toller Abschluss der Saison gelingt.“
Wäre ein Sieg im ETTU-Cup nicht auch das perfekte Abschiedsgeschenk für Ryu Seung Min, der nach der Saison in seine Heimat zurückgeht und dort die Trainerlaufbahn einschlägt?
„Es ist ein großer Ansporn für Ryu selber. Er ist nach Ochsenhausen gekommen mit der Absicht, einen Titel zu holen. Dieses Abschiedsgeschenk möchte er sich und dem Verein wirklich machen.“